FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2018
dauern wird, wir sind aber wie gesagt bereits jetzt weiter als geplant. Eine Besonderheit bleibt jedoch, dass das neue Unternehmen zwar London als seinen Hauptsitz gewählt hat, aber an den Börsenplätzen NewYork und Sydney gelistet ist. Warum eigentlich? Wagstaff: Es war wichtig, von vornherein ein Signal zu setzen. Deshalb haben wir nicht nur entschieden, London zum Hauptsitz der neuen Janus-Henderson-Gruppe zu machen, sondern auch beide CEOs sowie die jeweilige Leitung von zentralen Einheiten wie Vertrieb, Buch- haltung und Rechtsabteilung dort anzusiedeln. Das hat nichts mit einer Herabsetzung des US-Standorts Denver zu tun. Es sollte viel- mehr im Sinne beider Fusionspartner sicher- gestellt werden, dass Entscheidungen auf möglichst kurzemWeg getroffen werden kön- nen. Sonst hätte das Risiko bestanden, beide Unternehmenskulturen nicht wirklich zu einer neuen Einheit integrieren zu können. Denn es war von vornherein ein besonderes Anliegen des Executive Committee, möglichst schnell eine wirklich eigenständige neue Janus- Henderson-Kultur zu schaffen. Aber warum kein Börsenlisting in Lon- don mehr? Wagstaff: Das hat zunächst einmal ganz ein- fach börsentechnische Gründe. Ein Listing an drei verschiedenen Börsenplätzen wäre inef- fizient gewesen, entsprechend haben wir uns entschieden, die Notierung in London aufzu- geben, und sind nun zusätzlich an der New Yorker Börse gelistet. Zum anderen wollten wir damit auch bewusst ein Signal an die amerikanischen Kollegen senden, dass es uns mit der Integration wirklich ernst ist. Sie haben auf die besondere Bedeutung der Größe einer Gesellschaft hingewiesen. Können Sie uns ein praktisches Beispiel nennen, warum Größe so wichtig ist? Wagstaff: Die Größe spielt zum Beispiel mit Blick auf unsere Attraktivität für Mitarbeiter eine wesentliche Rolle. Wir können jetzt neue Mitarbeiter an uns binden, die früher nicht zu uns gekommen wären. So ist etwa Jim Cielinski als Global Head of Fixed Income von Columbia Threadneedle Investments zu uns gestoßen. Ich glaube nicht, dass er diese Entscheidung vor unserem Merger getroffen hätte. Dafür waren beide Unternehmen da- mals im Fixed-Income-Bereich noch ver- gleichsweise zu klein und zu unbedeutend. er spürbar stärkeren Position “ » Es wäre sicher nicht gut gewesen, hätte einer den anderen übernommen, um dann zu versuchen, dem anderen seine Kultur überzustülpen. « Phil Wagstaff, Janus Henderson 249 www.fondsprofessionell.de | 2/2018
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=