FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2014

sind bei allen Positionen ausgestoppt worden. Wir hatten im Juni 2013 unser historisch höchstes negatives Ergebnis auf Monatsbasis mit minus 2,5 Prozent. Zum Vergleich, im Monat der Lehman-Pleite hatten wir ein Minus von zwei Prozent. Wenn wir die Performance des Fonds im vergangenen Jahr mit Bundesanleihen vergleichen, wa- ren wir allerdings immer noch besser. Wie wird es in Zukunft aussehen? Über dem An- leihenmarkt schwebt schließlich das Damokles- schwert eines möglichen Zinserhöhungszyklus. Natürlich kommt von den Beratern immer wieder die Fra- ge, was sie tun sollen, wenn die Zinsen steigen. Ich antworte dann immer: Gar nichts. Zum einen müssen diese ja erst ein- mal steigen, und dann gibt es immer noch Invest- mentmöglichkeiten. Etwa über ETFs short zu ge- hen oder in Fonds, die eine negative Duration haben, zu investieren. Auch bei High Yields hat man, wenn die Spreads wieder steigen, die besten Ein- stiegschancen. Es gibt für uns immer Mög- lichkeiten, Geld zu verdienen. M a n c h m a l muss man aber auch einfach warten können. Momentan halten wir etwa 40 Prozent in Cash, da wir uns fast voll- ständig aus dem High-Yield-Be- reich zurückgezogen haben. Wenn die Risikoaufschläge massiv stei- gen, sind wir draußen. Wo sieht Ihr System aktuell den stärksten Trend? Den stärksten Trend sehen wir aktuell weiterhin bei Staatsan- leihen – bei US-Anleihen, da müssten wir allerdings wieder die Währung absichern. Wenn ich könnte, wären wir jetzt zu 50 Prozent im US-Dollar investiert, sind wir aber nicht, da dies natürlich nicht der Strategie des Fonds entsprechen würde. Auch wenn es gegen jede Ver- nunft ist, muss man aktuell Bundesanleihen haben. Wie gehen Sie bei der Auswahl der Fonds, mit denen Sie die Trends abbilden, vor? Wir kaufen nur, wenn wir einen positiven Trend ha- ben. Investiert wird in ETFs oder Anleihenfonds mit unterschiedlichen Laufzeiten. Wir haben jetzt aktuell 165 Millionen Euro Volumen. Wenn ich einen Fonds kaufe, will ich nicht mehr als zwei Prozent des Fonds besitzen. Wir sind ja keine strategischen Investoren. Es kann sein, dass ich ein halbes Jahr drinbleibe oder schon nach ein paar Tagen wieder rausgehe. Ich möchte also eher unscheinbar sein. Um nicht aufzufallen, haben wir daher eine große Liste an Fonds. Schließlich gibt es Jahre, da haben wir je nach Marktsituation einen Turnover von bis zu 200 Prozent. Wie funktioniert das Risikomanage- ment? Für jeden Markt haben wir ein Stop-Loss-Li- mit, das sich aus der histori- schen Volatilität berechnet. So- mit sind wir ex- trem schnell aus dem Markt wieder draußen. Unser Ge- heimnis ist, dass wir aber auch viel schneller wieder im Markt drin sind: Wir war- ten nicht ewig, bis wir wieder einsteigen. Ja, das funktioniert bei 165 Millionen, doch wie wäre es, wenn der Fonds eine Mil- liarde oder mehr verwalten würde? Dann wäre das natürlich schwieriger, funktionieren würde 123 www.fondsprofessionell.de | 4/2014 » Rational gedacht dürfte man aktuell keine Bundesanleihen kaufen, trotzdem haben wir gekauft, allerdings nicht die längsten Laufzeiten. « Michael Hanak, Ariqon chkeiten, Geld zu verdienen“

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