FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2018
STATISTIK Gehälter im Finanzsektor steigen deutlich schneller als die Inflation Das durchschnittliche Monatseinkommen der Angestellten im Finanzdienstleistungssektor und der Assekuranz in Deutschland ist in den vergangenen 20 Jahren stetig gestiegen – auch in den Jahren der Finanzkrise. Ein Minusjahr gab es nicht, zumindest wenn man Boni au- ßen vor lässt. In der Finanzdienstleistungs- branche, die von den Banken und Sparkassen dominiert wird, lag der Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzahlungen im vergangenen Jahr bei 5.162 Euro. Das sind satte 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr und 77,6 Prozent mehr als 1996, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht. Die Ver- braucherpreise sind in der gleichen Zeit nur um 32,1 Prozent gestiegen. Vollzeitbeschäf- tigte in der Assekuranz verdienten 2016 im Schnitt 4.989 Euro. Das ist ein Plus von vier Prozent zum Vorjahr und 65,9 Prozent mehr als vor 20 Jahren. Zum Vergleich: Über alle Branchen des produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs hinweg lag der durchschnittliche Monatsverdienst im vergan- genen Jahr gut 1.200 Euro niedriger, nämlich bei 3.771 Euro. Der Grund dafür ist, dass Sek- toren mit vielen niedrig qualifizierten Be- schäftigten den Schnitt nach unten ziehen. Gehalts-Check | Die Gehälter der DWS-Topmanager Im Zuge ihres Börsengangs gewährte die DWS tiefe Einblicke in ihr Geschäft. So wurde auch die Ver- gütungsstruktur der obersten Führungsebene öffentlich. DWS- Chef Nicolas Moreau stehen laut Wertpapierprospekt maximal 10,5 Millionen Euro zu. Auf dem Papier wäre dies mehr als Deutsche- Bank-Chef John Cryan, dessen Gehalt auf 9,85 Millionen Euro begrenzt ist. „Diese Deckelung gilt nach wie vor aber auch für die Führungskräfte der DWS“, erläutert ein DWS-Sprecher auf Anfrage von FONDS professionell. Auch die Beschränkun- gen der Institutsvergütungsverordnung würden weiterhin für die Geschäftsführung der Fonds- gesellschaft gelten. Demnach darf die Höhe der Boni maximal das Doppelte des Fixgehalts betragen. Die für Mo- reau im Prospekt angegebene maxi- male Vergütung von 10,5 Millionen Euro wäre demnach ein rein theo- retischer Wert. Tatsächlich verdie- nen kann Moreau maximal sieben Millionen Euro – im Prospekt als „ge- samte Zielvergütung“ bezeichnet. Diese setzt sich aus einer fixen Komponente sowie einer variablen Vergütung zusammen. Der Maximalbetrag wird an die Führungskräfte ausgezahlt, wenn sowohl das Unternehmen als Ganzes als auch die entsprechen- de Abteilung sowie die Person selbst die jeweils gesteckten Ziele zu 100 Prozent erreicht hat. Die Vergütung in der DWS-Chefetage Fixgehalt Variable Gesamte Maximale in Mio. Zielver- Zielver- Vergütung in Manager Euro gütung gütung Mio. Euro* Nicolas Moreau (Chief Executive Officer) 2,66 4,34 7,00 10,50 Stefan Kreuzkamp (Chief Investment Officer) 1,25 1,75 3,00 4,00 Pierre Cherki (Co-Head Investment Group) 1,25 1,75 3,00 4,00 Bob Kendall (Co-Head Coverage Group) 1,00 1,25 2,25 2,75 Jon Eilbeck (Chief Operating Officer) 1,00 1,00 2,00 2,50 Thorsten Michalik (Co-Head Coverage Group) 1,00 1,00 2,00 2,50 Claire Peel (Chief Financial Officer) 0,95 0,30 1,25 1,75 Nikolaus von Tippelskirch (Chief Control Officer) 0,95 0,30 1,25 1,75 Quelle: Börsenprospekt der DWS | * theoretische maximale Gesamtvergütung ohne derzeitige regulatorische Beschränkung Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Gerhard Längst, Capco Die auf die Finanzdienstleis- tungsbranche fokussierte Ma- nagement- und Technologie- beratung Capco hat Gerhard Längst zum Senior Partner beru- fen. Er soll dort die Geschäfts- felder Complex Technology Transformation sowie Finance Risk & Compliance vorantreiben. Er kommt von Accenture. Karsten Kehl, BfV Bank für Vermögen Die BfV Bank für Vermögen, die zum BCA-Konzern gehört, hat Karsten Kehl zum neuen Vor- standsmitglied bestellt. Er löst damit Oliver Lang ab, der den Fi- nanzdienstleister im August ver- lassen hat. Der 38-jährige Kehl ist seit über sechs Jahren für die Unternehmensgruppe tätig, zu- letzt als Generalbevollmächtigter. Sven Deglow, Consorsbank Anfang April übernahm Sven Deglow die Position des Co-De- puty-CEO für Personal Investors Deutschland und wurde zusätz- lich zum CCO der Consorsbank ernannt. Bereits Anfang Januar übernahm Fabrice Flet die Funk- tion als Co-Deputy-CEO. Simone Bock kam Mitte Mai zur Con- sorsbank, sie arbeitet als CIO. Daniel Hupfer, M.M.Warburg Die Privatbank M.M.Warburg hat mit Daniel Hupfer einen neuen Leiter für das Portfoliomanage- ment ernannt. Er übernimmt den Posten von Jörg Rahn, der die Bank nach nur einem Jahr auf dem Sessel des Investmentchefs und insgesamt zwölf Jahren in der Warburg-Gruppe mit unbe- kanntem Ziel verlässt. Frank Gräsner, Cleversoft Frank Gräsner steht bei Clever- soft als Chief Revenue Officer unter Vertrag. Neben der Bünde- lung von Vertrieb & Revenues wird Gräsner für die regulatori- schen Kernprodukte der Gruppe für PRIIP, PIB, Mifid II und Fidleg bei Banken verantwortlich sein. Gräsner war die letzten zwei Jah- re Vorstand bei Ariva.de. 34 www.fondsprofessionell.de | 2/2018 news & products I investmentfonds Foto: © Christoph Schieder; Capco, BfV, Consorsbank, M.M.Warburg, Cleversoft
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=