FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017
34 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 news & products I investmentfonds Foto: © ABA, Unigestion, Deutscher Derivate Verband, Standard Life, Commerz Real FECIF So wichtig sind Finanzberater für die Gesamtwirtschaft In Europa arbeiten gut 695.000 Menschen hauptberuflich in der Finanzberatung und -ver- mittlung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Brüsseler Verbands Fecif, der die Interessen dieser Berufsgruppe auf EU-Ebene vertritt. Für die Studie recherchierte ein Team um Fecif-Vizepräsident Jiri Sindelar bei den nationalen Branchenverbänden, in offiziellen Datenbanken und anderen Quellen. Nach eigenen Angaben entstand so erstmals ein Überblick über den Markt der Finanzinterme- diäre in Europa. Der Verkauf über Finanz- intermediäre trage in den meisten Ländern etwa ein bis zwei Prozent zum Bruttoinlands- produkt (BIP) bei, so Sindelar. „Die wichtigs- ten Ausnahmen finden sich in den beiden größten Ländern Frankreich und Deutsch- land“, sagt Sindelar. „Dort tragen die Berater 4,4 beziehungsweise 6,5 Prozent zum BIP bei.“ Dass Deutschlands Finanzberater 6,5 Prozent zur Wirtschaftsleistung beisteuern, er- scheint auf den ersten Blick sehr hoch gegrif- fen. Sindelar legt auf Anfrage von FONDS professionell die Berechnung offen: Basis sei der aggregierte Umsatz der Finanzintermediä- re, der sich in Deutschland zuletzt auf 204 Milliarden Euro im Jahr belaufen habe. Pro & Contra | Finanzberater debattieren Ändern Sie aufgrund von Mifid II Ihr Geschäftsmodell? Die neuen Regeln zum Einbehalt von Provisionen und das Taping werden voraussichtlich auch freie Finanzberater treffen (siehe unseren Artikel zur Mifid-II-Umsetzung ab Seite 324). Hier erklären zwei Berater, ob die verschärften Vorschriften Einfluss auf ihr Geschäftsmodell haben. Pro Ich war lange bei einem gro- ßen Finanzdienst- leister tätig. Schon in dieser Zeit habe ich Produkte auf Provi- sionsbasis hinter- fragt. Mifid II schafft in dieser Beziehung mehr Transparenz, das finde ich gut. Im Juli 2017 habe ich mich selbstständig gemacht und arbeite im Wesentlichen auf Honorarbasis. Was mich an Mifid II so stört, sind die enormen Dokumentations- pflichten und das Taping. Das kann ein einzelner Vermittler gar nicht alles leisten. Zudem wird bei der Regulierung geradezu so getan, als ob alle Vermittler und Berater ihre Kunden immer nur über den Tisch ziehen wollten. Das ist natürlich nicht so, und diese Sichtweise ärgert mich. Contra Mifid II hat nur teilweise Auswirkun- gen auf meine Tätig- keit als Berater. Ich betreue meine Man- danten ohnehin schon sehr eng. Zudem werden Retrozessio- nen im Neugeschäft an Mandanten aus- geschüttet. Es ist also gar nicht nötig, das Geschäftsmodell noch weiter umzu- stellen. Was mir die Beratung meiner Man- danten in allen Finanzfragen aber deutlich erschwert, sind die neuen Regelungen zur Telefonaufzeichnung. Diese können zur Folge haben, dass ich ein telefonisches Mandantengespräch bei einer aufkommen- den Frage zur Geldanlage unterbrechen muss – um anschließend mit der Aufzeich- nung wieder zu beginnen. Matthias Hake ist Ver- mittler mit Erlaubnis nach Paragraf 34f, 34d und 34i GewO. Er ist selbstständig und arbeitet in Münster. Axel Knoblauch ist als Berater beim Wieslocher Finanzvertrieb MLP tätig. Er leitet die Geschäfts- stelle Heidelberg II. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Heribert Karch, ABA Als Vorstandsvorsitzender der ABA Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung wurde Heribert Karch wiederge- wählt. Karch ist Geschäftsführer der Metall Rente und seit 2011 Vorsitzender der ABA. In ihren Ämtern bestätigt wurden auch die beiden Stellvertreter Joachim Schwind und Georg Thurnes. Robert Kosowski, Unigestion Unigestion hat Robert Kosowski zum Head of Quantitative Re- search des Aktienteams ernannt. Kosowski ist Professor am Impe- rial College und seit Anfang Mai 2017 für Unigestion in London tätig. Er wird bei Unigestion für das quantitative Research und für den Bereich Thought Leadership verantwortlich zeichnen. Henning Bergmann, Deutscher Derivate Verband Anfang Oktober wird Henning Bergmann neuer Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verban- des (DDV) und damit Christian Vollmuth nachfolgen. Vollmuth wird den DDV verlassen. Berg- mann selbst ist derzeit als Leiter Kapitalmarktrecht beim Deut- schen Sparkassen- und Giro- verband (DSGV) beschäftigt. Mathias Marta, Standard Life Investments Standard Life Investments hat sein nunmehr aus 70 Mitarbei- tern bestehendes Multi-Asset- Team erweitert. Mathias Marta wurde zum Investment Director für Quantitative Strukturierung ernannt. Marta kommt von State Street Global Investors, wo er als Senior Portfolio Manager unter Vertrag stand. Henning Koch, Commerz Real Die Commerz Real hat den Be- reich Transactions neu geschaf- fen. Seit September verantwortet Henning Koch als Leiter dieses Segments alle internationalen Immobilienan- und -verkaufs- aktivitäten der Commerzbank- Tochter. Er war davor bei der Credit Suisse Immobilien Head of Acquisition & Sales Europe.
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