FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2016

vertrieb & praxis I michael steiner und andrea favaloro | generali investments 266 www.fondsprofessionell.de | 1/2016 Foto: © Christoph Hemmerich W enn einem in der jüngeren Zeit der Name Generali in den Medien begegnete, dann ging es in der Regel um Neuigkeiten oder anste- hende Veränderungen im Mutterkonzern, der Versicherung. Von Stellenstreichungen war die Rede – bis zum Jahr 2018 sollen bis zu 1.000 Jobs wegfallen –, außerdem soll der Generali-Hauptsitz von Köln nach München verlagert werden. Für die größte Aufmerksamkeit aber sorgte der Chef selbst: Ende Januar wurde bekannt, dass Mario Greco mit Wirkung zum Mai die- ses Jahres den Posten des Chief Executive Officers beim Konkurrenten Zurich Insu- rance Group übernehmen wird – und das obwohl Greco erst im Jahr 2012 sein Amt in gleicher Position bei der Generali Ver- sicherung angetreten hatte. Offenbar setzt man in Zürich darauf, dass es Greco gelingen wird, das Ruder bei dem arg gebeutelten Schweizer Versicherer herumzureißen – ähnlich wie er das schon bei der Generali Versicherung geschafft hat. Von der Investmentsparte der in ihren Kern- märkten Italien, Deutschland und Frankreich aktiven Generali-Gruppe, der Generali Invest- ments, konnte man dagegen den Eindruck ge- winnen, dass sich außer einer Reihe von Neu- besetzungen und der Auflage neuer Produkte nicht wirklich viel tut. Zu Unrecht, wie unser Gespräch mit Andrea Favaloro, seit Mai 2014 globaler Vertriebsverantwortlicher des Unter- nehmens, und Michael Steiner, seit Mitte 2015 als neuer Vertriebschef für Deutschland und Österreich an Bord, zeigt. Herr Favaloro, während die Versiche- rungsmutter von Generali Investments insbesondere in der jüngeren Zeit durch- aus für Schlagzeilen gesorgt hat, konnte man als außenstehender Beobachter durchaus den Eindruck gewinnen, dass sich in der Investmentsparte nicht wirklich viel weiterentwickelt. Andrea Favaloro: Im Gegenteil. Generali Investments hat sich deutlich entwickelt. Um genau zu sein, hat das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren eine strategische Neupositionierung vorge- nommen, die darauf basiert, dass wir eine Expertise im Management von Versi- cherungsgeldern haben und nun verstärkt Drittkunden gewinnen wollen. Zu den strukturellen Veränderungen, die wir dabei vorgenommen haben, zählt, dass wir eine separate Einheit für das Drittkunden- geschäft aufgebaut haben, dass wir unser Team verstärkt haben und, was meinen Zu- ständigkeitsbereich betrifft, dass wir unsere Produktpalette umgestaltet haben, um den Anforderungen institutioneller Kunden besser zu entsprechen. Nun wollen wir in neue Märkte wie Großbritannien und Skandinavien vorstoßen. Generali Investments heute kann nicht mit dem Unternehmen verglichen wer- den, das es vor drei Jahren war. Die Neu- positionierung ist eingebettet in die neue Strategie der Generali Gruppe, die sehr ehr- geizige Ziele in Bezug auf die Generierung von Cash hat. Aber muss man befürchten, dass solche positiven Effekte der neuen Strategie, wie Sie sie gerade beschrieben haben, durch den anstehenden Wechsel von Mario Greco als künftigem CEO der Zurich Insurance Group nun vielleicht gar nicht mehr bei der Investmentsparte von Generali ankommen werden? Favaloro: Wir können natürlich keine Er- wartungen an etwas formulieren, das in der Zukunft liegt. Die Verantwortung für die Stra- tegie der Gruppe fällt letztlich in den Auf- gabenbereich des neuen CEO. Bis dahin werden wir aber die Strategie von Generali „Wir haben ambitionierte Zie » Wir wollen unsere Assets im Third-Party- Geschäft innerhalb der kommenden drei Jahre um 50 Prozent steigern. « Andrea Favaloro, Generali Investments Mit verwalteten Assets von rund 430 Milliarden Euro stellt Generali Investments in Italien den mit Abstand größten Asset Manager. Und auch in Europa gehört das Unternehmen zu den ganz Großen der Branche. Ein Gespräch über Zukunftspläne mit den beiden Vertriebschefs Andrea Favaloro und Michael Steiner . Andrea Favaloro, Generali Investments Andrea Favaloro ist seit Mai 2014 Head of Sales & Marketing und gleichzeitig Mit- glied des Management Committee von Generali Investments. Zuvor hat Favaloro als Global Head of External Distribution für BNP Paribas Investment Partners gearbeitet und gehörte auch dort dem Executive Committee an. Der gebürtige Italiener hatte zuvor bereits verschiedene leitende Posi- tionen in London and Mailand inne, wo er unter anderem für große Player wie Credit Suisse Asset Management und Fortis Investments tätig war. Sein Studium der Wirtschaftswis- senschaften hat Favaloro an der International Business Studies from the Brunel University in London absolviert und mit einem Bachelor of Arts abgeschlossen. In seiner jetzigen Position verantwortet er den globalen Vertrieb und das Marketing für insgesamt 430 Milliarden Euro, die Generali Investments in seinen Fonds ver- waltet. Rund 90 Prozent dieser Gelder sind in europäischen Wertpapieren angelegt, zu rund zehn Prozent wird in globale Märkte investiert. Damit gehört Generali Investments zu den Top Ten der Fonds- gesellschaften in der Eurozone. Gut 17 Milliarden der Assets under Management sind Anlagen von externen Kunden. Dieser Bereich teilt sich zur Hälfte auf in Investments von insti- tutionellen Kunden, die andere Hälfte besteht zu rund vier Fünfteln aus Anlagen von Privatkunden, ein Fünftel stammt aus dem Wholesale-Bereich. Andrea Favaloro, Generali Investments

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