FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2018
ten-Fonds wird weiterhin auch aus Frankfurt verwaltet“, hält der Spartenchef fest. „Nie- mand wird umziehen müssen.“ Auch gänzlich neue Felder will Chaput er- schließen. Eines sind alternative Strategien, die auf nicht börsennotierte Investments set- zen. „Wir bereiten beispielsweise den Aufbau einer Private-Debt-Plattform vor“, erläutert der Asset-Management-Chef. „Diese werden wir voraussichtlich in Frankfurt ansiedeln.“ Die endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Vize-Manager Stäcker ergänzt: „In der Branche läuft es oft nach dem Prinzip: Der Gewinner streicht alles ein. Daher müs- sen wir neue Felder früh besetzen, auch im Bereich der alternativen Strategien.“ Eine weitere Neuentwicklung ist ein Big- Data-Fonds. Dieser soll aus den rund um den Globus kursierenden Datenströmen Signale für Investmententscheidungen filtern. Dabei kooperiert Oddo BHF mit einem externen Dienstleister. Details wollten Chaput und Stäcker aber noch nicht verraten. „Wir sind ein innovatives Unternehmen. Unser Ansporn ist, stets neue Ideen auf den Markt zu brin- gen“, sagt Chaput lediglich. Ohnehin legt das Haus viel Wert darauf, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. So werden im Asset Management alle Einheiten auf eine gemeinsame IT-Plattform verschmolzen. Damit will sich die Gesellschaft schlank und schlagfertig aufstellen. Dabei schauen die Franzosen genau auf die Kosten. Die Gesellschaft Frankfurt-Trust er- gänze das bestehende Geschäft sehr gut, be- tont Chaput, aber: „Wir durchleuchten unser Sortiment und bereinigen Überschneidungen“, kündigt Chaput an. Tendenziell würden Pro- dukte mit einem Volumen von weniger als 100 Millionen Euro geprüft. „Wir entscheiden aber immer im Einzelfall, welche Option die beste ist.“ Für manche Ansätze sei derzeit ein- fach nicht die richtige Zeit. Es möge sich aber lohnen, sie trotz eines geringen Volumens für ein künftiges anderes Umfeld fortzuführen. Eine Frage der Größe Nichtsdestotrotz wollen die Franzosen wei- teres Volumen gewinnen – um so für die Um- brüche gerüstet zu sein, vor denen die Asset- Management-Industrie steht. „Wir beabsich- tigen, so viele Flaggschiffe wie möglich in un- serem Sortiment aufzubauen“, ruft Chaput als Ziel aus. „Wir müssen ein gewisses Volumen erreichen, um Skaleneffekte auszuschöpfen.“ Wobei eine übermäßige Größe auch zum Nachteil gereichen könne. „Denn dann kann ein Unternehmen nicht mehr so flexibel agie- ren“, sinniert Chaput. Beim Personal wollen die Franzosen nicht explizit sparen. Allerdings ist zu hören, dass der Bankier Oddo gerade auf der Führungsebene auf schlanke Struktu- ren setzt. Er bedenkt seine Manager offenbar gern mit mehreren Rollen und Aufgaben. Einige bekannte Köpfe haben im Zuge des Eignerwechsels bereits das Haus verlassen. In einem weiteren Bereich wollen sich die Frankfurter klarer positionieren, bei den Part- nerfonds. Frankfurt-Trust dient etwa bereits als Plattform für einige externe Verwalter, et- wa für die Fürstlich Castell’sche Bank. „Hier haben wir uns bereits einen guten Ruf als Dienstleister erworben“, meint Stäcker. „Da- rauf bauen wir auf und wollen Geschäft hin- zugewinnen.“ Eines schließt Stäcker jedoch klar aus: „Wir haben keine Pläne, ein Passiv- Geschäft aufzubauen. Wir verstehen uns als aktiver Manager.“ SEBASTIAN ERTINGER | FP Nicolas Chaput: „Wir durchleuchten unser Sortiment und bereinigen Überschneidungen.“ Karl Stäcker: „In der Branche läuft es oft nach dem Prinzip: Der Gewinner streicht alles ein.“ Gute Jahre, schlechte Jahre Absatz und Bestand von Frankfurt-Trust-Publikumsfonds in Deutschland Der Produktverkauf verlief in den vergangenen Jahren wechselvoll. Zuletzt waren Netto- mittelzuflüsse eher die Ausnahme. Quelle: BVI | Stand: 28.2.2018 -600 -400 -200 0 200 400 600 800 1.000 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 2018* 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 Z Mio. Euro Mio. Euro Volumen Nettomittel- aufkommen Die Dickschiffe aus Frankfurt Verwaltetes Vermögen der volumensstärksten Fonds von Frankfurt-Trust Das unangefochtene Dickschiff im Bereich der Publikumsfonds ist der Deutsch- landaktien-Klassiker Frankfurt-Effekten-Fonds. Quelle: BVI |Stand: 28.2.2018 0 500 1.000 1.500 BHF Flexible Allocation FT Substanz-Fonds BHF Total Return FT FMM-Fonds FT Accu-Geld FT Frankfurt- Effekten-Fonds 2.196,3 Mio. Euro 690,6 Mio. Euro 500,9 Mio. Euro 444,0 Mio. Euro 437,4 Mio. Euro 415,8 Mio. Euro Mio. Euro Foto: © Christoph Hemmerich 228 www.fondsprofessionell.de | 2/2018 vertrieb & praxis I frankfur t-trust
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