FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2016

58 www.fondsprofessionell.de | 3/2016 news & products I banken UMFRAGEN Deutsche mögen Onlinebezahl- dienste – und ihre Bankfiliale Banken drohen, ihre Vormachtstellung im Zahlungsverkehr zu verlieren. Rund 88 Pro- zent der Deutschen wollen Zahlungen nicht unbedingt über eine Bank abwickeln, sondern ziehen dafür auch Internetanbieter wie Paypal in Betracht. Das zeigt eine Studie der Unter- nehmensberatung Cofinpro, für die rund 2.100 Bundesbürger befragt wurden. Auch bei der Geldanlage und Krediten kann sich mehr als die Hälfte der Befragten vorstellen, andere Dienstleister als Banken auszuprobieren. Im Zahlungsverkehr zeigen sich die Deutschen besonders experimentierfreudig. Fast die Hälfte der Befragten würde für Transaktionen bis tausend Euro nicht zur Bank gehen, sondern auch Alter- nativen nutzen. Bei höheren Sum- men hat allerdings nach wie vor die Bank als Partner die Nase vorn. Auch wenn es um die Geldanlage oder um die Aufnahme eines Kredits geht, tun sich die Deutschen schwer, mit ihren Gewohnheiten zu brechen. Aber: Rund 25 Prozent der Befrag- ten würden Beträge bis hundert Euro ohne Beteiligung der Hausbank in- vestieren. Ebenso viele können sich vorstellen, Kredite bis 10.000 Euro abseits der Bank aufzunehmen (siehe Grafik). Auch wenn die Deutschen schon 60 Prozent ihrer Bankgeschäfte online erledigen: An der Bedeutung der Filiale ändert das kaum etwas. Das wiederum zeigt die Studie „Der digitale Deutsche und das Geld“ der Postbank. Dem- nach möchten Kunden die Bankfiliale nicht missen, wenn es um ausführliche Informatio- nen zu einem Bankprodukt geht: 82 Prozent geben an, auch das Beratungsgespräch vor Ort zu suchen. Dabei gehören die persönliche Beratung und ein dichtes Filialnetz zu den wichtigsten Leistungskriterien in den Augen der Kunden, zeigt die Umfrage. PRIVATKUNDENGESCHÄFT Ertragsdruck bei Banken krempelt die Beratung um Trotz steigender Kundenzahlen wird das Pri- vatkundengeschäft für viele Banken immer unprofitabler – was sich auch auf die Situation und die Arbeit der Bankberater auswirkt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Manage- mentberater von Horváth & Partners in Stutt- gart. Insgesamt wurden 50 Topentscheider von Banken in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Nahezu alle Befragten erwarten, dass die Digitalisierung manchen Banker aus Fleisch und Blut überflüssig ma- chen wird, etwa indem digitale Alternativen zur persönlichen Beratung Einzug halten. Für ein Fünftel der befrag- ten Branchenexperten ist das Pri- vatkundengeschäft schon heute nicht mehr profitabel. Gar 40 Pro- zent glauben, dass dies bis zum Jahr 2020 der Fall sein wird. Weil steigende Kundenzahlen allein die- se Entwicklung nicht kompensie- ren können, planen über zwei Drit- tel der Geldhäuser, weitere Filialen zu schließen. Mehr als 70 Prozent der Befragten wollen zudem die Zahl der Mitarbeiter um bis zu 20 Prozent reduzieren. Foto: © UBS, Südwestbank, Deutsche Hypo, Comdirect Offen für Neues Bis zu welchem Betrag Deutsche alternative Anbieter nutzen würden Im Zahlungsverkehr zeigen sich die Deutschen besonders offen für die Angebote von neuen Finanzdienstleistern wie Fintechs. Quelle: Cofinpro Zahlungsverkehr 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % Geldanlage Kredit bis 100 Euro bis 1.000 Euro bis 10.000 Euro bis 100.000 Euro über 100.000 Euro gar nicht Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Martin Blessing, UBS Der ehemalige Vorstandschef der Commerzbank Martin Blessing hat im September Lukas Gäh- wiler als President Personal & Corporate Banking und President UBS Switzerland abgelöst. Gäh- wiler hat seinerseits eine neue strategische Funktion als Chair- man der Region Schweiz über- nommen. Andreas Maurer, Südwestbank Die Südwestbank hat das Vorstandsmandat von Andreas Maurer vorzeitig um drei Jahre verlängert. Er verantwortet die Ressorts Privat-, Vermögens- und Gewerbekunden sowie die Kre- ditcenter, Zentrale Dienstleistun- gen, Unternehmenssteuerung, Beteiligungsmanagement, Revi- sion und Projektmanagement. Michael Huber, Südwestbank Anfang Juli übernahm Michael Huber die Leitung des Ge- schäftsbereichs Private Banking der Südwestbank. Er folgt auf Heinrich Hartmann, der nach knapp 30 Jahren die Privatbank verlässt. Huber arbeitete die ver- gangenen zehn Jahre als Filial- und Marktbereichsleiter der Süd- westbank in Schwäbisch Hall. Sabine Barthauer, Deutsche Hypo Sabine Barthauer wurde von der NordLB-Tochter Deutsche Hypo in den Vorstand berufen. Sie wird die Verantwortung für das ge- werbliche Immobilienfinanzie- rungsgeschäft im Ausland sowie für den Bereich Strukturierte Fi- nanzierungen übernehmen. Die 49-Jährige arbeitet seit 22 Jah- ren für den NordLB-Konzern. Dietmar von Blücher, Comdirect Dietmar von Blücher wurde von der Onlinebank Comdirect zum Nachfolger von Finanzvorstand Holger Hohrein bestimmt. Er verantwortet derzeit bei der Commerzbank als Bereichsleiter die Group-Finance-Aktivitäten für das Segment Non-Core Assets sowie für den Teilkonzern Hypo- thekenbank Frankfurt.

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