FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017

ONLINE-BERATUNG Check-24-Urteil: OLG macht Vorga- ben für Robo-Beratung zu Policen Das Oberlandesgericht (OLG) München hat wichtige Eckpunkte eines klaren Rechtsrah- mens für die Onlinevermittlung von Versiche- rungen vorgegeben. In dem nun veröffentlich- ten Text des am 6. April 2017 verkündeten Urteils im Verfahren Bund Deutscher Versi- cherungskaufleute (BVK) gegen das Ver- gleichsportal Check 24 machte das OLG Vor- gaben zu Änderungen der in seinen Augen unzureichenden Fragestrecken von Check 24 zu Kfz-, Haftpflicht- und Hausratspolicen. Das ist von großer Bedeutung: Juristen sind uneins, wie eine rechtskonforme digitale Be- ratung zu Versicherungen im Detail aussehen muss, weil keine Legaldefinition von Bera- tung existiert. Die Betreiber von Onlineporta- len haben einen interpretatorischen Spielraum, den sie nutzen und der nun vom OLG sowie in der Vorinstanz vom Landgericht (LG) München klar abgesteckt wurde (lesen Sie hierzu den Artikel in FONDS professionell 2/2017, Seite 302). Damit unterstrichen die Richter, dass bei Beratungen mittels digitaler Frage-Antwort-Strecken alle zur Vermittlung einer Police nötigen Fragen gestellt werden müssen. Ausgangspunkt dieser beiden einzi- gen einschlägigen Urteile zur digitalen Versi- cherungsberatung war, dass der Verband drei Verstöße des Portals anprangerte: gegen die deutliche Übermittlung der Statusinformation als Versicherungsvermittler beim ersten Ge- schäftskontakt, gegen die Beratungsgrundlage gemäß Paragraf 60 Versicherungsvertrags- gesetz (VVG) und gegen die Anforderungen an die Beratung gemäß Paragraf 61 VVG. Das LG bejahte die Beratungsgrundlage von Check 24, in Bezug auf die Erstinformation stellte sich es sich auf die Seite des Verbandes. Beim dritten Punkt entschied das LG, dass Check 24 bei der Beratung zu drei Policen wichtige Informationen nicht eingeholt hat. Es sah aber keinen grundsätzlichen Verstoß ge- gen Paragraf 61 VVG. „Die nächste Instanz hat den Spruch des Landgerichts letztlich voll- umfänglich bestätigt und nur in sehr wenigen Punkten ergänzt“, so Anne Fischer, Counsel bei Allen & Overy. 50 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 news & products I versicherungen Fotos: © Ergo, Basler Versicherung, R+V, Allen & Overy Versicherungslexikon » Kollisions-Exzedenten-Police « D ie Kollisions-Exzedenten-Police ist eine Zusatzversicherung zu einer Seekasko. Sie deckt Schäden, die die Kasko-Police aufgrund der Beschränkung auf den Schiffs- wert und die Fracht nicht übernimmt, für die der Versicherungsnehmer jedoch bei durch nautisches Verschulden verursachten Kolli- sionen haftet. Die Seekasko versichert die Schiffe nämlich nur gegen Totalverluste und Teilschäden, die durch die Gefahren der See und Piraterie verursacht wurden. Anne Fischer, Allen & Overy: „Die nächste Instanz be- stätigte den Spruch des Landgerichts vollumfänglich.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Jörg Stoffels, Ergo Direkt Versicherungen Nach Vollendung seines 60. Lebensjahres scheidet Jörg Stof- fels planmäßig zum Jahresende 2017 aus dem Vorstand der Ergo Direkt Versicherungen aus. Ursula Clara Deschka soll den Vorstand im November ver- stärken. Sie war bisher für die Allianz Beratungs- und Vertriebs- AG tätig. Dennis Just, Ergo Direkt Dennis Just, der Gründer und ehemalige CEO des Insurtechs Knip, arbeitet nun bei der Ergo Direkt. Er ist dort als Bereichs- leiter Online für Sales- und Mar- ketingaktivitäten zuständig, die sich an Privatkunden richten. Der Wechsel kam wenige Tage, nachdem Knip die Fusion mit Komparu bekannt gab. Maximilian Beck, Basler Versicherungen Zum neuen Vorstandsmitglied der Basler Versicherungen wurde Maximilian Beck bestellt. Dort wird der bisherige Bereichsleiter Vertriebsförderung Leben die Verantwortung für die Ressorts Leben und Exklusivvertrieb über- nehmen. Er folgt auf Markus Jost, der die Basler Versicherun- gen verlassen hat. Torsten Oletzky, Insurlab Germany Torsten Oletzky, bis Herbst 2015 Vorstandsvorsitzender der Ergo- Versicherung, hat nun über- gangsweise die Geschäfts- führung des neu gegründeten Insurlab Germany übernommen. Oletzky will darüber hinaus beim Institut für Versicherungsbe- triebslehre der Universität Han- nover als Dozent arbeiten. Claudia Andersch, R+V Versicherung Claudia Andersch von der Gene- rali wechselt zur R+V Versi- cherung und übernimmt dort das Leben-Ressort. Ihr Vorgänger Frank-Henning Florian geht zum Jahresende in den Ruhestand. Bei der Generali saß sie zuletzt im Holding-Vorstand und verant- wortete spartenübergreifend die Versicherungstechnik.

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