FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2019
DEKABANK I Externe Kandidaten steigen ins Rennen um Rüdiger-Nachfolge ein Zwei prominente Manager von Mitbewerbern zählen Medienberichten zufolge als Kandida- ten für die Nachfolge von Dekabank-Chef Michael Rüdiger. So seien Michael Klaus, persönlich haftender Gesellschafter des Bank- hauses Metzler, und Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, als externe Anwärter im Rennen. Deka-Ver- waltungsratschef Helmut Schleweis, zugleich Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), wollte den stellver- tretenden Deka-Vorstandschef Georg Stocker durchdrücken, wurde aber offenbar von ande- ren Mitgliedern des Kontrollgremiums aus- gebremst. Daher beauftragte die Deka eine Headhunterin mit der Suche. Die Entschei- dung soll imApril fallen. Rüdiger hatte Ende 2018 überraschend angekündigt, das Geld- haus verlassen zu wollen. Ende 2016 war sein Vertrag vorzeitig verlängert worden – er hätte bis 2021 weitermachen können. Der scheidende Chef des Sparkassen-Wertpa- pierhauses gibt der künftigen Konzernführung noch ein klares Sparziel vor: Bis 2021 sollen die Kosten unter die Marke von einer Milliar- de Euro sinken. 2018 wurden sie auf 1,04 Milliarden Euro beziffert. Auch „Personal- maßnahmen“ sind nicht ausgeschlossen. Einen Erfolg kann sich Rüdiger zum Ab- schied noch anrechnen: Die Dekabank ist zum größten Anbieter von Retail-Zertifikaten in Deutschland aufgestiegen. Ende vergange- nen Jahres hatte das Wertpapierhaus der Spar- kassen Zertifikate im Volumen von 12,3 Mil- liarden Euro ausstehen, geht aus Zahlen des Deutschen Derivate Verbandes (DDV) hervor. Das entspricht einem Marktanteil von 19,5 Prozent. Damit überholte die Deka erstmals die genossenschaftliche DZ Bank, die mit 11,1 Milliarden Euro auf einen Marktanteil von 17,7 Prozent kommt. DEKABANK II Bafin-Vizepräsidentin wehrt Vorwürfe in Cum-Ex-Affäre ab Der Vizepräsidentin der Finanzaufsicht Bafin, Elisabeth Roegele, wird ein Interessenkonflikt vorgeworfen. In einem Bericht des „Handels- blatts“ wird Roegele vorgehalten, sie habe sich in den Jahren von 2006 bis 2015 als da- malige Chefjuristin der Dekabank unter ande- rem für eine millionenschwere Steuerrücker- stattung aus einem Cum-Ex-Geschäft an ihren Arbeitgeber stark gemacht. Heute befasse sie sich erneut mit der Cum-Ex-Materie – dies- mal mit umgekehrtem Vorzeichen. Der im „Handelsblatt“ erhobene Vorwurf stützt sich jedoch allein darauf, dass die ehe- malige Deka-Chefjuristin 2014 imAuftrag ih- res Arbeitgebers einen zu dieser Zeit strittigen Anspruch gegen die Finanzverwaltung gel- tend machte. Sie selbst hat eigenen Angaben zufolge nie Handelstransaktionen abgeschlos- sen oder Cum-Ex-Geschäfte protegiert. „Ich habe Cum-Ex-Geschäfte nie für rechtmäßig gehalten“, sagte sie auf Anfrage von FONDS professionell. Mit Cum-Cum-Geschäften und den ebenso komplexen Cum-Ex-Deals haben sich Banken und Investoren jahrelang syste- matisch millionenschwere Kapitalertragsteu- ern auf Dividenden von den Finanzämtern zurückgeholt, die sie gar nicht gezahlt hatten. Der scheidende Deka-Chef Michael Rüdiger stimmt die Mitarbeiter auf einen Sparkurs ein. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Georg Fahrenschon, WTS Georg Fahrenschon, der im Frühjar 2018 wegen einer Steueraffäre als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) zurück- getreten ist, arbeitet seit Jahres- beginn bei der Münchner Steuer- beratungsgesellschaft WTS. Bei WTS ist er als Generalbevoll- mächtigter angestellt. Frank Nickel, Hessische Landesbank Die Hessische Landesbank, kurz Helaba, hat Frank Nickel in den Vorstand berufen. Er folgt auf Klaus-Jörg Mulfinger, der aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gremium ausgeschieden ist. Nickel war seit 1999 Vor- standschef der Sparkasse Wer- ra-Meißner und wird nun das Sparkassengeschäft innehaben. Holger Sepp, Hauck & Aufhäuser Holger Sepp wurde im Februar in den Vorstand der Hauck & Aufhäuser Privatbankiers berufen. Davor war Sepp bei der zur Cré- dit Agricole gehörenden Caceis Bank. Er verantwortete dort als Geschäftsführer und Mitglied der Niederlassungsleitung das Asset Servicing der Gruppe in Deutschland. Nicolas Blanchard, Hamburg Commercial Bank Nicolas Blanchard wurde von der Hamburg Commercial Bank, der früheren HSH Nordbank, in den Vorstand berufen, wo er die Be- reiche Kunden und Produkte ver- antwortet. Er folgt auf den lang- jährigen Vorstand Torsten Temp. Blanchard war bis Ende 2017 persönlich haftender Gesell- schafter des Bankhauses Lampe. Tina Kern, Degussa Bank Tina Kern ist seit Anfang Novem- ber als „Head of Securities Management & Head of Change Projects Investments“ bei der Degussa Bank in Frankfurt ange- stellt. Kern hatte davor als Abtei- lungsleiterin das Wertpapier- geschäft der Santander Bank ver- antwortet und auch die Umset- zung von Mifid II geleitet. 70 www.fondsprofessionell.de | 1/2019 news & products I banken Foto: © Frank Reinhold, WTS, Helaba, Hauck & Aufhäuser, Bankhaus Lampe, Santander
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