FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2016

178 www.fondsprofessionell.de | 1/2016 vertrieb & praxis I it-trends der maklerpools Foto: © Kzenon | Fotolia D i e Begriffe sind schnell aufgezählt, aber sie haben es in sich: Digitalisie- rung, Regulierung, Prozessoptimierung – und Fintechs. Wer bei den großen deutschen Maklerpools nachfragt, welche Trends sie derzeit in der Branche erkennen und wo die neuen Herausforderungen für ihre IT liegen, bekommt diese vier Schlagworte zu hören; zuweilen jedoch in einer anderen Reihenfolge. Die meisten Maklerpools nennen die Start-ups für Finanztechnologie, die sich mit ihren „Jederzeit-und-überall-Angeboten“ gerade bei jungen Leuten zunehmender Beliebtheit er- freuen, an erster Stelle. Mit Fintechs und Ro- bo-Advice-Anbietern gelte es natürlich Schritt zu halten. Als echte Bedrohung werden die neuen Spieler am Markt offenbar aber nicht wahrgenommen. „Fintechs liegen derzeit sicherlich im Trend“, sagt Norbert Porazik, Geschäftsführer von Fonds Finanz in München. Er würde so- gar von einem regelrechten Hype sprechen. „Natürlich entwickeln Maklerpools ihre eige- nen Apps, um mithalten zu können“, erklärt Porazik. Doch Apps seien sei nicht alles. „Um einer passgenauen Beratung gerecht zu wer- den, sind auch professionelle Plattformen sehr wichtig“, sagt der Maklerpool-Chef. Eigene Fintechs aufstellen Hans-Jürgen Bretzke, Vorstand von Fonds- konzept in Illertissen, rät ebenfalls zu mehr Gelassenheit. „Getrieben von der Angst vor Fintechs möchten viele Makler Daten in einem einheitlichen System nutzen“, sagt er. So wollen sie ihren Kunden den gleichen Ser- vice bieten wie die Start-ups. „Vermittler und Berater sollten aber eher ihre Stärken, die in der persönlichen Beratung liegen, mit digita- len Dienstleistungen kombinieren“, findet Bretzke. Auf diese Weise könnten sie sozusa- gen „eigene Fintechs“ auf die Beine stellen. Genau dabei wollen die Maklerpools ihren Partnern zur Seite stehen. „Der Wettbewerb durch Social-Finance-Plattformen und Robo- Advisors steigt stetig“, sagt Georg Kornmayer, Geschäftsführer von Fondsnet in Erftstadt bei Köln. „Um unsere Poolpartner zu unterstüt- zen, entwickeln wir unsere IT-Dienstleistun- gen ständig weiter und arbeiten an innovati- ven Lösungen“, erklärt Kornmayer. Ein Beispiel dafür ist der Anfang Februar gestartete „Investmentvergleich“, mit dem Berater eine Vielzahl unterschiedlicher Anla- gevehikel direkt miteinander vergleichen kön- nen. Natürlich setzen auch die Erftstädter auf mobile Anwendungen. So erlaubt die App „Vermögen“ nicht nur Finanzberatern, son- dern auch deren Kunden, jederzeit ihre Fonds- depots einzusehen und sich über die Entwick- Um gegenüber Fintechs nicht den Anschluss zu verlieren, unterstützen Maklerpools ihre Partner dabei, individuelle Beratung mit praktischen IT-Lösungen zu kombinieren. Ein Überblick. Die neuen Tools der Pools Moderne IT unterstützt bei der Beratung: Da Fintechs den Finanzberatern Konkurrenz machen, ziehen die Maklerpools gleich und entwickeln für ihre Partner Apps, die ihnen und ihren Kunden den Weg in die digitale Welt ebnen sollen.

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