FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2014
        
 letzten drei Jahren fast doppelt so viel zur Outperfor- mance beigetragen hat wie die Long-Seite. In unserer Lipper-Kategorie Europe Core Standard liegen wir aktuell jedenfalls auf Platz drei der besten Fonds über drei Jahre. In Ihrer Vergleichsgruppe finden sich allerdings in erster Linie Fonds, die nicht short gehen kön- nen. Ist es sinnvoll, sich mit diesen Fonds zu ver- gleichen? Die Anlageziele sind ja die gleichen, man will den MSCI Europe outperformen. Die meisten 130/30-Fonds sind inzwi- schen auch wieder verschwunden, sodass nur noch einige wenige übrig geblieben sind. Aus diesen weni- gen Fonds eine eigene Vergleichsgruppe zu bilden, wäre auch nicht sehr hilfreich. Hinzu kommt, dass die Investoren des Fonds in der Regel Fondsselektoren sind, die den MSCI Europe outperformen wollen. Wie sie dieses Ziel erreichen, spielt für diese Gruppe nicht so eine große Rolle. Wie sieht das bei institutio- nellen Inve- storen aus? Stellt die Short-Kom- ponente kein Problem hin- sichtlich der Anlage- richtlinien dar? Es kommt auf den Einzelfall an. Für eine Versicherung stellt der Fonds wohl ein alternatives Investment dar. Wir haben hier allerdings einen täglich li- quiden UCITS-Fonds, und wir gehen keine direkten Shorts ein, sondern kaufen Total Return Swaps. Im UCITS-Mantel wäre das direkte Shorten einer Assetklasse auch gar nicht erlaubt. Das Fondsvolumen hat kürz- lich die Schwelle von einer Milliarde Euro überschritten. Wie viel davon entfällt auf institutionelle Investoren und wie viel auf den Retail- bereich? 2012 haben institutionelle Inve- storen Kapital massiv abgezogen und in US-Aktien investiert. Das Fondsvolumen verringerte sich da- mals von 300 Millionen auf 50 Millionen Euro. Es war daher auch eine kaufmännische Entscheidung, eine Publikumsfondstranche aufzulegen. Mittler- weile sind Großanleger mit etwa 250 Millionen Euro investiert, der Rest entfällt auf den Retailbe- reich. Die Entscheidung, den Fonds zu öffnen, war also richtig. Wer sind die Investoren im Detail? Einerseits ist die UBS selbst investiert, et- wa über das Wealth Management. .Andererseits kommt etwa die Hälfte der Assets von außen. Der Fonds ist etwa auch bei Dachfondsmanagern sehr beliebt, da wir einen Ac- tive-Share-Anteil von über 100 Prozent vorweisen kön- nen. Der Unterschied zwi- schen unserem Fonds und einem Indexprodukt liegt also bei über 100 Prozent. Die Long-Komponente hat einen Active-Share-Anteil von 75 Prozent, und die Short-Seite hat einen Anteil von 30 Prozent. Je nachdem, wie hoch mein Le- verage ist, komme ich dann über die 100 Prozent. Geht man für den hohen Active- Share-Anteil nicht auch ein deutlich höheres Risiko ein? Nein, der Fonds ist dadurch nicht ris- kanter. Wenn man die Volatilität des Fonds mit der Benchmark vergleicht, ist diese gleich oder sogar geringer. Dies zeigt sich auch bei der Ent- wicklung der Upside-Perfor- mance und der Downside-Per- formance im Vergleich zu jener der Benchmark. Seit Mai 2007 bis Juni 2014 liegen wir bei der Upside bei etwa 110 Prozent und bei der Downside bei etwa 84 Prozent. Wir sind also bei der Downside-Absiche- rung sogar etwas besser. Dies hat sich etwa 2011 111 www.fondsprofessionell.de  | 4/2014 sind übrig geblieben“ » Solange die Zinsen in Europa nicht ansteigen, wird man jedenfalls interessante Investitionschancen finden. Und davon, dass die Zinsen ansteigen werden, sind wir meiner Meinung nach noch Jahre entfernt. « Maximilian Anderl, UBS AM
        
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