FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2014
        
 zeltiteln haben. Der Berater kann am PC zum Beispiel eine Aktienanleihe maßschneidern und dem Kunden in Echtzeit zeigen, wie sich etwa der Kupon ändert, wenn der Schwellen- wert herauf- oder herabgesetzt wird. Dieses Tool ist eines unserer Allein- stellungsmerkmale. Im Jahresbericht ist zu lesen, dass Sie im Private Banking die „Qualitätsführerschaft“ anstre- ben. Was ist denn darunter zu verstehen? Qualität hat in unserem Geschäft mehrere Dimensionen. Am wich- tigsten ist ohne Frage die Perfor- mance. Sie müssen nicht immer das beste Anlageergebnis erzielen, aber Sie müssen immer oben dabei sein. Das gelingt uns in der Vermögens- verwaltung und mit unseren Muster- portfolios seit Jahren sehr gut. Ent- scheidend ist aber auch die Bera- tungsqualität. Wir haben zuletzt viel in die Ausbildung unserer Berater investiert. Außerdem haben wir eine der größten Spezialistenorganisatio- nen in Deutschland: Unsere Kun- denbetreuer können in der Beratung auf über 70 Experten für verschie- dene Fachgebiete zurückgreifen. Wir haben nicht nur Spezialisten für Finanzplanung, Vorsorge oder Ver- mögensnachfolge, sondern auch für Stiftungsmanagement oder Nischen- themen wie Kunstinvestments und Oldtimer. Qualitätsführerschaft heißt in meinen Augen außerdem, die traditionelle Beratung mit den digitalen Kanälen zu verbinden. Das fängt da- mit an, die Dokumente auf Wunsch online zur Verfügung zu stellen, um die Papierflut ein- zudämmen. Außerdem können unsere Betreu- er die Spezialisten deutschlandweit per Video zum Beratungsgespräch hinzuschalten. Mit unserer Software können Berater und Kunde während eines Telefonats außerdem parallel das gleiche Dokument betrachten. Das Jahres- strategiegespräch wird auch in Zukunft in aller Regel noch von Angesicht zu Angesicht stattfinden. Ein kurzes Update-Gespräch, etwa aus Anlass unruhiger Börsen, kann aber auch telefonisch stattfinden. All diese Bausteine führen dazu, dass unsere Kunden in Summe sehr zufrieden mit unserer Arbeit sind. Messen Sie diese Zufriedenheit? Ja. Mit dem von TNS Infratest entwickelten Trim-Index ermittelt ein externes Marktfor- schungsinstitut zweimal jährlich einen Kun- denzufriedenheitsindex für uns. Dafür werden Kunden befragt, wie zufrieden sie ins- gesamt sind, ob sie sich nochmals für die HVB entscheiden würden, ob sie uns weiterempfehlen würden und ob sie die Bank im Vorteil gegenüber Wettbewerbern sehen. Wir konnten unseren Indexwert in den vergangenen Jahren im Private Banking von gut 50 auf zuletzt 86 steigern. Zur Einord- nung: Bei Werten unter 40 droht Ex- perten zufolge eine deutliche Kunden- abwanderung, ein Stand über 70 Punkten gilt als hoch. Unsere Wettbe- werber liegen nach unseren Informa- tionen im Schnitt bei etwa 78. Kein schlechter Wert, aber unserer liegt deutlich darüber. Zeigt sich das auch in steigenden Kundenzahlen? Ende 2013 betreute das HVB Private Banking 44.200 Kunden. Wie ist der aktuelle Stand? Wir haben einen leichten, stetigen Zuwachs. Wichtiger als die Zahl der Kunden ist aber neben der hohen Kundenzufriedenheit das betreute Ver- mögen und ob wir in der Lage sind, dieses zu vermehren. Die Zahl der Millionäre in Deutsch- land steigt, demnach müsste auch das Geschäft mit wohlhabenden Kunden anwachsen. Dennoch gilt der Private-Banking-Markt in Deutschland als hart umkämpft, viele Institute verdienen in diesem Segment kaum oder gar kein Geld. Woran liegt das? Ich denke, das ist oft Jammern auf hohem Niveau. Wo sonst in der Bankenwelt gibt es einen strukturell wachsenden Markt? Ver- schiedenen Studien zufolge wird der Private- Banking-Markt in den kommenden Jahren um drei bis vier Prozent per annum zulegen. Außerdem müssen die Banken für dieses Geschäft vergleichsweise wenig Kapital vor- halten – auch das ist attraktiv. Drittens hilft das Private Banking bei der Refinanzierung der Bank, weil die Einlagen in diesem Be- reich meist deutlich höher liegen als die aus- gereichten Kredite. Diese Gründe geben auch den Ausschlag dafür, dass wir im Private Ban- king eine klare Wachstumsstrategie verfolgen. Noch sind wir unter den größten fünf Anbie- tern in Deutschland. Unser Ziel ist es, in die Top drei aufzurücken. 268 www.fondsprofessionell.de  | 4/2014 Foto: © Wolf Heider-Sawall Bernhard Brinker Bernhard Brinker (47) leitet seit 1. Juli als Bereichsvor- stand das Private Banking der Hypovereinsbank. Er folgte auf HVB-Vorstand Jürgen Danz- mayr, der das Münchener In- stitut aus Altersgründen ver- lassen hat. Brinker, gelernter Bankkaufmann und promo- vierter Betriebswirt, arbeitet seit 2007 für die Unicredit- Gruppe. Zuletzt verantwortete er den Bereich Financial Institutions im Investmentbanking der HVB. Vor seinem Start bei der Unicredit war Brinker zwölf Jahre lang bei der Unternehmensberatung McKin- sey tätig – davon sechs Jahre im Rang eines Partners. Bernhard Brinker, Hypovereinsbank Bernhard Brinker: „Unsere Kundenbetreuer können in der Beratung auf über 70 Experten für verschiedene Fachgebiete zurückgreifen.“ bank & fonds I bernhard brinker | hvb private banking
        
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