FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017
186 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 sachwerte I immobilien Foto: © Fotolia | Smileus A m 4. Oktober wird Deutschlands größte Immobilien-Fachmesse, die Expo Real, die Pforten öffnen. Tausende Anbieter, Asset Manager und Investoren diskutieren dann über die schwierige Situation in der Branche. Einerseits boomt der Markt seit Jah- ren und es ist kein Ende in Sicht, andererseits wird das Angebot laufend kleiner. 2016 haben professionelle Investoren in Deutschland mehr als 50 Milliarden Euro für Gewerbeimmo- bilien und fast 14 Milliarden Euro für Wohn- immobilien ausgegeben. Die Transaktionen mit diesen Summen verknappen weiter das Angebot. Folglich steigen die Preise unermüd- lich, wodurch vice versa die Renditen nach- geben. Und es gibt keine Anzeichen, dass die Nachfrage nachlässt. Stolze 25,8 Milliarden Euro betrugen die Investitionen in Gewerbe- immobilien allein im ersten Halbjahr 2017, berichtet die Maklerfirma JLL. Stabilität ist ein Vorteil Deutschland ist der wichtigste Immobilien- markt Europas und bei den in- und ausländi- schen Investoren aus mehreren Gründen über- durchschnittlich beliebt: Die politische und wirtschaftliche Lage ist stabil, der Immobi- lienmarkt ist groß und erstreckt sich über mehrere Ballungzentren, allen voran die „Big 7“-Städte Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, München und Stuttgart. Neben den Kernmärkten aus Büros, Einkaufszentren, Hotels und Wohnimmobilien, die zunehmend leergefegt werden, hat Deutschland gut funk- tionierende Nischenmärkte zu bieten, die nun ebenfalls stark nachgefragt werden. „Noch vor wenigen Jahren wurde beispielsweise disku- tiert, ob Industrie- und Logistikimmobilien ein Nischenprodukt seien. Spätestens in diesem Jahr sehen wir, dass diese Immobilienklasse aus einer vermeintlichen Nische herausge- wachsen ist und als Alternative zum nicht aus- reichenden Angebot an Büroimmobilien in der Investorengunst steigt“, meint Andreas Pohl, Vorstandschef der Deutschen Hypo. Die Investorenflut setzt die Renditen in den deutschen Metropolen weiter unter Druck. Im Bürosektor betragen sie nur noch 3,0 bis 3,9 Prozent, Geschäftshäuser liegen dazwischen. Die höchsten Renditen bringen Fachmarkt- zentren und Lager-/Logistikimmobilien. Hier Die Investoren haben die meisten Immobilienmärkte abgegrast. Das geringe Angebot macht Nischen und Projektentwicklungen interessant. Ungebremster Boom Die Nachfrage nach Immobilien ist ungebrochen. Das lässt die Preise weiter steigen. Um dennoch eine attraktive Rendite erzielen zu können, setzen Anleger zunehmend auf Märkte abseits des Mainstreams und auf Neubauten. Investitionen in deutsche Gewerbeimmobilien Anleger aus dem In- und Ausland stürzen sich mangels Alternativen auf den deutschen Markt. Deshalb bleiben die Investitionen auf Rekordniveau. *Prognose Quelle: JLL 0 10 20 30 40 50 60 2017* 2016 2015 2014 2013 2012 Mrd. Euro 25,3 Mrd. Euro 50,0 Mrd. Euro Transaktionsvolumen von Immobilien mit gewerblicher Nutzung Ø o n -Transakti nsvolume 0 3 ur (2 07-2016): 3,1 Mrd. E o Investitionen in deutsche Wohnimmobilien Die gehandelten Wohnungspakete sind wieder kleiner als in den vergangenen Jahren. Investoren wagen sich inzwischen auch an Projektentwicklungen heran. Quelle: JLL 0 5 10 15 20 25 1. HJ 2017 2016 2015 2014 2013 2012 Mrd. Euro 11,1 Mrd. Euro 200.000 Einheiten 76.400 Einheiten 9,9 Mrd. Euro 25,0 Mrd. Euro Transaktionsvolumen Wohnungsimmobilien 0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000 350.000 400.000
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