FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2017

52 www.fondsprofessionell.de | 3/2017 news & products I banken Foto: © Oliver Tjaden / Düsseldorf, Postbank, Sparkasse Vorderpfalz, LBS Südwest, Bank Schilling, Südwestbank WERTPAPIERGESCHÄFT Postbank erntet bei Fonds Früchte des Strategiewechsels Bei der Postbank spielte die Wertpapier- beratung jahrelang eine eher untergeord- nete Rolle. Doch das ändert sich. Das Neugeschäft mit Investmentfonds boomt. Im ersten Halbjahr 2017 hat die Deut- sche-Bank-Tochter ihr Neugeschäft in diesem Bereich um knapp 40 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gesteigert. Zurück- zuführen sei das auf den „neuen Bera- tungsansatz und die Investitionen in die Digitalisierung im Wertpapiergeschäft“, wie das Bonner Institut mitteilte. Das verwaltete Volumen in den knapp 600.000 Depots und Anlagekonten wuchs im Vergleich zum Jahresende um 0,5 Milliarden auf 15,5 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 3,3 Pro- zent. 7,5 Milliarden Euro des Bestandes ent- fallen auf Investmentfonds, lässt sich dem Halbjahresbericht entnehmen. Das ist eine Steigerung um 5,5 Prozent. Kräftig gestiegen sei auch das „digital ver- triebene“ Neuvolumen, so die Postbank: Bei klassischen Investmentfonds legte dieses Geschäft um 26 Prozent auf 70,8 Millionen Euro zu, bei ETFs um elf Prozent auf 90,6 Millionen Euro. Offensichtlich trägt also die „Wertpapierstrategie“ Früchte, die die Post- bank Ende vergangenen Jahres verkündet hat- te. Unter anderem hat das Institut seit Jahres- beginn auch ETF-Sparpläne imAngebot – ein Produkt, das viele Jahre nur bei Direktbanken zu finden war. Weniger erfreulich als die Aussagen zum Ge- schäft mit Investmentfonds liest sich eine an- dere Passage im Zwischenbericht der Bank: Das Geldhaus berichtet von einer „Zunahme von Klagen und Beschwerden im Bereich der Anlageberatung“. Ein Großteil davon beziehe sich auf „Beratungen und Geschäftsabschlüsse im Bereich geschlossene Fonds“. Die Post- bank hatte den Vertrieb von Beteiligungs- modellen im Jahr 2012 eingestellt. STUDIE Geldhäuser drehen die Globalisierung zurück Rund um den Globus haben Geldhäuser ihr Auslandskreditgeschäft zurückgefah- ren. Viele Institute besinnen sich seit der Finanzkrise vielmehr auf ihren Heimat- markt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des McKinsey Global Institute. Demnach sind weltweit die grenzüber- schreitenden Kapitalflüsse seit dem Höchststand 2007 von damals 12,4 Bil- lionen Dollar um 65 Prozent eingebro- chen. Bei den größten deutschen Banken etwa haben sich die Auslandsforderungen seither von 1,9 auf 0,8 Billionen Dollar mehr als halbiert. Der Europäische Bankenverband meldet zu- dem, dass die Zahl der in der EU heimischen Kreditinstitute von fast 7.700 im Jahr 2008 auf weniger als 5.700 im vergangenen Jahr gefallen ist. Auch wenn die Geldhäuser ihr Auslandsgeschäft stark zurückgefahren haben, bleiben die globalen Finanzmärkte eng mit- einander verwoben, ergänzen die McKinsey- Experten. Denn es nähmen heute mehr Län- der am globalen Kapitalaustausch teil als jemals zuvor (zur Lage der Retailbanken lesen Sie auch den Artikel „Digitaler Fluch und Segen“ ab Seite 288). Das Bonner Institut steigerte im ersten Halbjahr im Fondsbereich das Neugeschäft um knapp 40 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Philip Laucks, Postbank Im Vorstand der Postbank gibt es einen personellen Wechsel. Ralf Stemmer, im Gremium für das Ressort Ressourcen zuständig, legte sein Mandat nieder. Als sein Nachfolger rückt Philip Laucks auf. Er startete seine Karriere 1994 in der Deutschen Bank und durchlief seitdem ver- schiedene Stationen. Oliver Kolb, Sparkasse Vorderpfalz Oliver Kolb ist neuer Privatkun- denvorstand der Sparkasse Vor- derpfalz. Er löste Elke Rottmüller ab, die in den Ruhestand trat. Kolb wechselte von der Kreis- sparkasse Esslingen-Nürtingen, wo er als Bereichsleiter und stellvertretendes Vorstandsmit- glied das Privat- und Individual- kundengeschäft verantwortete. Tilmann Hesselbarth, LBS Südwest Der Vorstandschef der LBS Süd- west Tilmann Hesselbarth schied aus familiären Gründen Ende Juni aus dem Geldinstitut aus. Zu seinem Nachfolger wurde vorerst der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Wolfgang Kaltenbach ernannt. Gleichzeitig berief die Bausparkasse Stefan Siebert in die Geschäftsführung. Thomas Ulsamer, Bank Schilling Im Juli zog Thomas Ulsamer in den Vorstand der Bank Schilling ein. Er wird damit zusammen mit Matthias Busch, Hubert-Ralph Schmitt und Aloys Tilly die Privatbank leiten. Seit 1985 ist Ulsamer in der Bank Schilling tätig, 1998 wurde ihm die Pro- kura übertragen, seit 2010 ist er Generalbevollmächtigter. Wolfgang Jung, Südwestbank Bei der Südwestbank kommt es zu einer Veränderung im Vor- stand: Wolfgang Jung wird sein Mandat mit dem Abschluss des Verkaufs an die österreichische Bawag PSK voraussichtlich zum Jahresende niederlegen. Er möchte seinen Plan, mit 60 Jah- ren aus dem aktiven Berufsleben auszuscheiden, umsetzen.

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