FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017
36 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 news & products I investmentfonds Foto: © Vanguard, BNY Mellon, Schroders, Kempen Capital, Robeco STUDIE Anleger sollten bleiben, auch wenn der Fondsmanager wechselt Die Skepsis der Anleger bei einem Manager- wechsel ist oftmals unnötig. Zu diesem Er- gebnis kommt eine Auswertung der Fonds- ratinggesellschaft Morningstar. Die Analysten fanden keinerlei Zusammenhang zwischen einemWechsel des Portfoliomanagers und der anschließenden Wertentwicklung des Fonds – weder in den Monaten direkt nach der Rocha- de noch zwei Jahre später. Die Analysegesell- schaft untersuchte dafür US-Publikumsfonds auf Aktien und Anleihen in der Zeit von 2003 bis 2016. „Egal, wie wir die Daten drehten und wendeten, im Schnitt hat ein Manager- wechsel keinen Einfluss auf die Wertentwick- lung eines Fonds“, berichtet Morningstar- Analystin Madison Sargis. „Die Performance eines Fonds verändert sich lange nicht so hef- tig, wie die Reaktion der Anleger es vermuten lässt.“ Stattdessen beobachteten die Experten andere Phänomene: Zum einen erleiden große Fonds nach demAustausch besonders heftige Mittelabflüsse. Zum anderen scheinen Anle- ger bei Managern mit herausragender Leis- tung eher bereit, dem Nachfolger einen Ver- trauensvorschuss einzuräumen: Bei Fonds mit besonders großer Outperformance fallen die Mittelabzüge geringer aus. Buchkritik | Der Draghi-Crash „Warum uns die entfesselte Geldpolitik in die finanzielle Katastrophe führt“ D er renommierte Risiko- manager Markus Krall zeigt auf, welche enor- men Gefahren aus der Geldpo- litik der Europäischen Zentral- bank für Europas Banken- und Wirtschaftssystem erwachsen sind. Der Autor legt dar, wie die „Planwirtschaft des Geldes“ die Erträge von Kreditinstituten zu- nehmend erodieren lässt. Zudem macht er Schritt für Schritt deut- lich, wie sich die Qualität der Kreditportfolios seit der Finanz- krise immer weiter verschlechtert hat. Die Subvention von Nullzinsen und schwachem Euro verhindere seit zehn Jahren, dass inef- fiziente Unternehmen aus dem Markt aus- scheiden, indem sie in die Insolvenz gehen, schreibt Krall. Da gerade solche Unterneh- men überdurchschnittlich viele Kredite benö- tigen und Banken diese in Zeiten verringerter Zinserträge bewilligen, hätten sich in den Bi- lanzen der Geldhäuser ausfallgefährdete Fi- nanzierungen in ungeahnter Milliardenhöhe angesammelt. Diese „Zombifizierung der Unternehmenswelt“ wirke wie eine tickende Zeitbombe, die spätestens im Falle einer Zinserhöhung explo- dieren würde, führt Krall aus. Aus diesen und vielen weite- ren Fakten zieht Markus Krall ei- nen klaren Schluss: Europas Ban- kensystem ist von innen durch Zinspolitik und Regulierung aus- gehöhlt. Der Kollaps ist nur eine Frage der Zeit. Dieses Ereignis nennt er den „Draghi-Crash“, da er den Präsidenten der Europäi- schen Zentralbank als Hauptver- antwortlichen für die Destabi- lisierung des Finanzwesens ausmacht. Ein Buch, das logisch aufgebaut und sehr plas- tisch geschrieben ist – liest sich wie ein Wirt- schaftskrimi. Markus Krall: „Der Draghi-Crash“ Finanzbuch Verlag 207 Seiten, gebundene Ausgabe 17,99 Euro, ISBN 978-3-95972-072-4 FONDS professionell KLUB Mitglieder erhalten auf Bücher aus dem Finanzbuch Verlag 50 Prozent Rabatt! „Der Draghi-Crash –Warum uns die entfesselte Geldpolitik in die finanzielle Katastrophe führt“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Tim Buckley, Vanguard Bill McNabb verlässt Ende 2017 seinen Posten als Chef von Van- guard. Sein Nachfolger wird Tim Buckley, derzeit Chief Investment Officer beim weltgrößten Anbie- ter von Publikumsfonds mit Sitz in Pennsylvania. Buckley hatte 1991 als Assistent von Unter- nehmensgründer Jack Bogle bei Vanguard begonnen. Charles W. Scharf, BNY Mellon Neuer Vorstandsvorsitzender des New Yorker Finanzdienstleisters BNY Mellon ist Charles W. Scharf. Er löst Gerald L. Hassell ab, der das Institut seit dem Jahr 2011 leitete. Der 52-jährige Scharf war zuletzt von Oktober 2012 bis Ende 2016 Vorstands- vorsitzender des Kreditkarten- konzerns Visa. Daniel Imhof, Schroders Schroders hat die Stelle eines Head of Global Sales neu ge- schaffen und diese an Daniel Imhof übertragen. Er wird in sei- ner Position die weltweite Ver- triebsstruktur verantworten und ausbauen. Imhof stand vor sei- nem Wechsel zu Schroders 25 Jahre lang bei UBS Wealth Management unter Vertrag. Michel Iglesias del Sol, Kempen Capital Management Kempen Capital Management hat Michel Iglesias del Sol zum neuen Head of Investment Stra- tegy ernannt. Er ist damit für die Erstellung von strategischen As- set-Allokationen verantwortlich. Er wechselte vom Beratungsun- ternehmen Willis Towers Watson Netherlands, wo er zuletzt als Head of Investments tätig war. Maureen Bal, Robeco Zwei neue Mitglieder hat Robeco ins Executive Committee beru- fen. Seit September verantwortet Martin Nijkamp als Leiter den Bereich strategische Produkt- und Geschäftsentwicklung. Nij- kamp kommt von NN Investment Partners. Maureen Bal von APX Holding wird den Bereich Legal & Compliance innehaben.
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