FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2016
GEBÜHREN Postbank will „Kostenlos- kultur“ beenden Die Postbank denkt über Maßnah- men nach, um angesichts der nied- rigen Zinsen weiterhin schwarze Zahlen schreiben zu können. Die Noch-Tochter der Deutschen Bank wolle die „Kostenloskultur“ im Bankgeschäft beenden, sagt Post- bank-Chef Frank Strauß im Inter- view mit der „Süddeutschen Zei- tung“. Bis Jahresende soll in der Bonner Zentrale entschieden wer- den, für welchen Gratisservice Kunden künf- tig Gebühren zahlen müssen – und für welche nicht. „Möglich, dass wir auch noch ein kos- tenloses Konto haben werden, das dann aber nur ganz bestimmte Dienstleistungen ein- schließt“, sagte Strauß. Auch die Kosten will das Institut drücken. Im Filialgeschäft sieht Strauß hier noch Potenzial: „Wir wollen die Filialen stärker automatisieren. Und wir über- legen, in Ballungszentren einige Filialen zusammenzulegen“, sagt er. Die Postbank dürfte mit solchen Überlegun- gen nicht allein bleiben. Denn die Geschäfts- modelle vieler europäischer Banken sind of- fenbar nicht mehr zukunftsfähig. Zu diesem Ergebnis kommt der „European Banking Out- look“ der Unternehmensberatung Pricewater- house Coopers (PwC). Für die Studie wurde die Lücke zwischen der Eigenkapitalrendite (Return on Equity) und den individuellen Eigenkapitalkosten, der sogenannte Economic Spread, von 45 im Eurostoxx 600 Index no- tierten Banken untersucht. Dabei zeigt sich, dass 78 Prozent signifikante Profitabilitäts- lücken aufweisen. Europaweit summierte sich der Fehlbetrag auf 111 Milliarden Euro. Le- diglich ein geringer Teil von 22 Prozent konn- te die Kapitalkosten 2015 erwirtschaften. Die Ergebnisse dieser Studie bekräftigen die An- sicht der Bankenaufsicht, die die Tragfähigkeit und Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle zu- nehmend kritisch betrachtet. GESCHÄFTSZAHLEN Quirin Bank verdient Geld mit Honorarberatung Die Quirin Bank galt lange Zeit als Beispiel dafür, dass sich auf reiner Honorarbasis nicht profita- bel arbeiten lässt. Nun straft das Berliner Institut seine Kritiker Lü- gen. Das Haus hat das vergange- ne Jahr mit einem Gewinn von 4,3 Millionen Euro abgeschlos- sen, ein Plus von 48 Prozent im Vergleich zu 2014. Damit arbeitet das Institut, das lange Zeit in den roten Zahlen steckte, nun schon im dritten Jahr in Folge profitabel. In den Vorjahren wa- ren allerdings vor allem Sondereffekte und das gut laufende Investmentbankgeschäft für das Ergebnis verantwortlich. Inzwischen ist jedoch auch das Kerngeschäft mit der Hono- rarberatung eindeutig profitabel. Der durch die Privatbank erwirtschaftete Provisionsüber- schuss, der die vereinnahmten Beratungs- honorare widerspiegelt, konnte im vergange- nen Jahr um 24 Prozent gesteigert werden. Das verwaltete Vermögen wuchs um rund 200 Millionen Euro auf 2,6 Milliarden Euro. Langsam etabliert sich auch Quirion, die im November 2013 gestartete Onlinevermögens- verwaltung auf Honorarbasis. Zentrale der Postbank in Bonn: Das Geldinstitut will verstärkt Automaten in Filialen aufstellen. Zugleich sollen mehr Servicegebühren die Ertragslage stabilisieren. 46 www.fondsprofessionell.de | 2/2016 news & products I banken Foto: © Comdirect Bank, Helaba, Bdb l Ann-Christine Krings PHOTOGRAPHY, Deka, Nord/LB, Deutsche Post Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Holger Hohrein, Comdirect Bank Nach über acht Jahren legt Holger Hohrein, Finanzvorstand der Comdirect Bank, sein Amt Ende Juni nieder. Die neue be- rufliche Heimat des ehemaligen Unternehmensberaters, der seit 2008 für die Commerzbank- Tochter tätig ist und 2013 Finanzvorstand wurde, ist bislang nicht bekannt. Rainer Krick, Helaba Rainer Krick, Vorstandsmitglied der Helaba Landesbank Hessen- Thüringen, scheidet Ende Juli 2016 aus dem Gremium aus. Krick, der im Juli sein 60. Le- bensjahr vollendet, ist seit 2009 Vorstandsmitglied und verant- wortet die Bereiche Kapitalmärk- te, Treasury, Asset Management und Institutionelle Kunden. Hans-Walter Peters, BdB Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesell- schafter bei der Privatbank Joh. Berenberg, Gossler & Co., über- nimmt die Spitze des Bundes- verbandes deutscher Banken von Jürgen Fitschen. Die Amtszeit des Co-Vorsitzenden des Vor- standes der Deutschen Bank ging turnusgemäß zu Ende. Lorne Campbell, Deka-Gruppe Als neuer Vertriebsleiter der Deka-Gruppe wird Lorne Camp- bell ab August das Geschäft mit institutionellen Kunden verant- worten. Er wechselt von der Cre- dit Suisse, bei der er in den ver- gangenen zehn Jahren das Ak- tiengeschäft in Deutschland lei- tete und Mitglied der Geschäfts- leitung in Deutschland war. Thomas S. Bürkle, Nord/LB Anfang 2017 wird Thomas S. Bürkle neuer Vorstandsvorsitzen- der der Nord/LB Norddeutsche Landesbank. Er übernimmt damit das Amt von Gunter Dunkel, der zum Jahresende auf eigenen Wunsch in den Ruhestand tritt. Bürkle ist seit Anfang Januar 2014 Chief Risk Officer (CRO) im Vorstand der Nord/LB.
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