FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2015

erscheinenden „Bankspiegel“ nachvollziehen können, was die Bank mit ihrem Geld macht. Dort listen wir zum Beispiel auf, an welche Institutionen und für welche Projekte wir Kre- dite ausgereicht haben. Zweitgrößter Posten in den Portfolios unserer Kunden sind meist Beteiligungsmodelle. Das ist historisch ge- wachsen. Schon Ende der 1980er-Jahre, nach Tschernobyl, begann die GLS, sich im Be- reich erneuerbare Energien zu engagieren. Denn wenn Geld tatsächlich ein gesellschaft- liches Gestaltungsmittel ist, sollte man Alter- nativen fördern, statt nur demonstrieren zu gehen. Über die BAG, eine Tochtergesell- schaft, haben wir im Lauf der Jahre zahlreiche Wind- und Solarfonds initiiert, außerdem einige Genussrechte. Wenn die GLS Bank in diesem Segment schon so lange aktiv ist, warum ist sie dann selbst Branchenkennern nicht als Initiator geschlossener Fonds geläufig? Die GLS hat die Angebote selten öffentlich beworben. Wir stehen ja eher vor der Heraus- forderung, sinnvolle Projekte zu finden, um die Nachfrage der eigenen Kunden bedienen zu können. Daher brauchten wir meist auch keinen externen Vertrieb. Bei geschlossenen Fonds lief in den ver- gangenen Jahren vieles schief. Hatten auch Ihre Kunden in Beteiligungsmo- delle investiert, die gefloppt sind? Totalausfälle hatten wir nicht. Aber ganz frü- her, in der Pionierphase, wurden natürlich schon einige Erfahrungen gesammelt. Es gab zum Beispiel technische Probleme bei einem Windpark. Schwierigkeiten haben unsere Beteiligungsmodelle derzeit nicht. Die vergan- genen zwei Jahre waren allerdings äußerst windschwach, darum blieben die Erträge aus den Windfonds hinter den Prognosen zurück. Aber das ist das normale Risiko, das die 259 www.fondsprofessionell.de | 2/2015 Thomas Goldfuß: „Die GLS hat eine transparente Einkommensordnung, in der geregelt ist, wer wie viel verdient. Darüber wissen übrigens auch die meisten Bewerber schon bestens Bescheid. Sie wissen also, worauf sie sich einlassen, bevor sie zum Vorstellungsgespräch kommen.“ keinen Bonus “ » Bei uns gilt die gängige Korrelation von Risiko und Rendite nicht immer. Unsere Kunden gehen oft bewusst ein hohes Risiko ein, weil sie etwas verändern wollen, und verzichten von vornherein auf Rendite. « Thomas Goldfuß, GLS Bank

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