FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2014

114 www.fondsprofessionell.de | 4/2014 markt & strategie I axa wf global high yield bonds Foto: © AXA Investment Managers E s geht bei High Yield nicht darum, auf Sieg zu setzen, sondern um das Ver- meiden von Verlusten“, heißt die obers- te Prämisse von James Gledhill und Carl Whitbeck von AXA Investment Managers. Die beiden Fondsmanager lenken seit gut zwei Jahren die Geschicke des AXA WF Global High Yield Bonds, eines global inves- tierenden Hochzinsanleihenfonds, der die Ideen von zwei lokal gemanagten Portfolios umsetzt. Der Fonds besticht durch eine her- ausragende risikoadjustierte Performance und ist über sämtliche Zeiträume unter den Besten seiner Peergroup zu finden. Das Chartbild zeigte auch noch steil nach oben, nachdem es 2011 und 2012 einen größeren Umbau im High-Yield-Team gegeben hatte. Eine kurze Rückblende: Mit Hannah Strasser, Anne Yobage und Thomas Kelleher haben am 22. Juni 2011 drei langjährige Fondsmanager mit einem exzellenten Track Record das Haus verlassen, einen Tag später wurde Gledhill zum Global Head of High Yield ernannt. Kaum waren die Abgänge verdaut, hat ein anderer sehr erfahrener Manager seinen Abschied verlauten lassen: Andrew Wilmont, der neben vier weiteren Fonds den Global High Yield Bonds gema- nagt hatte. Im September 2012 übernahmen schließlich Gledhill und Whitbeck. Hantel statt Risiko Die Entwicklung ging spurlos an den Ergebnissen vorüber: Der Fonds weist über drei und fünf Jahre eine annualisierte Rendite zwischen 13 und 14 Prozent auf. Über einen Zeitraum von zehn Jahren waren es immerhin 7,7 Prozent per annum (Stand: 11. November 2014). Der Fonds kann aber nicht nur mit absoluten Zahlen glänzen, sondern eben auch gemessen am eingegangenen Risiko. Bei einer durchschnittlichen Volatilität von vier bis fünf Prozent über zehn Jahre weist der Global High Yield Bonds eine deutlich geringere Schwankungsbreite auf als seine offizielle Benchmark. Der Fonds ist 2001 angetreten, um in erster Linie ein hohes Einkommen und in zweiter Linie einen Kapitalzuwachs zu erzielen. Daraus lässt sich ableiten, dass schon den Fondsinitiatoren die bloße Ertragsmaxi- mierung nicht gereicht hat. Um das Risiko zu begrenzen und trotzdem eine etwas höhere Rendite zu erzielen, setzt das Fondsmanage- ment häufig auf eine sogenannte Risk Barbell (zu Deutsch: Risiko-Hantel). Es handelt sich dabei nicht um eine Kraftübung, sondern um eine Strategie, bei der sowohl Hochzinsan- leihen mit kurzer Laufzeit als auch risiko- reichere Emittenten übergewichtet werden. Das eine Ende der Risiko-Hantel soll also für die gebotene Stabilität im Fonds sorgen, das andere den gewünschten Mehrertrag gene- rieren, indem klare Investmentideen zum Ausdruck gebracht werden. Mit der Einzel- titelauswahl der letzten Jahre zeigt sich Gledhill zufrieden, ohne aber genauer darauf einzugehen und stattdessen mantraartig zu wiederholen, dass es ihm als High-Yield- Investor ja vor allem darauf ankomme, „Defaults“ zu meiden. Bereiche, die das Fondsmanagement aus diesem Grund in den letzten Jahren gemieden hat, sind zum einen Schwellenländer und zum anderen der amerikanische Energiesektor. Generell funktioniert der Investmentprozess folgendermaßen: In einem ersten Schritt wer- den Markterwartungen und Sektorentrends analysiert, ehe es letztlich in die individuelle Kreditanalyse geht. Entscheidend hierfür ist vor allem die Liquiditätssituation eines Emit- tenten, aber auch Kapital- und Fälligkeits- strukturen werden untersucht. Ein separates Team, das als Portfolio Engineering Group bei AXA Investment Managers fungiert und Fondsmanager im Risikomanagement unter- stützt, überwacht typische Parameter wie Duration, Bonität der Emittenten, Sektoren- konzentration und regionales Exposure. Halbschwergewicht Fondscharakter und Performance können Investoren überzeugen, der Global High Yield Bonds hat in den letzten fünf Jahren kräftig an Volumen zugelegt: Während er 2009 noch keine 100 Millionen Euro wog, zählt er in- zwischen mit über einer Milliarde Euro zum Halbschwergewicht im Fondsgeschäft. In Deutschland wird der Fonds hauptsächlich über Privatbanken, Pensionskassen, Stiftun- gen, Versorgungswerke und an Dachfonds- manager verkauft. „Wir werden keine zweistelligen Renditen mehr erzielen und sollten das auch nicht ver- suchen“, sagt Gledhill am Ende in fast schon typischer Manier. Eine jährliche Rendite zwischen fünf und acht Prozent sei aber wahr- scheinlich und – wenn man bedenkt, dass man für Bundesanleihen praktisch keine Zin- sen mehr erhält – auch durchaus reizvoll. FP Risikokontrolle steht auf der To-do-Liste des Managements des AXA WF Global High Yield Bonds ganz oben; dafür lieben die Investoren den Fonds. Top: Risikoadjustiert James Gledhill ist seit 2011 Global Head of High Yield bei AXA Investment Managers. Bis 14 Prozent per annum ISIN: LU0125750504 Agio: 3,00 % Verwaltungsgebühr: 1,25 % p.a. Erstausgabedatum: 12. 3. 2001 Fondsmanager: James Gledhill 2010 2011 2012 2013 2014 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % n AXA WF Global High Yield Bonds n FIAP Index Anleihen High Yields 

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