FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2019

und der Liga-Bank, unserem Schwesterinstitut aus Regensburg, haben wir ebenfalls eine gemeinsame Fondspalette mit zwei Aktien- fonds und drei Rentenfonds aufgelegt. In den Aktienfonds sind aktuell knapp 180 Millionen Euro und im Rentenbereich insgesamt rund 440 Millionen Euro angelegt. Das Geld kommt schwerpunktmäßig von institutionel- len Anlegern. Im Dezember 2018 startete die Pax-Bank gemeinsam mit dem Fintech Investify eine digitale Vermögensverwaltung. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Wir starteten Mitte 2017 eine fondsgebundene Vermögensverwaltung, um neben den beste- henden Vermögensverwaltungspartnerschaften mit der DZ Privatbank und Warburg, die auf Einzeltitel und 500.000 Euro Mindestanlage ausgerichtet sind, auch im kleinteiligen Ge- schäft mit mittleren Anlagevolumen agieren zu können. Zudem scheuen viele Kunden eine Verwaltung in Einzeltiteln. Bei der Fonds- variante setzten wir die Einstiegsgrenze auf 50.000 Euro herab. Um die Mindestanlage noch weiter senken zu können, suchten wir nach einer digitalen Lösung. Und da kam das Fintech Investify, das auch kirchliche Eigen- tümer hat, ins Spiel. Wir wollten im digitalen Markt ganz bewusst nachhaltige Akzente setzen. Mit Pax-Investify bieten wir ab einer Anlagesumme von 10.000 Euro die professio- nelle Vermögensverwaltung an. Wir spiegeln dort in erster Linie unsere fondsgebundene Vermögensverwaltung, die wir in die digitale Welt übertragen. Die Beratung des nachhalti- gen Teils der Anlagen erfolgt durch unsere hauseigenen Asset Manager. Wir setzen dabei ganz bewusst nicht nur auf ETFs, sondern auch auf aktiv gemanagte Fonds. Kann der Kunde eine Anlage über Pax- Investify komplett online abschließen? Ja, das ist möglich. Wir bieten diese Service- leistung aber auch über unsere Filialen an. Wir führen dabei den Kunden am Bildschirm durch die Anwendung, lediglich der Legiti- mationsprozess ist etwas anders als im Inter- net. Einen Teil der Anlagesumme kann der Kunde auch in Schwerpunktfelder investieren, zum Beispiel in erneuerbare Energien oder Gold. Der Impuls dazu kommt vom Kunden, der die Auswahl durch Anklicken der Themen trifft. Bei diesem digitalen Angebot entfällt die persönliche Beratung, es ist daher für den Privatanleger geeignet, der kostengünstig und flexibel die nachhaltige Vermögensverwaltung selbst in die Hand nehmen möchte. Die Zusammenarbeit mit Investify besteht zwar erst seit wenigen Wochen, aber gibt es dennoch schon ein erstes Feedback aus Ihrem Kundenkreis? Wir sind mit einer „Family and Friends“- Phase gestartet, die sehr positiv angenommen wurde. Es wird Ihnen jedoch jeder, der eine digitale Vermögensverwaltung anbietet, bestä- tigen, dass Kunden nicht automatisch im Internet auf diese Produktseiten kommen. Gerade der digitale Weg ist ein Entwicklungs- weg, der mit internetbasierten Marketing- maßnahmen unterstützt werden muss. Damit haben wir begonnen, nachdem wir erst einmal die Stabilität der Plattform gesichert haben. Im B2C-Geschäft, also bei der Begleitung durch die Berater, erhalten wir ein sehr posi- tives Feedback und haben in den ersten drei Wochen erste Abschlüsse erzielt. Das Angebot ist auch ganz bewusst für Anleger gedacht, die nachhaltig investieren möchten und noch kei- ne Privatkunden bei uns sind. Können Sie sich vorstellen, das Produkt Pax-Investify gemeinsam mit freien Finanzanlagenvermittlern anzubieten? Das können wir uns vorstellen, dafür sind wir offen. Wichtig ist uns dabei, dass man unsere Wertebasis teilt. Vom Vermittler verlangen wir kein „Glaubensbekenntnis“, aber eine gemein- same Ebene. Bei der digitalen Vermögensverwaltung arbeiten Sie parallel mit Union Invest- ment zusammen. Besteht nicht die Ge- fahr, dass sich die beiden verschiedenen Robo-Plattformen gegenseitig kanniba- lisieren? Wir möchten jedem Kunden eine Vermögens- verwaltung anbieten können. Dafür müssen wir mit den Einstiegssummen noch eine Stufe runtergehen: Wir wollen Sparpläne ab einer Summe von monatlich 25 Euro und Invest- ments ab 500 Euro ermöglichen. Mit „Mein- invest“, der digitalen Vermögensverwaltung von Union Investment, die seit ungefähr einem Jahr am Markt ist und die wir aktuell um eine nachhaltige Komponente ergänzen, können wir dies abbilden. Dieses Angebot geht Ende des ersten Quartals live. » Die ersten Banken, die nachhaltig agiert haben, waren die Kirchenbanken. « Klaus Schraudner, Pax-Bank Foto: © Cornelis Gollhardt Klaus Schraudner: „Wir erleben öfter, dass Kunden von Großbanken zu uns kommen, die sich dort mit der Art der Geschäftspolitik nicht wohlfühlen.“ bank & fonds I klaus schraudner | pax-bank 340 www.fondsprofessionell.de | 1/2019

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