FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2016

O b 2016 ein gutes Kapital- marktjahr wird, lässt sich noch nicht sagen. An den Märkten herrscht lediglich da- rüber Einigkeit, dass die Vola- tilität bis zum Ende hoch blei- ben wird. Neben China, einem möglichen „Brexit“ und den Präsidentschaftswahlen in den USA lassen sich als Anleger jede Menge weitere Gründe finden, nervös zu sein. Eine interessante Variante kön- nen vor diesem Hintergrund Fonds sein, die in die Assetklasse Volatilität investieren. Derlei Strategien sind wegen ihrer geringen Korrelation zu traditionellen Assetklassen geeignet, das Risiko-Rendite-Profil eines Port- folios zu verbessern. Mit Swiss- canto brachte vor Kurzem einer der größten Fondsanbieter der Schweiz ein entspre- chendes Produkt nach Deutschland. „Der Swisscanto Equity Fund Systematic Vo- latility soll Anlegern Renditepotenzial so- wohl in Seitwärts- als auch in lang anhalten- den Bärenmärkten bie- ten und ermöglicht einen kosteneffizienten Zu- gang zu komplexen Vo- latilitätsstrategien imAk- tienmarkt“, sagt Jan Sobot- ta, Leiter ausländischer Ver- trieb bei Swisscanto. Laufende Erträge Für Anleger, die nur Pro- dukte kaufen, die sie auch wirklich verstehen, ist der Fonds wohl weniger geeig- net: Die Manager investieren primär über Derivate und strukturierte Produkte in Ak- tien- und Volatilitätsindizes. Ein klassisches Investment ist hingegen der Ende 2015 aufgelegte Pan European Dividend In- come Fund von Henderson Global Investors. Der Fonds richtet sich in erster Linie an Investoren, die auch in der aktuellen Tiefzinsphase nicht auf lau- fende Erträge verzichten wollen. Fondsmanager Nick Sheridan zeigt sich überzeugt, dass eu- ropäische Aktien im- mer noch unter der schlechten Stim- mung leiden, gleich- zeitig aber eine at- traktive Dividenden- rendite bieten. Um die Titel mit dem größten Kursabschlag ausfin- dig zu machen, stehen dem erfahrenen Manager gleich fünf Analysten zur Seite. Für eine Premiere am Emissionsmarkt sorgte indes Blackrock. Mit dem iShares TA-25 Israel UCITS ETF wurde im Januar ein börsen- notierter Indexfonds aufge- legt, der Investitionen in den israelischen Aktienin- dex ermöglicht. Dem Ver- mögensverwalter zufolge ist es der erste Fonds weltweit mit Direktzugang zu den 25 größten Firmen an der Börse in Tel Aviv. Der Markt zeigte sich bis dato auch in Krisenjahren vergleichswei- se robust, dürfte ob seiner relativ geringen Größe und Liquidität je- doch etwas für Liebhaber bleiben. Ein breiteres Publikum kann da schon der Multi Asset Wertsiche- rung des Münchner Fondsanbieters Assenagon ansprechen. Er soll bieten, wonach sich viele Investoren regel- recht sehnen: Renditechancen mit eingebauter Wertsicherung. Im Kern besteht der Fonds aus den Säulen „Multi Asset“, „Multi Instrument“ und „Multi Management“. Im Sinne einer Multi-Asset-Strategie streut er breit über Ak- tien, Anleihen, Rohstoffe, Währungen und al- ternative Renditequellen. Mit „Multi Instru- ment“ ist gemeint, dass der Fonds nicht nur in Einzeltitel, sondern auch in andere Fonds und in Derivate investieren kann, und unter „Multi Management“ ist das Heranziehen in- ternationaler Experten zu verstehen. Die Ab- sicherungsstrategie soll laut Portfoliomanager Thomas Romig gewährleisten, dass ein im Vorfeld festgelegter Wert „statistisch gesehen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ nicht un- terschritten wird. Vor seinemWechsel zu As- senagon hat Romig bei Union Investment be- wiesen, dass er viel von Multi-Asset-Invest- ments versteht. Eine recht ähnliche Strategie verfolgt der Global Multi Asset Income Fund von Aber- deen, der seit Kurzem auch in Deutschland zum Vertrieb zugelassen ist. Das schottische Investmenthaus will mit dem Fonds pro Jahr immerhin 4,5 Prozent Ausschüttung erzielen und gleichzeitig den realen Wert des Kapitals erhalten. Neben Aktien und Anleihen stehen dem Multi-Asset-Income-Team rund um Mike Turner auch Infrastruktur- oder Immo- bilieninvestments offen. Flexibilität ist für den Kopf des Teams ein zentraler Erfolgsfaktor: „Durch die Anlage in traditionelle und alter- native Assetklassen steht eine größere Band- breite an Anlagemöglichkeiten zur Verfügung, aus denen das Fondsmanagement dann die qualitativ besten und rentabelsten Anlagen auswählen kann“, so Turner. Flexible Rentenprodukte Einer wachsenden Popularität erfreuen sich wegen ihrer geringen Marktkorrelation auch Absolute-Return-Strategien. Der britische Ver- mögensverwalter Schroders legte vor Kurzem mit dem Euro Credit Absolute Return ein Produkt auf, das klassische Top-down- mit moderner Themenanalyse kombiniert. Dabei sollen globale Trends erkannt und über Long- oder Short-Positionen umgesetzt werden. Ver- Jan Sobotta, Swisscanto: „Renditepotenzial sowohl in Seit- wärts- als auch in lang anhaltenden Bären- märk- ten.“ 138 www.fondsprofessionell.de | 1/2016 markt & strategie I neu am markt Foto: © Axel Gaube Chancen in allen Phasen am Die Produktschmieden der in- und ausländischen Investmenthäuser arbeiten unter Volldampf. FONDS professionell stellt einige interessante Neuheiten vor.

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