FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2018

aus der Anteilsausgabe. Statt der ursprünglich angegebenen 1,45 Milliarden Euro fließen ihr nun nur noch 1,33 Milliarden Euro zu. Außer- dem verringerte sich die Zahl der im Umlauf befindlichen Anteilsscheine. Freie Aktionäre halten nach jetzigem Stand 20,5 Prozent der Aktien. Bei der Deutschen Bank verbleiben die übrigen 79,5 Prozent. Ursprünglich hatte das Geldhaus angepeilt, bis zu 25 Prozent der Anteile auf den Markt zu werfen. Zum Aus- gabekurs erhält der gesamte Fondsanbieter einen Wert von 6,5 Milliarden Euro – mit 6,4 Milliarden Euro stand die DWS in der Bilanz der Deutschen Bank. Das liegt am unteren Ende des Rahmens von 6,0 bis 7,2 Milliarden Euro. Zeitweilig waren gar acht Milliarden Euro ins Spiel gebracht worden. Dennoch wertete die Ratingagentur Moody’s die Erstnotiz der Fondsgesellschaft als „Mei- lenstein“ beim Umbau des Mutterhauses. „Die Führung der Deutschen Bank verfolgt das strategische Ziel, die Risiken im Geschäft auszutarieren und die Ertragsquellen breiter zu streuen. Dafür ist es wichtig, dass das Institut in einem Geschäftsfeld mit wenig Kapitalbedarf wie demAsset Management die Profitabilität stärkt und das Wachstum be- schleunigt“, schreiben die Analysten in einem Kommentar. „Dank des Börsengangs kann die DWS nun ihren Mitarbeitern eine Vergütung anbieten, die allein an den Erfolg der Fonds- gesellschaft gekoppelt ist“, führen die Analys- ten weiter aus. Dies dürfte dem Haus helfen, fähige Köpfe zu halten und neue Mitarbeiter zu gewinnen. Und gute Mitarbeiter seien wichtig, um eine herausragende Performance der Produkte zu gewährleisten, was wiederum neues Geld anlocke. Davon ist bislang nicht viel zu erkennen. Denn der Kursverfall an den Börsen belastete nicht nur die DWS-Aktie, sondern schlug sich auch auf die Geschäftsentwicklung des Par- kettneulings nieder. Im Auftaktquartal zogen Anleger unterm Strich 7,8 Milliarden Euro aus den Portfolios des Hauses ab. Das verwal- tete Vermögen schmolz auf 676 Milliarden Euro. Zum Jahresende 2017 waren es noch 700 Milliarden gewesen. In der Hochphase der Vertrauenskrise um das Mutterhaus Deut- sche Bank im Jahr 2016 Investoren bis zu 13 Milliarden Euro je Quartal abgezogen. Im Heimatmarkt lief es zuletzt hingegen gut. Ein wichtiger Vertriebspartner ist neben den Filia- len der Bankmutter auch die DVAG (siehe hierzu auch Seite 176). Knackpunkt Kosten Der bereinigte Gewinn vor Steuern sank im ersten Quartal auf 136 Millionen Euro – ein Rückgang um ein Drittel gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Auch der Reingewinn sackte auf 95 Millionen Euro ab. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis lag in den ersten drei Monaten bei 76 Prozent. Konzern- chef Moreau rief als mittelfristiges Ziel einen Wert von unter 65 Prozent im Gesamtjahr aus. 2017 lag die Quote bei 70 Prozent. Die Feier- laune für den DWS-Chef und sein Team dürf- te damit verflogen sein – und stattdessen viel Arbeit anstehen. Moreau jedenfalls zeigt sich kämpferisch: „Wir sind jetzt gut aufgestellt, um unsere Ziele zu erreichen, und sind voll darauf konzentriert, unser Potenzial als bör- sennotiertes Unternehmen auszuschöpfen.“ SEBASTIAN ERTINGER | FP Gelöste Stimmung auf dem Parkett: Bei Sekt und Schnittchen feierten Management und Gäste die Erstnotiz des Asset Managers, der wieder unter dem Namen DWS firmiert. Leicht verbessert DWS Group – Geschäftsverlauf in Milliarden Euro, nach IFRS 2017 steigerte der Asset Manager das Ergebnis. Im ersten Quartal 2018 steht jedoch ein Gewinneinbruch zu Buche. Quelle: DWS Börsenprospekt März 2018, nach IFRS 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 Reingewinn Gewinn vor Steuern Umsatz 2015 2017 2016 Mrd. Euro Heimat hilft Mittelaufkommen der DWS nach Regionen in Milliarden Euro Besonders das Geschäft im Heimatmarkt erwies sich zuletzt als Stütze für den Fonds- ableger der Deutschen Bank. Quelle: DWS Unternehmenspräsentation Januar 2018 -30 -25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 Asien- Pazifik Deutschland Europa ohne Deutschland Amerika 2017 2016 2015 2014 Mrd. Euro Bilder von der Party zum Börsengang: QR-Code scannen oder www.fponline.de/DWS218 eingeben  Foto: © Christoph Hemmerich 210 www.fondsprofessionell.de | 2/2018 vertrieb & praxis I dws

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