FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2018

314 www.fondsprofessionell.de | 1/2018 ment könne zwar keine explizite Wertent- wicklung garantieren, dafür aber „negative Überraschungen zum Großteil vermeiden“, ergänzt Reichel. Damit zählen die Blackrock- Fonds zu den wenigen Angeboten am Markt, die darauf abzielen, stets die gleiche Risiko- klasse beizubehalten. Die Einstufung erfolgt anhand des Synthetischen Risiko-Rendite- Indikators (SRRI). Berater müssen bei allen anderen Fonds ihre Kunden über eine Ände- rung der Einstufung informieren – und even- tuell das Depot umschichten. Hauseigene Instrumente Dementsprechend ist der Startpunkt der Portfoliokonstruktion die Risikovorgabe. „- Danach richten sich die strategische und die taktische Allokation“, erläutert Philipp Brug- ger, Multi-Asset-Portfoliomanager bei Black- rock. Und Reichel ergänzt: „Die makroöko- nomische Sicht fließt in die Allokation mit ein, also ob wir grundsätzlich positiv oder negativ für die Konjunktur gestimmt sind.“ Im weiteren Verlauf stützen sich die Manager dann auf die moderne Portfoliotheorie. „Wir setzen darauf, Risikoprämien einmal aus der langfristigen, strategischen Sicht und einmal aus der taktischen Perspektive zu vereinnah- men“, erläutert Brugger. Die Blackrock-Port- folios investieren allein in hauseigene ETFs und Indexfonds. Nur so sei das Preisniveau zu halten. Die Ratingagentur Scope bewertet die Blackrock-Fonds mit der Bestnote „A“ und begründet dies unter anderem mit dem guten Abschneiden seit Auflage im Juni 2015 und der „sehr hohen Flexibilität“ in der Allo- kation, die sich an Volatilitätsbändern und nicht an festen Aktienquoten orientiere. Zwischen Robo und Index Auch eine Direktbank ging jüngst mit Indexportfolios an den Start: die ING-Diba. Wie bei der Commerzbank überraschte dieser Schritt insofern, als das Geldhaus erst kurz zuvor eine Kooperation mit Scalable Capital geschlossen hatte. Die Direktbank platziert die Partnerschaft mit dem Robo-Berater aber eher im gehobenen Segment. Denn auch für ING- Diba-Kunden gilt bei der digitalen Vermö- gensverwaltung eine Mindestanlage von 10.000 Euro – wie bei Scalable selbst. Die ING-Fonds lassen sich hingegen ab 500 Euro einmalig und 50 Euro monatlich besparen. Die drei „Global Index“-Portfolios sind bei der niederländischen Mutter ING aufgelegt. Die Anlageentscheidung fußt auf der Markt- einschätzung von deren Chefstratege Bob Homan. Mehrere „Sicherheitsventi- le“ sollen Risiken begrenzen. So sind die Portfolios breit gestreut. Auch die Schwankungen an den Märkten und die Korrelationen zwischen den Anlageklassen haben die Manager stets im Blick. Daneben hat auch der Asset Ma- nager der Schweizer Großbank UBS vermögensverwaltende Indexdach- fonds in drei Ausprägungen aufge- legt, die UBS-Active-Allocation-Se- rie. Die Santander-Bank wiederum brachte ebenfalls drei ETF-Dach- fonds an den Start. Diese stehen als Sammelbecken hinter Santanders Online-Anlageberater „Sina“ (siehe auch den Artikel auf Seite 306). Angesichts dieser vielen Produkt- neuheiten scheinen die Banken im- mer besser für die neue Beratungs- welt mit strikter Regulierung und großer Transparenz bei Kosten und Dienstleistung gerüstet. Doch es bleibt die Frage, ob die Institute mit Angeboten wie den Indexportfolios tatsächlich ihr Terrain gegenüber Angreifern wie Robo-Beratern und Vermögensverwaltern halten – oder gar Kunden hinzugewinnen können. SEBASTIAN ERTINGER | FP bank & fonds I etf-dachfonds der retailbanken Foto: © Commerzbank Torsten Daenert, Commerzbank: „Wir sprechen in erster Linie eine andere Zielgruppe an.“ Indexportfolios der Banken Auflage- Aktien- Volumen Agio Laufende Performance ISIN datum quote** (Mio. Euro) (max.) Kosten p. a. 6 M. 1 J. 3 J. p. a. Blackrock Managed Index Portfolios Indexinvest Substanz* LU1733247826 03.06.2015 0–30 % 79,1 3,0 % 1,13 % -0,75 % 0,64 % – Balance LU1733247743 26.01.2018 0–50 % 65,2 3,0 % 1,13 % – – – Wachstum* LU1733248048 03.06.2015 25–70 % 341,6 3,0 % 1,13 % 1,77 % 3,18 % – Chance* LU1733248121 03.06.2015 25–90 % 133,4 3,0 % 1,13 % 3,65 % 4,73 % – Deutsche Bank Best Allocation Balance LU0859635202 18.03.2013 70 % 3.171,0 3,0 % 1,79 % 0,67 % -0,40 % 0,27 % Flexible LU0859635384 18.03.2013 100 % 463,6 3,5 % 1,86 % 4,75 % -1,39 % -0,26 % HVB Vermögensdepot privat 30 DE000A0RL2A7 05.10.2009 30 % 24,0 6,0 % 1,32 % -1,29 % -3,84 % -0,86 % 50 DE000A0M0341 11.02.2008 50 % 1.369,7 6,0 % 2,16 % -1,19 % -4,06 % -1,48 % 70 DE000A0M0358 11.02.2008 70 % 1.044,3 6,0 % 2,26 % -0,49 % -3,42 % -1,11 % 100 DE000A0MKRG3 11.02.2008 100 % 198,0 6,0 % 2,41 % 1,22 % -1,34 % 0,16 % ING Global Index Portfolios Defensive LU1693142330 23.10.2017 25 % 3,6 3,0 % 1,35 % – – – Balanced LU1693142843 23.10.2017 50 % 8,3 3,0 % 1,35 % – – – Dynamic LU1693143494 23.10.2017 75 % 6,5 3,0 % 1,35 % – – – UBS Active Allocation Funds Defensive LU1513785367 19.12.2016 25 % 4,6 2,5 % 0,93 % -0,75 % -1,32 % – Balanced LU1513786415 19.12.2016 50 % 4,8 2,5 % 0,97 % 0,42 % 0,17 % – Growth LU1513787652 19.12.2016 75 % 5,0 2,5 % 1,00 % 2,01 % 1,51 % – Santander Multi-Index-Fonds Substance LU1441765887 22.08.2016 25 % 0,9 5,0 % 1,42 % -4,77 % -5,87 % – Balance LU1441766182 22.08.2016 60 % 2,1 5,0 % 0,87 % -0,90 % -2,00 % – Ambition LU1441766695 22.08.2016 90 % 2,6 5,0 % 0,80 % 0,72 % -0,38 % – Die Bandbreite bei den Gebühren der ETF-Dachfonds ist groß. Die Banken rabattieren beim Vertrieb über den eigenen Kanal aber häufig den Ausgabeaufschlag. *vor Januar 2018 andere Anteilsklassen (Blackrock Managed Index Portfolios Defensive, Moderate und Growth) | **Maximal- wert oder Bandbreite | Garantiefonds Deutsche Bank Best Allocation Protect nicht aufgenommen Quelle: Anbieter, Morningstar, Mountain-View | Stand: 6.3.2018

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