FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2019
einer Lösung. Ein realer Fall: Ein Friedhofs- gärtner hat Schwierigkeiten mit den Knien und kann seinen Job nicht mehr ausüben, doch die Versicherung lehnt seinen Antrag auf Berufs- unfähigkeitsrente ab. Also wendet er sich an einen Finanzexperten, und zusammen doku- mentieren sie mit Fotos und Videos den Ar- beitsalltag des Gärtners. Daraufhin lenkt der Versicherer ein – und zahlt die BU- Rente. Diese Geschichte können wir her- vorragend aufbereiten, nicht nur für unser Portal, sondern auch für die sozialen Me- dien. Wer selbst Probleme mit seinem BU- Antrag hat, stößt bei seinen Recherchen auf diesen Beitrag – und sieht, dass er durchaus Hoffnung haben kann. Sprich: Es geht darum, die Problemlösung nach vorne zu stellen. Das lässt sich sehr viel- fältig spielen. Und wer liefert Ihnen die Ideen? Unsere Mitglieder, die Berater. Von denen kennt jeder solche Geschichten. Wer einem Verband angehört, der unseren Verein unter- stützt, kann kostenlos Mitglied werden und seine Storys einbringen. Die Verbände haben begonnen, ihre Vermittler zu informieren, mittlerweile kommen täglich neue Mitglieds- anträge rein. Diese Berater bekommen künftig einen Zugang zu unserem Portal, dort können sie Fälle aus ihrem Arbeitsalltag samt Fotos und Videos hochladen. Danach bereitet unsere Redaktion das lesertauglich auf. Die Botschaft ist: Nicht alle Vermittler sind Verbrecher und Betrüger, es gibt noch mehr Berater wie Klaus. Die wollen wir sichtbar machen. Ihr Verein braucht Geld: zum einen für die Redaktion, zum anderen für die Suchmaschinenoptimierung und die Ver- breitung über die sozialen Medien. Wie finanzieren Sie sich? Das Geld kommt in erster Linie von den För- dermitgliedern, die mindestens 5.000 Euro im Jahr bezahlen. Ziel ist, die Finanzierung auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Wir brauchen um die 30 Förderer, um das Portal über Facebook-Werbung und ähnliche Maß- nahmen zum Fliegen zu bekommen. Aktuell haben wir zehn solche Fördermitglieder. Doch es gibt in Deutschland mehr als 900 Versiche- rer und über 250 Investmentgesellschaften, dazu kommen Vertriebe und Pools. Das Po- tenzial ist also groß genug, und die Themen sind die richtigen. Darum bin ich guter Dinge, dass wir die kritische Größe in einigen Monaten erreicht haben werden. Wann schalten Sie das Portal frei? Die ersten Geschichten haben wir schon rein- bekommen und aufbereitet. Wir sammeln aktuell weiteren Content und werden wahr- scheinlich noch im ersten Halbjahr online ge- hen. Ob dann schon genügend Förderer an Bord sind, damit wir auch Werbung bei Face- book und Co. schalten können, weiß ich nicht, aber der Anfang ist dann schon mal gemacht. Auf dem Portal selbst wird es aber keine Werbung geben, oder? Nein, darauf verzichten wir ganz bewusst. Der Content-Charakter soll gewahrt bleiben. Im Vordergrund stehen die Berater mit ihren Geschichten, nicht die Produktanbieter. Die Berater selbst können auf unserem Portal Profile anlegen und auch Daten von Bewer- tungsplattformen wie „Proven Expert“ einbin- den. Es wird für sie also möglich sein, Leads zu generieren. Doch dieser Aspekt steht nicht im Vordergrund. Dafür sind andere Portale sicherlich besser geeignet. Haben Sie konkrete Ziele? Wann kön- nen Sie sagen, dass die Idee aufgeht? Wir möchten in diesem Jahr eine Million Verbraucherkontakte erreichen. Mit einem guten Targeting über Facebook ist eine solche Reichweite durchaus realistisch. Generell sprechen wir bei diesem Projekt aber eher von einem Marathon als von ei- nem Sprint. Die Umsetzung des Projekts läuft über Ihre Content-Marketing-Agentur, oder? Nur zum Teil. Meine Agentur wird die Beiträge redigieren und den Werbe-Etat managen. Es hat sich angeboten, dass wir die- se Aufgabe übernehmen, statt sie extern zu vergeben. Wichtig ist, dass sich hier niemand bereichern will. Das gilt für alle, die sich für den Verein engagieren. Für die Nachwuchs- förderung haben wir beispielsweise eine Ver- anstaltungsreihe ab der zweiten Jahreshälfte geplant. Dort werden sich mein Vorstandskol- lege Christian Schwalb und andere Beteiligte einbringen, meine Agentur wird höchstens in die Kommunikationsarbeit eingebunden sein. Und Assekurata hat angeboten, Studien rund um das Nachwuchsthema zu erstellen. Das Ziel ist, verschiedene Kompetenzen zusam- menzubringen, um gemeinsam mehr zu errei- chen – für eine erfolgreiche Zukunft der Bran- che. Vielen Dank für das Gespräch. BERND MIKOSCH | FP » Die meisten Menschen betrachten Finanzleute als Verrückte oder Betrüger. Mit ihrem eigenen Berater sind sie allerdings fast immer zufrieden. « Rainer Demski, Zukunft für Finanzberater e. V. Online weiterlesen: QR-Code scannen oder www.fponline.de/ZUKUNFT219 eingeben Zukunft für Finanzberatung Verein: Der Verein Zukunft für Finanzberatung e.V. wurde im Oktober 2018 in Dortmund gegründet. Ziel ist „die Förderung und Verbesserung des Ansehens der Finanz-, Versicherungs- und Vorsorgeberatung in Deutschland“. Anfang Mai hatte der Verein 65 ordent- liche Mitglieder, also Unternehmen, Selbstständige oder Freiberufler aus der Finanzdienstleistungswirt- schaft. Sie zahlen 250 Euro im Jahr. Für Mitglieder der Branchenverbände, die sich dem Verein angeschlos- sen haben, entfällt der Beitrag. Persönliche Mitglieder: Momentan arbeiten 16 „per- sönliche Mitglieder“ aktiv im Verein mit. Ihr jährlicher Beitrag liegt bei 1.000 Euro. Gründungsmitglieder sind (in alphabetischer Reihenfolge): AfW, BSC – Die Fi- nanzberater, BU-Expertenservice, Compexx Finanz, IGVM, Lieblingsmakler, New Finance Mediengesell- schaft, Profinanz Finanz- und Versicherungsmakler, SdV (Schutzvereinigung deutscher Vermittler), Versi- cherungskarrieren und VSAV (Vereinigung zum Schutz für Anlage- und Versicherungsvermittler). Später stie- ßen Assekurata Solutions, Defino, JCP Suite, Smart Insurtech und The Engineers of Finance hinzu. Fördermitglieder: Aktuell unterstützen zehn Produkt- anbieter und andere Unternehmen aus der Branche den Verein mit mindestens 5.000 Euro im Jahr (in alphabetischer Reihenfolge): BCA, Condor Versiche- rungen, Dimensional Fund Advisors, DWS, FW-Verlag, Gothaer, LV 1871, Pangea Life, PNHR Rechtsanwälte und Volkswohl Bund. vertrieb & praxis I rainer demski | zukunft für finanzberatung 276 www.fondsprofessionell.de | 2/2019
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