FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2019

DVAG, aber auch in der Biometrie mit der Cosmos Direkt und der Dialog. Damit führen wir genau in den Teilbereichen der Lebens- versicherung, die im Moment richtig gut funktionieren. Auch weil wir schon lange und konsequent bei den Produkten umgeschwenkt sind. Das haben sich andere offenbar nicht ge- traut. Beerdigung würde ich das also nicht nennen, sondern wir erleben eher eine Geburt. Warum begeben Sie sich freiwillig in die- se krasse Abhängigkeit von der DVAG? Die DVAG ist der mit Abstand erfolgreichste Vertrieb in Deutschland und in Europa. Ich bin da ganz pragmatischer Westfale und freue mich, dass wir damit den stärksten Vertriebs- partner schon seit über 40 Jahren an unserer Seite haben. Die Aachen Münchener soll im August auch umbenannt werden. Da böte sich als Marke ja „DVAG“ an … Wie Sie wissen, steht die Marke DVAG für Vermögensberatung, und sie hat mit der Marke Generali den größten Erstversicherer in Europa an ihrer Seite. Aus der Aachen Münchener Versicherung wird in Kürze die Generali Deutschland Versicherung. Aus der Aachen Münchener Lebensversicherung wird im Frühjahr 2020 die Generali Deutschland Lebensversicherung. Zu einem späteren Zeit- punkt wollen wir auch die Central Kranken- versicherung nachziehen – als Generali Deutschland Krankenversicherung. Alle drei Gesellschaften werden ihre Produkte weiter- hin exklusiv über die DVAG vertreiben. Warum tun Sie das? Weil wir das strukturell glattziehen wollen. Es ist für uns wichtig, dass der stärkste Vertriebs- weg auch exklusiv die Kernmarke des Kon- zerns verkauft, also Generali. Die DVAG hat damit eine echte internationale Topmarke als Partner, die ihr auch im wachsenden inter- nationalen Geschäft zugutekommt. Was den Markennamen betrifft, ist das im Versiche- rungsbereich wie ein Sprung von der Spitze der deutschen Bundesliga – Aachen Münche- ner – in die europäische Champions League. Wir haben damit jeweils Topmarken in den einzelnen Vertriebskanälen und konzentrieren auch den Aufwand für die Markenführung. Das Stichwort bAV fiel schon. Dieses Ge- schäft war bisher im Kompetenzzentrum Frankfurt der Generali Leben konzen- triert. Nun soll die Dialog Leben inAugs- burg Risikoträger werden. Was heißt das für Makler und Kunden? Da ändert sich gar nichts außer der Marke, und bilanziell stellen wir uns anders auf. Das Kompetenzzentrum bleibt in Frankfurt mit derselben Mannschaft, der gleichen Logik und den gleichen Systemen. Eine funktionierende Einheit soll man ja nicht krampfhaft um- bauen. Das Neugeschäft läuft übrigens schon seit 1. Januar in die Bücher der Dialog Leben. Wo stehen Sie aktuell in der bAV? Die bAV ist für uns Kerngeschäft, und zwar für den Konzern in Deutschland und auch weltweit. Es wird zu 80 Prozent von Maklern eingebracht. Wir haben große internationale Bestände aufgebaut und sind mit 28 Prozent Marktanteil Weltmarktführer. Bereits 1966 ist das „Generali Benefits Network“ gegründet worden, um großen internationalen Konzer- nen bAV-Angebote zu machen. Wir zählen heute allein 14 der 20 größten US-Firmen zu unseren bAV-Kunden, darunter Coca-Cola, General Electric und Microsoft. In der Folge konnten wir auch viele Dax-Konzerne welt- weit gewinnen, darunter Volkswagen. Das Erreichte wollen wir international und in Deutschland ausbauen – hierzulande unter der Marke Dialog. Was können Makler im bAV-Lebenge- schäft bei der Dialog an Abschlusscour- tage erwarten? Und wie gehen Sie mit einem möglichen Provisionsdeckel um? Wir zahlen marktübliche Courtagen. Zum erneuten Versuch, in der Lebensversicherung einen Provisionsdeckel einzuführen: Mir per- sönlich fehlt jedes ordnungspolitische Ver- ständnis, warum man in die Arbeits- und Ein- kommenssituation von Menschen eingreift, wenn es dazu keine Notwendigkeit gibt. Das geht gegen mein Demokratieverständnis. Es kommt ja auch niemand auf die Idee, die Pro- vision von Automobilverkäufern zu deckeln. Man darf sich mit dem Kauf einer Immobilie ruinieren, aber beim Abschluss einer sehr sicheren und stark regulierten Lebensversi- cherung soll der Berater möglichst nichts ver- dienen: Das ist Nonsens! Der Trend zu mehr ratierlicher Courtage und weniger Abschlussprovision ist für manche Makler nicht leicht, für Berufs- David Stachon: „Die DVAG ist der mit Abstand erfolgreichste Vertrieb in Deutschland und in Europa. Ich bin da ganz pragmatischer Westfale und freue mich, dass wir damit den stärksten Vertriebspartner an unserer Seite haben.“ » Es ist für uns wichtig, dass der stärkste Vertriebsweg exklusiv die Kernmarke des Konzerns verkauft, also Generali. « David Stachon, Generali Foto: © Martin Peterdamm Photography fonds & versicherung I david stachon | generali 216 www.fondsprofessionell.de | 2/2019

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=