FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2016
54 www.fondsprofessionell.de | 3/2016 news & products I banken Philipp Koch | McKinsey „ Digitaler Vertrieb gewinnt an Bedeutung“ Philipp Koch, Seniorpartner der Unternehmensberatung McKinsey, über den Wandel des Fondsgeschäfts der Banken. L ange rangen die Fonds- töchter von Banken und Versicherern mit Abflüs- sen. Doch dieses Bild hat sich gewandelt, wie unsere ausführ- liche Analyse ab Seite 248 zeigt. Im Kurzinterview erläutert McKinsey-Experte Philipp Koch die Hintergründe. Wie haben bank- und versi- cherungsnahe Asset Mana- ger den Trend umgekehrt? Philipp Koch: An drei wesent- lichen Punkten ist viel passiert. Der eine ist die Abdeckung der Fläche: Insbesondere die Marktführer haben kontinuierlich in die Ver- triebsunterstützung bis hinein in die Filialen investiert. Den zweiten Fortschritt stellt die deutliche Vereinfachung der Produkte dar: Erheblichen Schub brachten Multi-Asset- Lösungen. Und der dritte Punkt? Auch bei der digitalen Ver- triebsunterstützung zeigen sich Fortschritte. Allerdings hat sich dieses Thema noch nicht voll entfaltet. Solche Systeme erlau- ben eine gründliche Vorberei- tung für die Beratung und stel- len sicher, dass sie regulatorisch sauber abgewickelt wird. Dies schafft Klarheit und eine bes- sere Argumentationsbasis für Empfehlungen. Schlägt sich das auch in einem höheren Absatz nieder? Wo eine digitale Vertriebsunterstützung schon eingeführt ist, ergaben sich Produktivitäts- steigerungen bis zu 30 Prozent. In anderen Kanälen hingegen hat die Produktivität immer noch nicht das Niveau aus der Zeit vor der Finanzkrise erreicht. Löst der Vertrieb über die Website oder eine App bald die Beratung in der Filia- le ab? Die digitale Vertriebsunterstützung entfaltet die größte Hebelwirkung in der Beratung. Die Kunden wollen aber auch digitale Kanäle nutzen. Fast jeder Kunde beschafft sich vor einem Kauf von Finanzprodukten Informa- tionen im Internet. Die Kunden kommen daher viel besser vorbereitet in die Beratung als früher, das macht sie selbstsicherer. Viele legen ihr Geld inzwischen ausschließlich über digitale Kanäle an. Ein rein digitales Ver- triebsmodell gewinnt daher für Banken, Ver- sicherer und die angeschlossenen Fonds- anbieter an Bedeutung. Es ist bereits zu beob- achten, dass Investmenthäuser Vermögens- verwaltungskonzepte auf Onlinemodelle übertragen. Von diesem Prozess können alle Parteien profitieren. Vielen Dank für das Gespräch. Philipp Koch, McKinsey: „Es ist viel passiert.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Joachim Häger, BHF-Bank Neues Vorstandsmitglied der BHF-Bank ist Joachim Häger, der zugleich in die Geschäfts- führung von Oddo & Cie. einzog. Seit Juli verantwortet er damit das Wealth Management von Oddo & Cie. in Deutschland und Frankreich. Häger leitete zuletzt das deutsche Wealth Manage- ment der Deutschen Bank. Frank-Peter Martin, BHF-Bank/Frankfurt-Trust Frank-Peter Martin, bislang Ge- schäftsführer und Investmentchef der BHF-Tochter Frankfurt-Trust, hat seinen Posten zur Verfügung gestellt. Auch der Chef der Pri- vate-Banking-Sparte der BHF- Bank, Marcel V. Lähn, hat Mitte August gekündigt. Lähn war erst im Juni zum Private-Banking- Chef ernannt worden. Werner Steinmüller, Deutsche Bank Die Deutsche Bank plant ihren Vorstand zu erweitern und will dazu Werner Steinmüller in das Gremium berufen. Er soll das Geschäft in der Region Asien und Pazifik verantworten. Stein- müller kam 1991 zum Geldhaus und leitete seit 2004 die Trans- aktionsbank. Diesen Bereich soll John Gibbons übernehmen. Anke Sahlén, Deutsche Bank Die Nachfolge von Joachim Häger als Chef des Geschäfts- bereichs Wealth Management der Deutschen Bank hat einer- seits Anke Sahlén übernommen. Sie startete ihre berufliche Lauf- bahn 1993 bei der Deutschen Bank und hat sich von Beginn an auf die Betreuung von vermö- genden Kunden spezialisiert. Daniel Kalczynski, Deutsche Bank Neben Anke Sahlén wird Daniel Kalczynski den Geschäftsbereich Wealth Management der Deut- schen Bank führen. Er kam 1990 zur Deutschen Bank und leitet die Region Deutschland seit April dieses Jahres neben seiner Verantwortung als Chief Opera- ting Officer (COO) für das Wealth Management Deutschland. Foto: © BHF-Bank, Deutsche Bank
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