FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2018

Unter dem gemeinsamen Dach von Janus Henderson Investors haben wir heute eine globale Reichweite, was uns auch als Arbeit- geber sehr viel attraktiver macht. Die erreichte Größe zahlt sich im Übrigen auch im Dialog mit Kunden aus. Inwiefern? Daniela Brogt: Durch den Zusammenschluss sind wir relevanter und damit attraktiver ge- worden für Kunden, mit denen wir früher wahrscheinlich nicht so leicht ins Geschäft ge- kommen wären. Wir sind heute in einer spür- bar stärkeren Position, weil wir unseren Kun- den nicht nur eine größere Vielfalt an Strate- gien und Produkten, sondern auch einen noch umfassenderen Service bieten und sehr viel weiter reichende Ressourcen zur Verfügung stellen können. Das erkennen auch unsere Kunden an – bislang gab es nur einen einzi- gen institutionellen Anleger, der die Vorteile der Neuaufstellung von Janus Henderson In- vestors nicht zu erkennen vermochte. Was bedeutet das konkret in Zahlen? Wagstaff: Was die Profitabilität der Gruppe insgesamt angeht, haben wir unsere Ertrags- situation im vergangenen Jahr durchaus verbessern können. Entsprechend war der Aktienkurs der Gruppe in der bis Ende Januar anhaltenden Aufschwungphase an den Aktien- märkten zeitweise deutlich höher, er liegt aber auch nach der jüngsten Marktkorrektur noch über dem Niveau zum Zeitpunkt des Zusam- menschlusses. Eine Reihe von Kostensyner- gien, die wir aufgrund des Zusammenschlus- ses erzielen konnten, trug hierzu wesentlich bei. Wir hatten damals prognostiziert, dass der Merger zu Einsparungen von insgesamt 125 Millionen US-Dollar führen würde, rund 80 Prozent davon sollten im ersten Jahr entste- hen. Und nach den jüngsten Zahlen haben wir das auch geschafft. Beim Nettomittelaufkommen mussten Sie im vergangenen Jahr allerdings Rückflüsse hinnehmen. Wagstaff: Was aber in einer Phase des Zusam- menschlusses nicht verwunderlich ist, im Gegenteil: Bei einem solchen Merger sind Rückflüsse eher die Regel als die Ausnahme. Ich bezeichne das oft als selbst beigebrachte Wunden, weil man immer damit rechnen muss, dass ein Kunde Mittel zurückgibt, wenn sein Fonds aufgrund einer Doppelung in der Palette geschlossen wird. Andere Kunden hatten uns sozusagen auf „Hold“ gestellt oder Assets verkauft, weil sie die Auswirkungen des Mergers abwarten wollten. Hinzu kam eine leichte Underperformance im Bereich unserer quantitativen Strategien, was ebenfalls zu Rückflüssen geführt hat. In anderen Be- reichen hatten wir dagegen durchaus sehr gute Zuflüsse. Unterm Strich lagen wir über das Gesamtjahr 2017 zwar leicht im Minus, was die Mittelflüsse angeht. Vor dem Hintergrund dieses bedeutenden Zusammenschlusses kön- nen wir aus meiner Sicht dennoch zufrieden sein. War die Entwicklung speziell in Deutsch- land ähnlich, Frau Brogt? Brogt: In Deutschland hat sich das Bild er- freulich anders dargestellt. Wir konnten ins- gesamt positive Mittelzuflüsse im dreistelligen Millionenbereich verzeichnen. Das spricht aus meiner Sicht für eine gehörige Portion Ver- trauen, die unsere hiesigen Kunden uns auch vor dem Hintergrund eines so bedeutenden Zusammenschlusses entgegengebracht haben. Zuflüsse gab es über eine Reihe von Asset- klassen hinweg, sei es im Bereich globaler Aktienanlagen, aber auch im Rentenbereich sowie in einigen Spezialsektoren wie etwa Technologiewerten. Daher haben wir uns auch für die Zukunft entsprechende Ziele gesteckt: Wir wollen in den nächsten Jahren mit sieben Prozent jährlich weiter wachsen, um bis Ende 2023 in Deutschland unter die Top 30 der Universal-Fondsanbieter vorzu- stoßen. Wofür steht denn eigentlich eine Gruppe wie Janus Henderson genau – eher für Retailgeschäft oder eher als Partner für institutionelle Kunden? Daniela Brogt: „Unsere durch den Zusammenschluss bedeutendere Relevanz ist insofern ein Vorteil, als wir attraktiver geworden sind für Kunden, mit denen wir früher wahrscheinlich nicht so leicht ins Geschäft gekommen wären.“ » In Deutschland hat sich das Bild erfreulich anders dargestellt. Wir konnten insgesamt positive Mittelzuflüsse im dreistelligen Millionenbereich verzeichnen. « Daniela Brogt, Janus Henderson Foto: © Christoph Hemmerich Daniela Brogt Daniela Brogt verantwortet als Deutschlandchefin von Henderson Global Investors die Vetriebsaktivitäten der Gesellschaft hierzulande. Sie gehörte bereits seit Januar 2013 dem Deutschland-Team der früheren Henderson Global Investors an. Davor war die Absolventin der Ver- waltungs- und Wirtschaftsakademie Frankfurt als Sales Director Northern Europe für die ehemalige Gartmore Group tätig, bevor diese von der Henderson-Gruppe über- nommen wurde. Als Senior Business Development Manager hatte Brogt zuvor für Aviva Investors gearbeitet. vertrieb & praxis I phil wagstaff und daniela brogt | janus henderson 250 www.fondsprofessionell.de | 2/2018

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