FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2018

168 www.fondsprofessionell.de | 1/2018 roundtable I sachwer te D er Sachwertinvestmentmarkt durchlebt zurzeit einen Strukturwandel. Was früher in klassischen geschlossenen Fonds vermarktet wurde, wird heute als – praktisch gar nicht beaufsichtigtes – Crowd- investment, als prospektpflichtige, aber keiner Aufsicht unterliegende Vermögensanlage oder als voll regulierter Alternativer Investment- fonds (AIF) angeboten. Vor allem Letzterer sucht noch seinen Platz im disruptiven Betei- ligungsmarkt. Hans Heuser (FONDS professionell): Meine Herren, wie geht es Ihnen im aktuell schwie- rigen Beteiligungsmarkt – oder anders ge- fragt: Wie entwickelt sich Ihr Geschäft unter diesen Bedingungen?? Marco Ambrosius (HTB): Unser Fondshaus hat sich auf die Konzeption von Zweitmarktfonds ursprünglich im Bereich Schiffe und seit zehn Jahren mit Immobilien spezialisiert. Wir freuen uns, dass wir vor Kurzem die erste Investment- Aktie auf den Markt gebracht haben. Pascal Seppelfricke (Seppelfricke & Co. Family Office): Wir haben voriges Jahr das Deutsche Institut für Kapitalanlagen neu aufgestellt und die Procompare GmbH, die wir 2016 übernom- men haben, integriert. Deren Datenbank wollen wir öffentlich zur Verfügung stellen, um den ge- schlossenen Fonds transparenter zu machen. Sebastian Grabmaier (Jung, DMS & Cie.): Wir haben immer die Fahne für den Beteiligungs- markt hoch gehalten und machen in diesem Be- reich immerhin etwas über 50 Millionen Euro Umsatz. Das ist nicht so viel wie früher, aber im Vergleich zu anderen doch recht ordentlich. Beteiligungen sind zwar eine Nische, es gibt aber immer noch viele Kunden, die sie nachfra- gen und bei denen sie gut ins Portfolio passen. Andreas Heibrock (Patrizia): Wir haben zu einer Zeit, in der die meisten das Geschäft mit den geschlossenen Beteiligungen eingestellt haben, dieses Geschäft für die Patrizia neu aufgebaut. Mittlerweile kann man sagen, dass das für alle Beteiligten eine gute Entscheidung war. Marcus Kraft (BVT): Wir sind ein sehr alter Marktteilnehmer, der immer schon Publikums- fonds gemacht hat. Das wird so bleiben, obwohl wir seit einigen Jahren auch im institutionellen Bereich tätig sind. Martin Eberhard (Fondskonzept): Wir haben 2017 ungefähr zehn Millionen Euro Neugeschäft mit Beteiligungen gemacht. Die Provisionserlöse liegen weit hinter dem, was wir in den Boom- zeiten hatten. Über alle Segmente waren es 60 Ausgebremst und überrollt Die Diskussionsteilnehmer (v. l.n .r.): Marco Ambrosius (HTB Hanseatische Fondsinvest), Sebastian Grabmaier (Jung, DMS & Cie.), Marcus Kraft (BVT Gruppe), Martin Eberhard (Fondskonzept), Andreas Heibrock (Patrrizia Grundinvest) und Pascal Seppelfricke (Seppelfricke & Co. Family Office) Fotos: © Christoph Hemmerich Den Alternativen Investmentfonds (AIF) gibt es zwar erst seit 2013. Trotzdem hat er kein besonders gutes Image. FONDS professionell wollte wissen, woran das liegt – und warum andere Anlagevehikel im Vertrieb erfolgreicher sind. » Das KAGB ist aus guten Gründen geschrieben worden, um Sachwertinvestments insgesamt ›weißer‹ zu machen. Viele Regularien sind anstrengend und fordernd, aber gut für die Kunden. « Marco Ambrosius, HTB

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