FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2015

vertrieb & praxis I bestseller im fondsver trieb 200 www.fondsprofessionell.de | 1/2015 Foto: © P0temkin | Dreamstime.com E s ist eine der bemerkenswertesten Ach- terbahnfahrten im unabhängigen Fonds- vertrieb seit Jahren. Binnen kürzester Zeit hat sich der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen zu einem veritablen Topseller ge- mausert. 2011 erstmals in unserer Statistik der absatzstärksten Fonds genannt, hat ihn das enorme Interesse zuletzt bis auf Platz zwei des Rankings katapultiert (siehe Ausgabe 3/2014). Keinen anderen Fonds hat es seit der ersten Auswertung vor zehn Jahren jemals schneller in die Spitzengruppe der Liste gespült. Fast eine Milliarde Euro hatten Anleger seit der Auflage vor sieben Jahren zwischenzeitlich in den vermögensverwaltenden Value-Aktien- fonds investiert. Doch dem steilen Aufstieg folgt ein ebenso rekordverdächtiger Fall. In der aktuellen Auswertung der Nettomittelzu- flüsse für das zweite Halbjahr 2014 wird der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen nach unten durchgereicht. Mit Platz 90 von insge- samt 128 Fonds endet sein Höhenflug abrupt. Von zuletzt zwölf Pools und Vertrieben führt ihn nur noch ein Einziger unter seinen 20 ab- satzstärksten Produkten – auch das ein No- vum in unserer Statistik. Dabei ist im Grunde wenig passiert. Im Umfeld immer neuer Bör- senrekorde wurde der auf europäische Neben- werte fokussierte Fonds ein Opfer aus Markt- psyche und Herdentrieb. Zwei Korrekturpha- sen im Sommer und Herbst haben die Angst vor einem gravierenden Markteinbruch ge- schürt und Anleger prozyklisch aus vermeint- lich risikoreichen Assets getrieben. Die falsche Entscheidung, wie die Rück- schau beweist: Allein der M-Dax hat nach seinem Zwischentief im Oktober bis Ende Fe- bruar um 34 Prozent zugelegt, vor allem ge- tragen vom massiven Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank. „Wer an der Börse erfolgreich sein will, sollte gegen den Strom schwimmen“, heißt es. Wer standhaft blieb oder gar mutig genug war, billig nach- zukaufen, darf sich darin bestätigt fühlen – vor allem da die Anlagestrategie des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen ausdrücklich auf das Vermeiden permanenter Kapitalverluste abzielt. 2014 hat der von Frank Fischer von Shareholder Value Management verantwortete Fonds mit einem Plus von 1,81 Prozent abge- schlossen. Im Juli, einem von insgesamt drei Verlustmonaten, lag der maximale Drawdown nur bei minus 3,01 Prozent – für ein Aktien- marktexposure im Mid-Cap-Segment ist das beachtlich. Schon deshalb stehen die Chancen für ein Comeback von Fischers Strategie gut. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres hat der Fonds deutlich über acht Pro- zent Ertrag produziert. Die vertriebliche Ach- terbahnfahrt könnte also anhalten. Überraschendes Comeback Zu den Fonds, die sich mit einem Come- back am Point of Sale auskennen, gehört seit Kurzem der FvS Multiple Opportunities R. Eine leichte Performanceschwäche hatte den Seriensieger der vorangegangenen Jahre in der Auswertung 1/2014 seinen Spitzenplatz gekos- tet. Aktuell führt er das Ranking der Topsel- lerfonds wieder an – zum insgesamt fünften Mal und damit so oft wie kein anderer Fonds zuvor. Dabei ist der FvS Multi Opportunities der erste Fonds überhaupt, dem ein solches Comeback und die Rückkehr an die Spitze des Rankings gelang. Fondsmanager Bert Flossbach darf sich zudem doppelt freuen. Die gute Wertentwicklung der vergangenen Mo- nate hat sich ausgezahlt. In der Kategorie „Mischfonds Global Multi-Asset“ wurde der FvS Multi Opportunities Ende Januar auch mit dem DEUTSCHEN FONDSPREIS aus- gezeichnet (siehe Artikel Seite 214). Wie kurzlebig solche Erfolge sein können, zeigt sich am Beispiel seines langjährigen Konkurrenten von Carmignac Gestion. Der ebenfalls als Vierfachsieger in unserer Statistik geführte Carmignac Patrimoine scheint zuletzt erstmals seit 2007 gar nicht mehr in der Liste der 20 absatzstärksten Fonds auf, gemessen Unsere aktuelle Hitliste der absatzstärksten Investmentfonds offenbart ein überraschendes Comeback und einen rekordverdächtigen Fall. Auf und Ab im Vertrieb Dem beispiellosen Aufstieg des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen folgte ein ebenso rekordverdächtiger Fall. Mit Platz 90 von insgesamt 128 Fonds endete sein Höhenflug zuletzt abrupt. Die Umfrage Halbjährlich ermittelt FONDS professionell, welche Investmentfonds in den zurückliegenden Monaten den freien Finanzvertrieb, gemessen an den Nettomittelzu- flüssen, dominiert haben. Die Liste ihrer Top-Produkte vom 1. Juli bis 31. Dezember 2014 stellten die Makler- pools BCA, Fonds Finanz, Fondskonzept, Fondsnet, Jung, DMS & Cie., Komm, Netfonds und Argentos, Top Ten sowie WWK und die Fondsvertriebe Comdirect, Consorsbank und DAB Bank zur Verfügung.

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