FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2014

204 www.fondsprofessionell.de | 4/2014 in sieben Jahren. „Den Asset Managern ist bewusst, dass das Durchdringen des regulato- rischen Urwalds Pflicht ist. Darüber ver- nachlässigen sie oft genug die Kür – nämlich den Vertrieb zukunftssicher aufzustellen. Dabei ist dieses Thema auf lange Sicht deut- lich wichtiger.“ Digitaler Vertrieb Kopp kritisiert zum Beispiel, dass die gro- ßen Fondsanbieter bislang viel zu wenig tun, um für die nachfolgenden Generationen inter- essant zu bleiben. „In Sachen Digitalisierung und Kundenerlebnis hinkt die Asset-Manage- ment-Industrie anderen Branchen hinterher“, sagt er. Auch beim Thema Transparenz müss- ten die Anbieter nachlegen. „Die junge Gene- ration weiß dank Social Media, wo sich ihre Freunde in genau diesem Moment aufhalten. Da passt es nicht mehr in die Zeit, dass ein Asset Manager einmal im Monat mit einigen Wochen Zeitverzug publiziert, was ein Fonds eigentlich getan hat. Es wird immer schwie- riger werden, Geld einzusammeln, ohne den Anlegern zu sagen, was damit konkret pas- siert.“ Mit der Frage, wie der Fondsvertrieb der Zukunft aussehen kann, beschäftigt sich häu- fig auch Markus Strietzel, Senior-Partner bei Roland Berger. „Die Digitalisierung der Banken hat auch große Effekte auf das Asset Management“, sagt er. „Die Zahl der Filialen sinkt, zugleich nimmt die Bindung zur Bank ab, weil sich alternative Zahlungsanbieter etablieren. Daher geht den Fondsanbietern die wichtigste Schnittstelle zum Kunden ver- loren.“ Eine Patentlösung für dieses Problem sei noch nicht in Sicht, so Strietzel. „Viele Asset Manager denken jedoch darüber nach, die Endkunden künftig verstärkt direkt anzu- sprechen.“ Mindestens eine Parallele zur analogen Welt gilt sicherlich auch im digitalen Kosmos: vertrieb & praxis I managementberatungen Foto: © Accelerando Associates, Kommalpha Clemens Schuerhoff, Kommalpha: „Die Regulierung produziert laufend neue Projekte.“ Philip Kalus, Accelerando Associates: „Absatzchancen ergeben sich in erster Linie durch Bewegung im Markt.“ Internationale Managementberatungen mit Asset-Management-Expertise 1 Verantwortl. Zahl der Aktuell Name Standorte 2 Partner Berater 2/3 Beratungsschwerpunkte 1 nachgefragte Themen 1 Studien? 4 Bain Frankfurt, München, k.A. 15 5 Wachstum, M&A, Organisationseffizienz, k. A. Ja Düsseldorf Change Mngt., Performanceverbesserung Capco Frankfurt Stefan Kopp 25 Kundenzentrierter Vertrieb, Regulierung, Reporting, Konsolidierung Nein IT-Strategie, M&A, Geschäftsprozesse der Systemlandschaften, Digitalisierung, zukunftssicherer Vertrieb KPMG Frankfurt, München, Elmar Schobel 90 IT, Organisations-/Prozessoptimierung, Sämtliche Facetten der Ja Düsseldorf, Hamburg, Transaktions-/Strategieberatung, Regulierung sowie IT-Strategie Leipzig Regulatorik, Rechts-/Steuerberatung McKinsey München, Frankfurt, Philipp Koch ca. 30 6 Strategie, Vertriebsoptimierung, Produkt- Aktivierung des Retailvertriebs, Digitali- Ja Hamburg, Berlin, management/-entwicklung, Organisations- sierung der Prozesse und Geschäftsmodelle, Düsseldorf, design, Post Merger Management, Digitali- Differenzierung der Angebote, Ansprache Köln, Stuttgart sierung, IT-Strategie, HR/Talentmanagement institutioneller Kunden, Talentgewinnung Oliver Wyman Frankfurt u.a. Stefan Jaecklin k.A. Strategie, Kundenbeziehungen, Effizienz-/ Wachstumsthemen: organisch, anorganisch, Ja Profitabilitätssteigerung, Kostenmanagement, neue Vertriebsmodelle, Partnerschaften etc.; Restrukturierung, Organisation, neue Geschäftsmodelle im Kontext von IT-Strategie, Risikomanagement Digitalisierung und Regulierung Pricewaterhouse- v.a. Frankfurt Markus Hammer 85 7 Prozessberatung, seit 2014 auch Reporting, Vertriebszulassung, Outsourcing, Ja Coopers und München Strategieberatung („Strategy&“) Regulierung, Alternative Investments Roland Berger München u.a. Markus Strietzel ca. 15 8 Vertriebsprozesse und -organisation, Vertrieb der Zukunft, Standardisierung, Ja Outsourcing, Kooperationen unter Digitalisierung, Direktvertrieb an Endkunden Asset Managern, Restrukturierung Simon Kucher Bonn, Frankfurt Jens Baumgarten, 12 9 Vertriebs-/Preisstrategie, Erlösmodelle, Regulierungskonforme Incentivierung des Ver- Ja Silvio Struebi Preisoptimierung von Fonds, triebs, neue Erlösmodelle, Margensicherung/ Produktstrategie -optimierung, Wachstums-/Marketingstrategien Zeb v.a. Frankfurt Carsten Wittrock 36 10 Strategie, Vertrieb, Auswirkungen der Regulierung auf Strategie/ Nein und München Organisation, Prozesse, IT Vertriebswege sowie deren Umsetzung, Out- sourcing, Effizienzsteigerung, digitaler Vertrieb Alphabetische Reihenfolge | 1 Auswahl | 2 mit Asset-/Wealth-Management-Kompetenz in Deutschland | 3 Associate bis Partner | 4 frei zugängliche Studien zu Asset-/Wealth-Management-Themen | 5 Partner im Team Financial Services | 6 zirka 70 europaweit | 7 Bereich Advisory, dazu kommen 90 Berater für Tax & Legal | 8 zirka 60 europaweit | 9 weltweit | 10 60 weltweit Quelle: Unternehmensangaben, eigene Recherchen

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=