ESG-Klon contra Original-Fonds: Wer macht's besser?
Das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen wächst. Daher setzen immer mehr Anbieter ESG-Varianten ihrer Flaggschiffe auf. Wir haben den Performance-Check gemacht, und siehe da: Die neuen Strategien entwickeln sich mitunter sogar besser als das Original.


Das noch recht junge, grüne Pendant des Arero von Professor Manfred Weber liegt bislang praktisch gleichauf.

Der neu lancierte Deka Nachhaltigkeit Global-Champions blieb bislang hinter der milliardenschweren Vorlage zurück.

Bei den Dividendenstrategien der DWS liegt die nachhaltige Variante im Vergleich zum Klassiker mit deutlichem Abstand vorne.

Die ESG-Kopie des Union-Investment-Klassikers hinkte lange dem Vorbild hinterher, schloss zuletzt aber auf.
Um die Nachfrage für das stark wachsende Segment der nachhaltigen Geldanlage zu bedienen, legen Fondsanbieter immer wieder Kopien von erfolgreichen Strategien auf – nur eben mit Fokus auf ökologische, soziale und ethische Faktoren. Manche dieser "Öko-Klone" überholen sogar ihr Vorbild – hinsichtlich der Wertentwicklung und dem Volumen. Ausgewählte Beispiele finden Sie in der Chartgalerie oben.
Diesen Weg schlug etwa Union Investment ein, der zentrale Fondsanbieter der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken. Von ihrem aktuell fast sieben Milliarden Euro schweren Flaggschiff Unirak fertigten die Genossen eine ESG-Kopie an, den Unirak nachhaltig. Dieser erreicht immerhin ein verwaltetes Vermögen von gut vier Milliarden Euro. Auch bei der Performance kann der nachhaltige Ableger mit dem Original mittlerweile gut mithalten.
Grüne Riesen
Umgekehrt hat sich das Verhältnis gar beim Schwesterfonds, dem Unirak konservativ. Dessen grünes Spiegelbild Unirak nachhaltig konservativ stellt das Original sowohl bei der Wertentwicklung als auch beim Volumen mit 6,6 zu 2,8 Milliarden Euro deutlich in den Schatten. Die Genossen sind nicht allein. Auch die Deka, der zentrale Wertpapierdienstleister der deutschen Sparkassen, oder die Deutsche-Bank-Tochter DWS stellten neben etablierten Strategien parallele Fonds mit nachhaltigem Fokus ins Schaufenster.
Jüngst lancierte auch J.P. Morgan Asset Management ein nachhaltiges Pendant des Multi-Asset-Income-Klassikers JPMorgan Global Income, den JPMorgan Global Income Sustainable. Bei der ESG-Variante übernehmen die Steuermänner des Originals, Michael Schoenhaut und Eric Bernbaum, das Ruder. Und ein weiterer Income-Riese bekam zuletzt einen ESG-Ableger: der mehr als 60 Milliarden Euro schwere Rentenfonds Pimco Income mit dem Pimco ESG Income. (ert)
Eine Übersicht über nachhaltige Gespanne, deren Performance sowie ESG-Ratings und welche Wege Fondsanbieter ansonsten noch beim Thema Nachhaltigkeit einschlagen, lesen Sie im neuen Heft 3/2021 von FONDS professionell. Angemeldete Nutzer finden den Artikel auch hier im E-Magazin.