FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2016

IDEAL VERSICHERUNG Intransparente Klauseln in den AGBs: Ideal kündigt Fintech-Trio Die Ideal Versicherungsgruppe hat die Koope- ration mit drei Fintechs eingestellt. Zu Jahres- beginn sind die Courtagezusagen für die drei nicht namentlich genannten Unternehmen wi- derrufen worden. Der Grund dafür sind die vielen Kündigungen von Makler- vollmachen, die Kunden unwissent- lich beim Herunterladen der Fintech- Apps angestoßen haben. „Die bisher noch fehlende Transparenz in der Nutzung von Apps der uns bekannten Fintechs hat viele unserer Versiche- rungsnehmer zu zahl- reichen Widerrufen der neuen Maklerm- andate bewogen. Offensichtlich war und ist es den Kun- den nicht bewusst, dass sie mit ihrer Zustimmung zu den AGBs einen Maklerwechsel anstoßen“, teilte die Ideal mit. Damit hat zum ersten Mal ein deutscher Versicherer für sich Konsequenzen aus dem Geschäftsmodell der Start-ups gezo- gen. Diese sind Onlinemakler, die mit einer benutzerfreundlichen App arbeiten. Ihr vor- rangiges Ziel ist es, bestehende Policen zu übernehmen. Dies erreichen sie, indem Kun- den dem Start-up im Prozess des Her- unterladens der App die Maklervoll- macht erteilen, sodass dieses die Be- stände des Kunden und damit meist auch die Bestandsprovisionen erhält. Da Kunden dieser Übertragung der Vollmacht oftmals unwis- sentlich zustimmen, wer- den die gegebenen Voll- machten nachträglich häufig widerrufen. Dies führt bei den Versicherungsgesell- schaften zu einem ungewünschten Mehr an Admini- strationsaufwand. Die Ideal betont aber, dass sie sich keineswegs digitalen Maklern an sich ver- schließe. Der Widerruf der Courtagezusage be- deute auch nicht, dass bereits eingereichtes Geschäft nicht mehr vergütet werde. Lediglich Neugeschäft wolle der Versicherung nicht mehr von den drei Start-ups annehmen. Akzeptiert werde auch, wenn ein Fintech als Korrespondenzmakler tätig sei. Dabei nimmt ein Makler dem Kunden die Korrespondenz mit dem Versicherer ab, ohne eine Courtage zu erhalten. Ideal-Chef Rainer Jacobus will sich den Start-ups nicht verschließen, kritisiert aber manches Geschäftsgebaren. 42 www.fondsprofessionell.de | 2/2016 news & products I versicherungen Foto: © Ideal Versicherung, Gothaer Versicherung, Münchener Rück, Generali Versicherung Versicherungslexikon » Gliedertaxe « G liedmaßen und Sinnesorgane werden von Unfallversicherungen mit einem Einheitswert bemessen – der Gliedertaxe. Zum Einsatz kommt diese, wenn nach einem Unfall ein dauerhafter Schaden festgestellt wird. Der Branchenverband GDV hat dafür Richtwerte ermittelt – der Verlust eines Zei- gefingers würde demnach mit einem Inva- liditätsgrad von zehn Prozent bewertet. Bei einer Versicherungssumme von 200.000 Euro bekäme ein Kunde also 20.000 Euro. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Thomas Leicht, Gothaer Versicherung Thomas Leicht, Vorstandsmit- glied der Gothaer Versicherungs- bank und Vorstandschef der Go- thaer Allgemeine Versicherung, wird seinen 2017 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Er ist seit 2007 Mitglied des Gre- miums der Gothaer Allgemeine Versicherung und seit 2008 deren Vorstandsvorsitzender. Burkhard Oppenberg, Gothaer Versicherung Neuer Chief Information Officer des Gothaer Versicherungskon- zerns ist Burkhard Oppenberg. Er zog zugleich in die Geschäfts- führung der Gothaer Systems ein. Sein Vorgänger Volkmar Weckesser hat das Unternehmen Ende Mai auf eigenen Wunsch verlassen. Oppenberg hatte zuvor bei Oliver Wyman gearbeitet. Nikolaus von Bomhard, Münchener Rück Der Vorstandsvorsitzende des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück räumt den Chefsessel: Nikolaus von Bom- hard, der dieses Jahr 60 wird, tritt Ende April 2017 aus Alters- gründen zurück. Von Bomhard war bei der Muttergesellschaft der Ergo Versicherung zwölf Jahre im Amt. Joachim Wenning, Münchener Rück Joachim Wenning wird Nikolaus von Bomhard als Vorstandsvor- sitzenden der Münchener Rück ablösen. Er ist seit Anfang 2009 im Vorstand der Gesellschaft für das weltweite Lebensrückversi- cherungsgeschäft verantwortlich und trägt seit dem 1. Oktober 2013 zusätzlich die Verantwor- tung für Human Resources. Philippe Donnet, Generali Versicherungskonzern Neuer Vorstandschef des Gene- rali Versicherungskonzerns ist Philippe Donnet. Der bisherige Leiter des italienischen Geschäfts folgt damit auf Mario Greco, der im Mai zur Zurich Versicherung wechselte. Donnet startete seine Karriere 1985 bei der Axa in Paris, wo er verschiedene Füh- rungspositionen innehatte.

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