FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2015

BhF Bank Frankochinesischer Bieterkampf um traditionsreiche Privatbank Um die Frankfurter BHF-Bank ist ein Über- nahmekampf entbrannt. Der chinesische Finanzinvestor Fosun greift nach der Mehrheit bei der Muttergesellschaft der Privatbank, der BHF Kleinwort Benson Group. Fosun war bereits Großaktionär, hatte sich aber mit den anderen Eignern um den ehemaligen Dresd- ner-Bank-Vorstand Leonhard („Lenny“) Fischer überworfen. Zu den BHF-Aktionären zählen auch der BMW-Großaktionär Stefan Quandt, die US-Fondsgesellschaft Franklin Templeton sowie die Privatbank Oddo & Cie. Die Franzosen wollen das Angebot der Chi- nesen nun offenbar mit einer Gegenofferte kontern. Templeton und Quandt hatten das Angebot der Chinesen abgelehnt. Fosun und die anderen Großaktionäre waren 2014 von Fischer für die Übernahme der Frankfurter BHF-Bank zusammengetrommelt worden. Die Abberufung des Vorstandssprechers Björn Robens im Juni hatte den schwelenden Streit zwischen dem Eignerkreis um Fischer und den Chinesen eskalieren lassen. Fosun stieß sich am zum Teil undurchsichtigen Stil von Fischer. Die 160 Jahre alte Frankfurter Bank zählt viele deutsche Unternehmerfamilien und Unternehmen sowie betuchte Privatleute zu ihren Kunden. Für Quandt gilt die BHF als seine Hausbank. Die Gesellschaft des chine- sischen Milliardärs Guo Guangchang hat zu- dem im Juli die traditionsreiche Frankfurter Privatbank Hauck &Aufhäuser übernommen. Damit ging zum ersten Mal ein deutsches Geldhaus an einen Mehrheitseigentümer aus China. Guo verfolgt eine aggressive Expan- sionsstrategie: Er kaufte bereits einen Ver- sicherer in Portugal und hält Anteile am Ferienclubbetreiber Club Méditerranée sowie am Reisekonzern Thomas Cook. www.bhf-bank.com 46 www.fondsprofessionell.de | 3/2015 Foto: © Bloomberg, Deka, BHF, Comdirect Multimediaservice Direktbank-Kunden setzen auf VV-Fonds und ETFs TOP10 Grundsätzlich darf man Kunden von Direktbanken eine größere Preissensibilität unterstellen. Bei der Fondsanlage spielt der Kostenaspekt aber ganz offensichtlich eine untergeordnete Rolle. Acht der aktuell zehn Topseller von Direktbanken sind aktiv gemanagt, nur zwei Produkte sind Exchange Traded Funds, wie eine Umfrage von FONDS professionell unter fünf Direktbanken zeigt. Deren Kunden haben im ersten Halbjahr 2015 vor allem in vermögensver- waltend gemanagte Fonds inves- tiert, allen voran in den FvS Multi- ple Opportunities und den Kapital Plus, die mit 40,5 respektive 31,2 Millionen Euro rund ein Drittel der insgesamt 225,5 Millionen Euro Nettozuflüsse auf sich vereinen. Kapital Plus 28,7 Mio. Euro | 12,73 % 11,4 Mio. Vermögensmandat Select 21,6 Mio. Euro 21,6 Mio. Euro BHF Flexible Allocation 20,2 Mio. Euro F&C Global Convertible Bond 18,6 Mio. Euro Aberdeen Global Japanese Equity Ethna-Aktiv FvS Multiple Opportunities JB Multibond Absolute Return Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Caroline Herkströter, Deka Bank Seit Oktober führt Caroline Herk- ströter die Rechtsabteilung der Deka Bank. Als Chefjustiziarin des Wertpapierhauses der Spar- kassen folgt sie auf Elisabeth Roegele, die zur BaFin wechselte und dort die Wertpapieraufsicht leitet. Herkströter war 2007 zur Partnerin der Kanzlei Norton Rose Fulbright berufen worden. Stefan Keitel, Deka Bank Stefan Keitel soll Anfang Januar kommenden Jahres die beiden Deka-Bank-Geschäftsfelder Wertpapiere und Kapitalmarkt übernehmen. Damit tritt er die Nachfolge von Oliver Behrens an, der die Deka im November 2014 verlassen hat. Keitel war seit 2013 Chefanlagestratege der Privatbank Berenberg. Manfrad Schlumberger, Berenberg Bank Manfred Schlumberger wird ab Januar bei der Berenberg Bank arbeiten. Er war davor seit 2001 Geschäftsführer der BHF Trust Management und verantwortlich für den vermögensverwaltenden Fonds BHF Flexible Allocation FT. Bei Berenberg soll er die vakant gewordene Stelle von CIO Stefan Keitel übernehmen. Mickey Levy, Berenberg Bank Die Berenberg Bank hat Mickey Levy zum neuen Chefvolkswirt bestellt. Er soll das Makro-Re- search in den USA, in Latein- amerika und Asien verstärken. Levy hat über 30 Jahre Erfahrung in der wirtschaftlichen und öf- fentlichen Politikforschung und berät bedeutende Finanz- und Regierungsorganisationen. Sven Deglow, Comdirect Sven Deglow, seit 2008 in ver- schiedenen Positionen bei der Comdirect tätig, stieg in den Vor- stand des Unternehmens auf. Er wird als Chief Marketing Officer für die Kerngeschäftsfelder Ban- king, Investing und Trading ver- antwortlich sein. Darüber hinaus bleibt er Mitglied des Aufsichts- rats der Fondsplattform Ebase. Comstage MSCI World ETF 16,5 Mio. Euro iShares Core MSCI World ETF 15,0 Mio. Euro 40,5 Mio. Euro | 17,98 % 31,2 Mio. Euro | 13,85 % Quelle: Comdirect, Consorsbank, DAB Bank, 1822-Direkt, Volkswagen Bank; Stichtag: 30. 6. 2015 Guo Guangchang: Der chinesische Milliardär greift nach der BHF-Bank. Er hat auch Hauck & Aufhäuser gekauft. news & products I banken

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