FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2018

52 www.fondsprofessionell.de | 2/2018 news & products I banken Foto: © Bethmann Bank, LBBW, HVB; Alex Kraus | Bloomberg STRATEGIESCHWENK Neue Deutsche-Bank-Führung stutzt Investmentbanking zurecht Die Deutsche Bank fährt das Investmentban- king zurück. Der Handel mit Anleihen in den USA soll zurückgeschraubt werden. Dort und in Asien werde das Institut sein Geschäft zu- dem in jenen Bereichen reduzieren, die kaum grenzüberschreitend tätig seien. Vor allem aber wird sich der Geldriese im Beratungs- und Finanzierungsgeschäft auf europäische Kunden fokussieren. „Unsere Wurzeln liegen in Europa – hier wollen wir Unternehmen und institutionellen Kunden weltweite Finan- zierungslösungen anbieten“, sagte der neue Vorstandsvorsitzende Christian Sewing. Der Belegschaft drohen Stellenstreichungen. „Die- se Einschnitte sind schmerzlich, aber leider unvermeidlich, wenn unsere Bank dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben soll“, verteidigte Sewing die Entscheidung. Mit der Teilabkehr vom Investmentbanking geht einher, dass die Privat- und Firmenkun- denbank sowie der Fondsanbieter DWS ab 2021 mehr als die Hälfte der Konzernerträge erwirtschaften sollen. Zusammen mit der Transaktionsbank sollen diese stabileren Ge- schäftsbereiche einen Ertragsanteil von etwa 65 Prozent erreichen. Allerdings musste die DWS für das erste Quartal 2018 herbe Mit- telabflüsse melden. Die Mitteilung der Deut- schen Bank kam kurz nachdem nicht nur John Cryan als Vorstandschef des Geldhauses zurücktreten musste, sondern auch der Chef des Investmentbankings, Markus Schenck, seinen Hut nahm. Damit zeigt sich, dass die Entscheidung für den aktuellen Bankchef Sewing, der unter Cryan das Privatkunden- geschäft führte, auch ein strategisches Votum gegen das einstmals so hofierte und wichtige Investmentbanking ist. JOBABBAU Commerzbank rechnet Abfindungen mit Staatshilfe schön Die Commerzbank streicht 9.600 Vollzeitstel- len – und die Arbeitsagentur soll einen Teil der Abfindungen für ältere Beschäftigte über- nehmen. Das berichtete das „Handelsblatt“. Demnach will das Geldhaus älteren Mitarbei- tern einen vorzeitigen „freiwilligen“ Abgang mit demAbfindungsprogramm namens „56+“ schmackhaft machen. Nach Recherchen der Zeitung setzt das Institut dabei auf einen um- strittenen Kniff: Es rechnet bei der Abfin- dungssumme die zu erwartenden Arbeitslo- sengeldzahlungen an die betroffenen Mitar- beiter ein. Anders ausgedrückt: Die Gemein- schaft der Sozialversicherten soll etwas zur Abfindung der Banker beitragen – und das bei einem Kreditinstitut, an dem der Bund nach der staatlichen Rettung in der Finanzkrise noch mit gut 15 Prozent beteiligt ist. Die Commerzbank ist beileibe nicht das ein- zige deutsche Geldhaus unter Beteiligung der öffentlichen Hand, das Mitarbeiter mit derart zweifelhaften Methoden aus demArbeitsleben drängt. So bedienen sich zahlreiche Sparkas- sen bei ihren Freisetzungsprogrammen des „Vorruhestand-Flex-Modells“. Auch hierbei wird der Steuerzahler zur Kasse gebeten, wie „Der Spiegel“ im Frühjahr berichtete. Christian Sewing, Deutsche Bank: „Diese Einschnitte sind schmerzlich, aber leider unvermeidlich.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Michael Arends, Bethmann Bank Michael Pleske wurde in den Vorstand der Bethmann Bank be- rufen. Damit rückt ein langjähri- ger Generalbevollmächtigter und Bereichsleiter für Risiko, Com- pliance und Recht in das Lei- tungsgremium der Privatbank auf. Michael Arends, der dem Vorstand seit 2013 angehört, wird die Privatbank verlassen. Christiane Vorspel, LBBW Die Landesbank Baden-Würt- temberg (LBBW) hat Christiane Vorspel zur neuen Bereichsvor- ständin für Informationstechno- logie ernannt. Die 52-Jährige übernimmt die Position im Juli. Sie wechselt von der Commerz- bank, wo sie als CIO Commer- cial Banking und zuletzt als CIO Investment Banking tätig war. Bernhard Brinker, Hypovereinsbank Anfang März hat Bernhard Brinker, bislang Bereichsvorstand bei der Hypovereinsbank, das Geldhaus verlassen. Der promo- vierte Betriebswirt begann seine Karriere bei der Beratungsgesell- schaft McKinsey. 2007 wechsel- te er zur Hypovereinsbank, 2013 übernahm er dort die Leitung des Private Bankings. Emanuele Buttà, Hypovereinsbank Die Aufgaben von Bernhard Brinker hat Emanuele Buttà mit übernommen. Er verantwortet seit März das Retail- und Private Banking der Hypovereinsbank. Buttà arbeitet seit 1992 in unter- schiedlichen Positionen bei der Mutter der Hypovereinsbank, der Unicredit, zuletzt als Head of Re- tail Sales Commercial Banking. Jan Kupfer, Hypovereinsbank Unicredit hat Jan Kupfer zum Head of Corporate & Investment Banking Germany der Hypover- einsbank ernannt. Kupfer, zuvor Global Co-Head of Global Trans- action Banking der Unicredit, folgt auf Michael Diederich, der nun Country Chairman Germany der Unicredit und Sprecher des Vorstands der HVB ist.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=