FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2019
FUSIONSGESPRÄCHE Deutsche Bank und Commerz- bank loten Zusammenschluss aus Die Deutsche Bank hat bestätigt, mit der Commerzbank über eine Fusion zu spre- chen. „Mit Blick auf sich bietende Oppor- tunitäten hat der Vorstand beschlossen, strategische Optionen zu prüfen“, teilte das Institut mit. „Diese Optionen wird der Vor- stand daraufhin bewerten, ob sie Wachstum und Profitabilität der Bank stärken.“ Es gebe jedoch keine Gewähr, dass es zu einer Transaktion komme. In den vergangenen Monaten hatte es immer lautere Gerüchte über eine mögliche Fusion der beiden Geld- häuser gegeben. Zuletzt hatte sogar Finanz- minister Olaf Scholz die Diskussion befeuert. „Es gibt Beratungen über die Situation, wie sie ist. Die Bundesregierung ist ein fairer Be- gleiter von privatwirtschaftlichen Diskussio- nen“, sagte Scholz. Zuvor hatte der Großak- tionär Cerberus laut Medienberichten seine Meinung geändert – er befürwortet nun einen Zusammenschluss. Ende 2017 hatte Cerberus- Chef Stephen Feinberg noch erklärt, dass er keine Fusion anstrebe. Eine „Deutsche Com- merzbank“ wäre zwar keines der Topinstitute in Europa, die beiden Banken könnten aber nach Ansicht von Cerberus den technologi- schen Wandel gemeinsam besser bewältigen. Derweil hat die Deutsche Bank nach der Ver- schmelzung ihres inländischen Privatkunden- geschäfts mit der Postbank nun offenbar die Gespräche über den Abbau von Arbeitsplätzen aufgenommen. In der Zentrale der aus Post- bank und dem deutschen Privatkundenge- schäft gebildeten Sparte DB Privat- und Fir- menkundenbank sollen einem Bericht zufolge bis 2020 rund 750 Stellen wegfallen. Das ent- spreche grob geschätzt 15 Prozent der Arbeits- plätze, sagte ein Insider. Ungefähr die Hälfte dieses Ziels sei bereits gesichert, weil Mitar- beiter sich im Rahmen von Freiwilligenpro- grammen auf ein Ausscheiden geeinigt hätten. MIFID II Privatbank Berenberg kappt Anlageberatung um die Hälfte Das umgesetzte Geschäftsvolumen in der Anlageberatung bei Berenberg ist im ver- gangenen Jahr um rund 50 Prozent gesun- ken. Das sei eine Folge der EU-Finanz- marktrichtlinie Mifid II, teilte die Hambur- ger Privatbank mit. „Dies ist ein Beispiel dafür, wie falsche Schwerpunktsetzungen in der Regulierung den Kunden bevormun- den und in das Vertrauensverhältnis zwi- schen Kunde und Bank eingreifen“, sagte Hans-Walter Peters, Sprecher der persön- lich haftenden Gesellschafter der Bank. Peters, der auch Präsident des Bankenver- bandes ist, hatte Mifid II schon im Vorfeld als „Monsterwerk an Regulierung“ kritisiert. Be- renberg hat die Anlageberatung im Geschäfts- feld Wealth and Asset Management wegen des gestiegenen Aufwands durchaus bewusst zurückgefahren. „Wir haben frühzeitig er- kannt, dass durch Mifid II ein Wechsel von der Anlageberatung hin zur Vermögensver- waltung stattfinden wird, und uns entspre- chend aufgestellt“, erklärt Peters. Die im Wealth Management von Berenberg betreuten Kunden nähmen mittlerweile überwiegend die Vermögensverwaltung in Anspruch, die deut- lich ausgebaut werden konnte. Commerzbank-Zentrale in Frankfurt: Im kleinen Kreis sondieren Deutsche Bank und Commerzbank ein Zusammengehen. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Jörg Hessenmüller, Commerzbank Der Firmenkundenvorstand der Commerzbank, Michael Reuther, steht für ein mögliches Angebot einer Vertragsverlängerung nicht zur Verfügung. Chief Operating Officer Frank Annuscheit schied indes aus gesundheitlichen Gründen aus dem Vorstand aus. Jörg Hessenmüller trat die Nach- folge von Annuscheit an. Andre Carls, Commerzbank Die Commerzbank hat Andre Carls zu Jahresbeginn zum Be- reichsvorstand für das Geschäfts- feld Wealth-Management- und Unternehmerkunden ernannt. Diese Funktion ist neu geschaf- fen worden. Der promovierte Diplomkaufmann Carls kam bereits im Jahr 1990 zur Com- merzbank. Gustav Holtkemper, Commerzbank Gustav Holtkemper verantwortet weiterhin als Bereichsvorstand der Commerzbank den Vertrieb mit Privat-, Wealth-Manage- ment- und Unternehmerkunden in der Marktregion West. In die- ser Funktion ist der 58-Jährige laut dem Geldinstitut vertrieb- licher Pate für das Wealth Management. Frank-Peter Martin, Bankhaus Lampe Frank-Peter Martin hat das Bank- haus Lampe verlassen. Martin verantwortete in der erweiterten Geschäftsführung das Asset Management der Privatbank. Er war erst im Februar 2017 von der zur französischen BHF-Bank gehörenden Fondsgesellschaft Frankfurt-Trust zum Bankhaus Lampe gewechselt. Bernd Scherer, Bankhaus Lampe Bernd Scherer leitet seit Anfang März die systematischen An- lagestrategien des Bankhauses Lampe. Er übernahm damit den Posten von Martin und rückt ne- ben Dirk Franz und Erwin Loch- ten in die Geschäftsführung der Tochter Lampe Asset Manage- ment. Scherer stieß 2017 zu der Privatbank. Foto: © Christoph Hemmerich, Commerzbank, Bankhaus Lampe 68 www.fondsprofessionell.de | 1/2019 news & products I banken
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=