FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2014
es aber trotzdem. Wichtig ist, dass man ein Dachfonds ist, da man durch diese Kon- struktion ja hunderte oder sogar tausende Emittenten dazwischen hat. Über den Sub- fonds kann man im Notfall einfach viel schneller aus dem Markt rausgehen. Dies hat sich auch im Umfeld der Lehman-Plei- te gezeigt, wo wir ohne Probleme rausge- kommen sind. Es macht natürlich einen Unterschied, ob man drei oder 30 Milliar- den Euro verwaltet. Wenn wir so orga- nisch wachsen wie bisher, spielt das Volu- men für uns jedenfalls keine Rolle. Laut Prospekt könnten Sie auch bis zu 25 Prozent Aktien halten, der Ariqon Konservativ wird in den Fondsdatenbanken daher auch als anleihenorientierter Mischfonds ge- führt. Inwieweit nutzen Sie die Mög- lichkeit, auch Aktien beimischen zu können? Wir haben keine Aktien im Portfolio. Wenn ich allerdings einen Fonds kaufe und dieser vielleicht eine sehr geringe Aktienquote hat, dann ergibt sich für mich mit diesen Anlage- kriterien kein Problem. Neben dem Konservativ verwaltet Ari- qon noch drei weitere Fonds. Das jüngs- te Produkt Ariqon Terra investiert als Dachfonds in vermögensverwaltende Fonds. Möchte man den Fonds lang- fristig als Alternative zum Konservativ positionieren? Eher als Ergänzung. Ich war immer von ver- mögensverwaltenden Konzepten überzeugt. Jeder, der vor 20 Jahren Geld hatte, investierte in eine Vermögensverwaltung. Warum es so lang gedauert hat, bis sich dieses Konzept auf Publikumsfondsebene durchgesetzt hat, ist mir ein Rätsel. Heute hat fast jede Fondsgesell- schaft ein vermögensverwaltendes Produkt im Angebot, daher ist die Selektion wichtig. Ich bin auch im Bereich der vermögensverwal- tenden Fonds für maximale Diversifikation. Die Year-to-Date-Performance des Terra ist mit etwas über 0,9 Prozent allerdings nicht gerade berauschend. Ja, es sind einige Vermögensverwalter einfach ziemlich danebengelegen. Oder Sie haben die falschen Fonds aus- gewählt? Na ja, wir können uns ja auch nur an den bis- herigen Ergebnissen der Manager orientieren. Wir hatten viele gute Fonds im Terra, die wir nach einer gewissen Zeit wieder austauschen mussten, da sie ein zu hohes Risiko aufgebaut hatten. Kommt beim Terra auch ein vollauto- matisches trendgesteuertes Modell zum Einsatz? Nein, was wir allerdings machen, ist, je nach Marktlage Fonds mit einer höheren oder niedrigeren Risikokomponente zu kaufen. Wenn wir einen starken Aktien- trend haben, kann ich auch Fonds kaufen, die selbst eine höhere Aktienkomponente haben. Die Basis unseres relativen Trend- modells ist dabei immer der Terra selbst. Sobald ein Fonds einen positiven Trend zum Terra hat, ist es gut, wenn einer einen negativen Trend aufbaut, er somit ein negatives Momentum zum Durchschnitt entwickelt, müssen wir ihn verkaufen. Der Terra wird somit immer den Durchschnitt abbilden – das ist ja auch die Idee hinter dem Konzept. Welche Fonds haben in den letzten Monaten zum Beispiel einen negativen Trend aufgebaut? Verkauft haben wir etwa den Frankfurter Ak- tienfonds für Stiftungen, den Walser Portfolio German Select und den DNCA Invest Eurose. Wie viele vermögensverwaltende Fonds kommen für den Terra als Subfonds in Frage? Ich schätze, so um die 1.000 Fonds. Aus die- sem Universum versuchen wir derzeit an die 13 bis maximal 20 vermögensverwaltende Fonds herauszufiltern. Was kann man sich also vom Terra für die Zukunft erwarten? Das Konzept ist auch für uns neu, da wir nun keine Trendmodelle auf irgendeinen Markt haben. Wir müssen in einer riesigen Daten- bank mit den Fonds arbeiten, die bei uns zu- gelassen sind. Ich kann allerdings verspre- chen, dass die Performance in den kommen- den Monaten und Quartalen ganz anders aus- sehen wird. Viele gute Vermögensverwalter konnten wir über ein Jahr bereits outperfor- men. Wir sind ja zudem noch dabei, das Gan- ze technisch dorthin zu bringen, wo wir es ha- ben möchten. Die Lösung ist, die Fonds täg- lich technisch zu analysieren, und jede Abwei- chung vom Durchschnitt muss Konsequenzen haben. Hätten wir dies bereits vor einem Jahr so gehandhabt, wäre das Ergebnis heute ein anderes. Eines steht jedoch fest: Man wird mit dem Terra niemals der Beste sein, sondern immer bei den Guten mitschwimmen. Vielen Dank für das Gespräch . FP Michael Hanak, Ariqon: „Wenn wir so organisch wachsen wie bisher, spielt das Volumen für uns jedenfalls keine Rolle.“ markt & strategie I michael hanak | ariqon 124 www.fondsprofessionell.de | 4/2014 Foto: © Marlene Fröhlich Ariqon Konservativ ISIN: AT0000615836 Erstausgabe: 2.8.2004 Volumen (in Mio.): 165 Ausgabeaufschlag. 5,25 % Verwaltungsgebühr : 1,30 % p.a. » Die Lösung ist, die Fonds täglich technisch zu analysieren, und jede Abweichung vom Durch- schnitt muss Konsequenzen haben. Hätten wir dies bereits vor einem Jahr so gehandhabt, wäre das Ergebnis heute ein anderes. « Michael Hanak, Ariqon 2005 ’06 ’07 ’08 ’09 2010 ’11 ’12 ’13 ’14 10 % 0 % 20 % 30 % 40 % 60 % 50 % n Ariqon Konservativ T n FIAP Index Mischfonds anleihenorientiert
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