FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2016

44 www.fondsprofessionell.de | 2/2016 news & products I banken Foto: © Oddo & Cie, BHF-Bank, Sal. Oppenheim, Fürstlich Castell'sche Bank Sebastian Klein | Fürstlich Castell’sche Bank „Das Vertrauen nicht verspielen“ Der Chef der Fürstlich Castell’schen Bank, Sebastian Klein, mahnt Anleger und Anbieter zu mehr Genügsamkeit. D ie Fürstlich Castell’sche Bank aus Würzburg ist die älteste Bank Bayerns. Das Institut betreut vorwiegend im süddeutschen Raum Kunden und brachte eigene vermögensverwaltende Fonds auf den Markt. Bankchef Sebastian Klein arbeitete zuvor bei der Bayerischen Landesbank, war Vorstandschef der Cominvest und geht hart mit der eigenen Zunft ins Gericht. Herr Klein, immer mehr Häuser warten mit Produkten auf, die viele Anlageklas- sen und Strategien kombinieren und ein moderates Risiko versprechen. Ist das ein Ausweg aus dem Renditedilemma? Sebastian Klein: Einige dieser Strategien erinnern doch sehr an die Hedgefondswelt. Solche Einzel- oder Marktwetten gehen wir nicht ein. Aktien mischen wir etwa nur vor- sichtig dazu – und verpassen lieber eine Er- holung, als dass wir zu früh einsteigen oder nicht rechtzeitig das Risiko reduzieren. Aber nennenswerte Rendi- ten lassen sich mit Anleihen kaum mehr erwirtschaften. Lassen Sie es mich so aus- drücken: Der Vogel rückt im- mer ein Stückchen weiter auf dem Ast raus, um noch Körner zu finden – bis er dann abstürzt. Unsere gesamte Branche muss aufpassen, dass sie das Vertrau- en der Kunden nicht verspielt. Wie meinen Sie das? Manch ein Haus drückt riskante Produkte in den Markt, nur um das eigene Provisionsergebnis hochzutreiben. Stattdessen sollten wir die Kunden besser daran gewöh- nen, dass an den Märkten die Kurse auf Dauer stark schwanken und nur magere Ren- diten zu erzielen sind. Berater müssen ihren Kunden erklären, dass mehr als zwei oder drei Prozent Rendite nicht drin sind – jeden- falls nicht, ohne höhere Risiken einzugehen. Eine sehr ernüchternde Bot- schaft. Aber das ist die neue Realität. Wer das nicht versteht und auch seinen Kunden nicht erklärt, wird erhebliche Probleme be- kommen. Was stört Sie noch? Die Versessenheit auf einzelne Personen. Die Fondsbranche ist keine Talentindustrie, sondern eine Sache der Teams und Institutionen. In den meisten Fällen hängt der Investmenterfolg nicht von einem Kopf ab, der zudem noch eine be- grenzte Schaffensdauer hat. Sebastian Klein, Chef der Fürstlich Castell’schen Bank Online weiterlesen: QR-Code scannen oder www.fponline.de/KLEIN216 eingeben  Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Philippe Oddo, BHF-Bank Nach der Übernahme der BHF- Bank durch das französische Bankhaus Oddo & Cie. wurde Philippe Oddo zum Vorstands- vorsitzenden gewählt. Daneben besteht der Vorstand der in Frankfurt ansässigen Traditions- bank künftig aus Frank Behrends, Alexander Mettenheimer und Christophe Tadié. Werner Taiber, BHF-Bank Der Aufsichtsratschef der BHF- Bank, Leonhard „Lenny“ Fischer, hat das Gremium verlassen. An die Spitze des Kontrollgremiums rückte statt seiner Werner Taiber. Taiber leitet an der Seite von Nicolas Chaput zugleich die Fondstochter der französischen Bank, Oddo Meriten Asset Management. Michael Bonacker, BHF-Bank Wegen Auffassungsunterschie- den hat Michael Bonacker, Ge- neralbevollmächtigter der BHF- Bank, seine Funktion zur Ver- fügung gestellt. Er war im Juni 2015 in die Geschäftsleitung der BHF-Bank geholt worden und leitete zuletzt die Bereiche Finan- cial Markets, Corporate Banking und Asset Management. Lars Edler, Sal. Oppenheim Weil Wolfgang Leoni sich ab auf seine Rolle als CEO von Sal. Oppenheim fokussieren soll, wurde die Führungsebene der Bank umgebaut: Lars Edler wird künftig als Co-CIO und Leiter In- vestmentstrategie die taktischen Investitionsentscheidungen der institutionellen und privaten Ver- mögensverwaltung verantworten. Frank Kosiolek, Sal. Oppenheim Zudem hat Frank Kosiolek als weiterer Co-CIO und Leiter Port- foliomanagement bei Sal. Op- penheim die Anlageentschei- dungen auf Portfolioebene in der institutionellen und privaten Ver- mögensverwaltung inne. Hen- ning Heuerding wirkt seit 1. April als neuer Finanz- und Risikovor- stand des Kölner Instituts.

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