FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2014

markt & strategie I michael hanak | ariqon 122 www.fondsprofessionell.de | 4/2014 Foto: © Marlene Fröhlich M it einer jährlichen Performance von mehr als fünf Prozent über die vergangenen zehn Jahre konnte der anleihenorientierte Dachmisch- fonds Ariqon Konservativ des Wiener Ver- mögensverwalters Ariqon Asset Manage- ment den Großteil seiner direkten Konkur- renten hinter sich lassen. Michael Hanak, Fondsmanager und Gründer des Unterneh- mens, setzte beim Management des Ari- qon Konservativ bereits vor zehn Jahren auf ein „Unconstrained“-Konzept im Bondbereich und kombinierte dieses mit einem technischen Handelsmodell – zur damaligen Zeit ein Novum. Mittlerweile verfolgen viele große Häuser ähnliche Strategien. Der 160 Millionen Euro große Ariqon Konservativ selbst zählt in Öster- reich seit Jahren zu den Verkaufsschlagern im freien Vertrieb, und auch aus Deutsch- land kommen mittlerweile einige Zuflüsse. Im Interview blickt Hanak auf die letzten zehn Jahre zurück und erklärt, wie er mit dem aktuell schwierigen Umfeld umgeht. Herr Mag. Hanak, der Ariqon Kon- servativ ist heute zehn Jahre alt. Haben Sie in diesem langen Zeitraum jemals etwas an der Fondsstrategie verändert? Michael Hanak: Nein, es hat sich an der Managementstrategie in den vergangenen zehn Jahren eigentlich nie etwas verändert. Wir hatten immer das Ziel, eine Volatilität von zwei nicht zu überschreiten und auf der Per- formanceseite fünf Prozent netto über einen Zinszyklus zu erzielen. Diese Ziele haben wir stets erreicht. Wir sehen den Fonds als Ergän- zung zu einem Investment in erstklassige Staatsanleihen. Für den Anleger positiv ist da- bei, dass wir mit geringer Volatilität phasen- weise eine extrem negative Korrelation ge- genüber Staatsanleihen vorweisen können. Wurde über Änderungen nachgedacht? Da wir ein reiner Euro-Investor sind, gibt es viele Chancen, die wir gar nicht nutzen kön- nen. Natürlich haben daher wir in der Phase, als die Zukunft des Euro sehr ungewiss war, über eine Diversifizierung im Währungsbe- reich nachgedacht. Ein „Unconstrained“-Konzept imAnlei- henfondsmanagement war vor zehn Jah- ren neu, mittlerweile setzen viele große Häuser auf ähnliche Konzepte – die Konkurrenz wird also größer. Aktuell befinden wir uns in einer Phase, in der sich zeigen wird, wie gut die Kon- zepte tatsächlich sind. Bis jetzt gab es ja kein Problem, man konnte mit fast allen Anleihensektoren etwas verdienen. Bis auf den Bond-Crash im vergangenen Jahr hat- ten wir ja ein relativ angenehmes Umfeld. Die Frage ist allerdings, was die Manager machen, wenn die Zinsen nun irgendwann tatsächlich wieder angehoben und Staats- anleihen nicht mehr laufen werden. Auch wenn momentan deutsche Bundesanleihen nahezu unzerstörbar wirken, wird sich dies irgendwann wieder ändern. Wenn dieser Zeitpunkt kommt, wird sich auch unter den Fondsmanagern die Spreu vom Wei- zen trennen. Was unterscheidet Ihren Fonds von Konkurrenzprodukten? Wir verfügen zum einen mit zehn Jahren über einen herzeigbaren Track Record, zum anderen haben wir ein quantitatives Programm mit einem trendgesteuerten Modell. Ohne einen systematischen Ansatz wird es meiner Meinung nach jedenfalls schwierig, da es in diesem Umfeld nicht hilft, nur fundamental zu denken. Rational gedacht dürfte man aktuell keine Bundesanleihen kau- fen. Trotzdem haben wir gekauft, allerdings nicht die längsten Laufzeiten. Wir versuchen in erster Linie, die Volatilität im Griff zu be- halten. Der Bedarf der Berater hat sich völlig verändert, Long-only-Fonds werden ja kaum noch nachgefragt, man muss schon eine Risi- kobegrenzung anbieten können. Allerdings muss man natürlich auch an den Märkten par- tizipieren können. Das gelang Ihrem Fonds im vergange- nen Jahr nicht so gut. Der Ariqon Kon- servativ T schloss das Jahr 2013 mit einem mageren Plus von 1,3 Prozent ab. Ja, da hatten wir auch den Bond-Crash und Der vom Wiener Vermögensverwalter Mag. Michael Hanak verwaltete Ariqon Konservativ feierte im August dieses Jahres sein zehnjähriges Bestehen. Der Dachfonds zählt über diesen Zeitraum zu den besten in seiner Kategorie. Im Interview erklärt Hanak, wie es mit seinem Fonds weitergeht und was er für die Zukunft plant. » Die Frage ist allerdings, was die Manager machen, wenn die Zinsen nun irgendwann tatsächlich wieder angehoben und Staatsanleihen nicht mehr laufen werden. « Michael Hanak, Ariqon Michael Hanak, Ariqon: „Wir versuchen ja in erster Linie, die Volatilität im Griff zu behalten.“ „Es gibt für uns immer Mögli

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