FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2014
150 www.fondsprofessionell.de | 4/2014 sachwerte I flugzeugmarkt V or mittlerweile acht Jahren feierten die Flugzeugfonds ein starkes Comeback: Doric und Lloyd Fonds lancierten zwei Investments mit jeweils einem Airbus A340, die an Virgin Atlantic vermietet wurden. Und Dr. Peters gelang ein Coup mit den ersten bei- den A380-Modellen, die bei Singapore Air- lines den kommerziellen Liniendienst aufnah- men. Mit dem Aufwind der ersten Platzie- rungserfolge waren die Flugzeugfonds in den Krisenjahren 2008 bis 2010 im Vertrieb sehr erfolgreich: Mehr als 1,7 Milliarden Euro haben Anleger in diese Assetklasse investiert. Laut der Statistik des Branchenverbandes BSI verwalteten die Fondsmanager Ende 2013 Flugzeugfonds mit einem Gesamtinvestitions- volumen von 14,9 Milliarden Euro. Davon waren 5,8 Milliarden Euro Eigenkapital. Im vergangenen Jahr sammelten die Anbieter allerdings „nur“ 303 Millionen Euro bei In- vestoren ein. Ein wesentlicher Grund dafür war ein Produktmangel. Das hat sich vor einigen Wochen mit neuen Angeboten von Dr. Peters und Hannover Leasing geändert (siehe Artikel ab Seite 144) und auch auf dem Flug- zeugmarkt selbst sieht es aktuell nicht so schlecht aus. In den Himmel wachsen Investoren bewegen sich in der Luftfahrt in einem sehr dynamischen Markt, der in den vergangenen 100 Jahren zu einer bedeutenden Industrie aufgestiegen ist. In diesem Jahr wer- den weltweit 3,3 Milliarden Passagiere mit 100.000 täglichen Flügen befördert. „Die Luftfahrt trägt 2,4 Billionen Dollar bezie- hungsweise 3,4 Prozent zur Weltwirtschafts- leistung bei“, betonte Tony Tyler, General- sekretär des Industrieverbandes IATA, Mitte Oktober auf einem Symposium. Die Branche geht von einem unaufhalt- samen Wachstum aus. Bis 2018 soll die Pas- sagierzahl auf vier Milliarden und bis 2034 sogar auf 7,3 Milliarden wachsen, glauben die IATA-Experten. Die Prognosen sind mögli- cherweise zu optimistisch. Aber fest steht, dass die Luftfahrt in den vergangenen Jahr- zehnten kontinuierlich gewachsen ist und dabei schwere wirtschaftliche und weltpoli- tische Krisen immer relativ schnell und gut überstanden hat. Das gilt sowohl für die Öl- krisen 1973 und 1979 als auch für die Folgen der Golfkriege 1980 und 1990 sowie für die Asienkrise 1997. Später erschütterten die Anschläge im September 2011 in New York (9/11) und die Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 die ganze Welt – und damit auch die Luftfahrtindustrie. Auch von den jüngsten Krisen erholte sich die Branche vergleichsweise gut, angetrieben Die kommerzielle Luftfahrt ist immer noch ein expandierender Markt. Für das steile Wachstum sind enorme Investitionen, aber auch Stehvermögen gefragt. Krisen resistent Airbus geht von einer Verdoppelung der Weltflotte in den nächsten 20 Jahren auf 34.800 Verkehrsflugzeuge aus. Boeing schlägt ähnliche Töne an und bezeichnet die Narrowbodies, zu denen auch die A320 zählt, als das „Herz des Marktes“. Öl- und Kerosinpreis Die Spritpreise sind im Herbst gesunken. Davon pro- fitieren Airlines nicht sofort, wenn sie langfristig im Voraus gekauft haben. Quelle: Thomson Reuters, Platts, RBS 40 60 80 100 120 140 160 180 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 USD/Barrel Jet Fuel Price Crude Oil Price (Brent) Entwicklung der Airline-Aktien Die US-Airlines haben sich von der Krise offenbar besonders gut erholt. An der Börse hängen sie zurzeit den Rest der Welt ab. Quelle: Thomson Reuters Datastream 20 40 60 80 100 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 USD based index: 2007 = 100 US Airlines World Airlines European Airlines Asia Pacific Airlines Verkehrsaufkommen Die Fluggesellschaften legen jedes Jahr mehr Kilo- meter mit ihren Passagieren zurück. 2009 gab es eine Wachstumsdelle. Quelle: Thomson Reuters Datastream 280 330 380 430 480 530 580 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Monthly RPKs (Billion) Actual Seasonally Adjusted Foto: © Ramadier | Airbus, IATA
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