FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2015
160 www.fondsprofessionell.de | 4/2015 währt und hält sämtliche Verträge zu hundert Prozent ein.“ Diskussionen über A380 Auch in den anderen A380-Fonds, die Dr. Peters, Hannover Leasing, Doric, Hansa Treu- hand und Lloyd Fonds mit Singapore Airlines und Emirates aufgelegt haben, gab es bislang keine Leistungsstörungen. Es drängt sich al- lerdings die Frage auf, ob die langwierige Platzierung der jüngsten Beteiligungen an der emotionalen Debatte über die Zukunft des A380 liegt. „Die Diskussionen um den A380 Anfang des Jahres haben sicherlich zu Ver- unsicherung an der einen oder anderen Stelle geführt. Spricht man jedoch mit Experten, die den Flugzeugmarkt kennen und fortlaufend beobachten, relativeren sich die Gründe für die Verunsicherung“, meint Hannover-Lea- sing-Geschäftsführer Michael Ruhl. Die Emissionshäuser sind in der Informa- tion gegenüber Vertrieben und Investoren ge- fordert. Dabei helfen gute Nachrichten, die es vor Kurzem tatsächlich gab. Die Geschichte des A380 geht weiter, und Airbus wird sehr wahrscheinlich in einigen Jahren eine überar- beitete Version (A380neo) ausliefern. Außer- dem dürfte Airbus nach längerer Zeit wieder einen neuen Kunden für den doppelstöckigen Jumbo gewonnen haben: Die Saudi Arabian Airlines überlegen, den A380 zu bestellen und mit den neuen Maschinen in die Jahre gekom- mene Langstreckenmaschinen zu ersetzen. Vertriebsseitig bestehen allerdings auch we- gen einer „Marktsättigung“ Vorbehalte gegen neue A380-Fonds. Schließlich wurden seit 2008 knapp 20 Maschinen bei Privatanlegern platziert, die geschätzt rund 1,5 Milliarden Euro Eigenkapital in die Fonds investiert haben. Demzufolge könnte man annehmen, dass dem Vertrieb der Verkauf eines anderen Flugzeugtyps leichter fällt. Freie Berater liegen vorn Beim aktuellen Angebot von CFB Invest ist das aber nicht der Fall. Auch dieser Fonds mit einer Boeing 777 und Emirates als Leasing- nehmer verkauft sich schleppend. Am Produkt liegt es nicht, glaubt Heiko Szczodrowski, Ge- schäftsführer der Commerz Real Kapitalver- waltungsgesellschaft. Es gebe aber bei Ver- trieben massive Vorbehalte aus der Vergan- genheit gegen unternehmerische Beteiligun- gen, und das Vertrauen in Branche und Pro- dukt müsse noch aufgebaut werden. „Aus un- serer Sicht hat sicherlich auch das späte Inkrafttreten des KAGB maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen, da die Vertriebe ihre Vertriebsprozesse aufwendig anpassen muss- ten“, meint Szczodrowski. In der Branche ist zu hören, dass sich die Banken unabhängig vom Flugzeugthema mit nicht risikogemischten alternativen Invest- mentfonds schwertun, während der Absatz über freie Berater gut läuft. „Dass unser Fonds nicht risikogemischt ist, ist zurzeit, da die entsprechenden Beratungsprozesse bei den Banken und Sparkassen teilweise noch nicht installiert sind, ein Hindernis“, bestätigt Ruhl. Aus dem Hause Dr. Peters ist zu hören, dass der freie Vertrieb trotz rückläufiger Berater- zahl besser verkauft als bei den vorherigen A380-Fonds. Ein weiteres Beispiel für den Erfolg des freien Vertriebs ist der Flugzeugfonds „HEH Helsinki“, der in den Sommermonaten über- wiegend über bestehende Vertriebspartner in wenigen Wochen ausverkauft war. Bei dieser Beteiligung waren allerdings „nur“ 17 Millio- nen Euro Eigenkapital zu platzieren, wohin- gegen für einen A380 ein Vielfaches notwen- dig ist. „Die zügige Platzierung haben wir mit der erneut hohen Mehrfachzeichnerquote von über 50 Prozent erreicht“, resümiert HEH- Geschäftsführer Gunnar Dittmann. Er will nächstes Jahr zwei neue Regionalflugzeug- fonds auf den Markt bringen, die sich vermut- lich wieder nicht lange mit den Langstrecken- jets matchen müssen. Konkurrenz am Start In diesem Segment werden die aktuellen Fonds 2016 noch mehr Konkurrenz bekom- men. Wealthcap plant, den schon vor Mona- ten angekündigten Flottenfonds mit drei A330-Maschinen von Singapore Airlines ins Rennen zu schicken. Wann der Fonds in den Vertrieb gehen wird, stand bei Redaktions- schluss aber noch nicht fest. Last but not least will Hansa Treuhand wieder aktiv werden. Der Initiator hat bisher mit Doric drei A380- Fonds platziert. Vor Kurzem hat die Unter- nehmensgruppe die Bafin-Zulassung für ihre Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) erhal- ten und einen neuen Flugzeugfonds für das kommende Jahr angekündigt. ALEXANDER ENDLWEBER | FP sachwerte I flugzeugfonds Foto: © Dr. Peters Anselm Gehling, Dr. Peters: „Air France hat sich in den Vorgängerfonds bewährt.“ Airline-Marge Das günstige Zinsumfeld kommt den Fluggesellschaf- ten zugute. Ihre Erträge steigen derzeit. Quelle: IATA Kapitalkosten ’ ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 2000 0 % 1 % 2 % 3 % 4 % 5 % 6 % 7 % 8 % 9 % % des investierten Kapitals Kapitalertrag J Aktuelle Flugzeugfonds im Vertrieb Fonds- Fremd- Mindest- Fonds Initiator Prospekt Flugzeug Airline volumen kapital beteiligung Laufzeit Flugzeuginvestment 1 CFB Invest 21.10.2014 * B777 Emirates 184.205.824 Dollar 90.000.000 Dollar 30.000 Dollar 2029 Flugzeugfonds XIV Dr. Peters 13.10.2014 A380 Air France 182.159.000 Euro 99.000.000 Euro 20.000 Euro 2027 Flight Invest 51 Hannover Leasing 29.10.2014 ** A380 Emirates 250.592.500 Dollar 136.200.000 Dollar 23.000 Dollar 2029 in Vorbereitung HEH n.a. Regionalflugzeug n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. in Vorbereitung Wealthcap n.a. 3 x A330 Singapore Airlines n.a. n.a. n.a. n.a. *Prospektnachtrag vom 21.9.2015. | **Prospektnachträge vom 18.3.2015 und 9.4.2015. Fondsvolumen: Eigenkapital inkl. Agio plus Fremdkapital. Stand: 29.10.2014. Quelle: Anbieter
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