FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2016

Welche Regionen und Kundensegmente dominieren den Markt? Das Geld der Millionäre: 27,3 Billionen Euro – oder ein Drittel des globalen Finanzanlagevermögens 0 3.000 6.000 9.000 12.000 Zentral- und Osteuropa Mittlerer Osten/Afrika Latein- amerika West- europa Asien/ Pazifik Nord- amerika M Mrd. Euro 14,12 Billionen Euro 7,61 Billionen Euro 4,32 Billionen Euro 488 Millionen Euro 421 Millionen Euro 374 Millionen Euro Finanzanlagevermögen der Dollar-Millionäre Mrd. Euro M 0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 2019* 2018* 2017* 2016* 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2007: 20,1 Billionen Euro 2015: 27,3 Billionen Euro Prognose 2019: 35,1 Billionen Euro *) Prognose Finanzanlagevermögen der Millionäre | 1 68 % 32 % Millionäre Nicht- Millionäre Bill. Euro 0 2 4 6 8 Millionäre mit mehr als 10 Mio. Euro Vermögen: insgesamt 9,1 Billionen Euro Millionäre mit 3 bis 10 Mio. Euro Vermögen: insgesamt 8,1 Billionen Euro Millionäre mit 1,5 bis 3 Mio. Euro Vermögen: insgesamt 6 Billionen Euro Millionäre mit 1 bis 1,5 Mio. Euro Vermögen: insg. i i 4,1 Billionen Euro Finanzanlagevermögen der Millionäre nach Regionen, in Mrd. Euro ... nach Kundensegmenten, in Mrd. Euro Vermögensaufteilung Entwicklung des Finanzanlagevermögens von Millionären 278 www.fondsprofessionell.de | 3/2016 bank & fonds I private banking Das Geschäft mit den Reichen Das Finanzanlagevermögen aller Dollar-Millionäre weltweit konzentriert sich im Wesentlichen auf Nord- amerika, die Region Asien/Pazifik und Westeuropa. Mehr als 95 Prozent werden hier heute verwaltet. Dabei verzeichnete der asiatisch-pazifische Raum in den vergangenen Jahren das mit Abstand stärkste Wachstum – 5,9 Prozent per annum seit 2008. Das gemessen am verwalteten Volumen bedeutendste Kundensegment aus Sicht der Private-Banking-An- bieter ist jenes der Superreichen ab einem Finanz- anlagevermögen von zehn Millionen US-Dollar. Quelle: Verdict Financial Die Anlegerwelt lässt sich grob in Millionäre und Nicht-Millionäre unterteilen. Wer zu welcher Gruppe gerechnet wird, hängt vom Finanzanlagevermögen (in US-Dollar) ab. Das Immobilienvermögen spielt in den meisten Studien keine Rolle. Laut dem Londoner Marktforschungsinstitut Verdict Financial sind gegen- wärtig rund 32 Prozent der Vermögenswerte welt- weit in Millionärseigentum. In absoluten Zahlen ent- spricht das rund 27,3 Billionen Euro – rund neun Mal das Bruttoinlandsprodukt von Deutschland. Pro- gnosen erwarten einen Anstieg auf mehr als 35,1 Billionen Euro bis Ende 2019. Quelle: Verdict Financial Der Beratungsschwerpunkt verschiebt sich immer weiter hin zu vermögenden Privatkunden. Wie sieht es aber tatsächlich aus? Ein Überblick. D ass die Einkommens- und Vermögens- schere global aufgeht, wird von den ent- sprechenden Statistiken klar bestätigt. Das ist einerseits ein langfristiges Problem, denn eine ungerechtere Vermögensverteilung macht eine Gesellschaft in der Regel nicht stabiler. Kurzfristig macht es aber vor allem einmal die Reichen reicher. Und damit zählen auch die Verwalter von deren großen Vermögen zu den Profiteuren der Entwicklung. Stimmen die Pro- gnosen, dann sind ihre Geschäftsaussichten rosig: Marktforscher prognostizieren bis 2020 einen Anstieg des Finanzanlagevermögens der reichsten 8,6 Millionen Menschen – sogenannte „High Net Worth Individuals“ – um 28,5 Pro- zent auf mehr als 35.000 Milliarden Euro bis Ende des Jahrzehnts. Leicht verdientes Geld winkt hier allerdings nicht. Um die lukrative Zielgruppe wird entspre- chend hart gerungen. Einerseits benötigt man zur Betreuung dieser Vermögen sehr gute Mitarbei- ter, auf der anderen Seite bewirkt der Wettbe- werb aber auch einen Margendruck – auch Rei- che achten auf den Preis. Mitmischen wollen dennoch alle: Die Private-Banking-Institute, weil das ihr angestammtes Revier ist, Universalban- ken, weil sie im traditionellen Geschäft immer weniger verdienen und in jüngerer Zeit auch mehr spezialisierte Finanzvertriebe, die erken- nen, dass es den Banken keineswegs immer ge- lingt, die anspruchsvolle Klientel zu befriedigen. Wie sieht der Markt der Topkunden aber tatsäch- lich aus? Hier die Fakten. DANIEL WINKELMEIER | FP

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