FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2019

HAYWOOD-SKANDAL GAM-Aktionärstreffen wird zur Abrechnung mit der Chefetage Die Aktionäre des Schweizer Asset Managers GAM haben die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat auf der Jahreshauptversamm- lung nicht entlastet. Nur 49,4 Prozent der Anteilseigner stimmten für eine sogenannte „Décharge“ für das Geschäftsjahr 2018. 50 Prozent wären erforderlich gewesen. Zwar ha- be das Abstimmungsergebnis keine unmittel- baren rechtlichen Konsequenzen, allerdings sei nun eine Verantwortlichkeitsklage mög- lich, berichten Schweizer Medien. Das Ab- stimmungsergebnis ist die Quittung dafür, dass GAM vergangenen Sommer durch die Affäre um Fondsmanager Tim Haywood in eine Krise stürzte. Haywood selbst wollte als GAM-Anteilseigner übrigens ebenfalls auf der Jahreshauptversammlung sprechen und war persönlich anwesend. Zu einem öffentlichen Schlagabtausch kam es jedoch nicht, da er nicht im Aktionärsregister eingetragen war. Zur Erinnerung: Haywood hatte für seine Fonds in großem Stil illiquide Schuldtitel ge- kauft. Er musste GAM wegen Verstößen ge- gen interne Richtlinien verlassen. Haywood selbst bestreitet ein Fehlverhalten (siehe auch das ausführliche Interview mit GAM-Invest- mentchef Matthew Beesley ab Seite 262). Buchkritik | Die Nullzinsfalle „Wie die Wirtschaft zombifiziert und die Gesellschaft gespalten wird“ E ine Warnung vorab: Die Lektüre der „Nullzinsfalle“ geht ans Eingemachte, die Schlussfolgerungen wer- den nicht jedem passen. Ronald Stöferle, Rahim Taghizadegan und Gregor Hochreiter legen dar, wie die niedrigen Zinsen nicht nur auf die Wirtschaft, sondern auch auf das Ver- halten jedes Einzelnen wirken. Taghizadegan ist Rektor des Wiener For- schungsinstituts Schola- rium. Stöferle, Partner des Investmenthauses Incrementum, wurde durch seine „In Gold We Trust“-Studien bekannt, an der Hochreiter als Redakteur mitwirkt. Ihrer Meinung nach tappten die Zentralban- ken in die „geldpolitische Nullzinsfalle“, weil sie „wie die vom Käse angelockte Maus dem kurzfristigen – und kurzsichtigen – Verlangen nachgegeben haben, die oberflächlichen Symptome der Krise zu lindern“. Die Risiken seien hoch: Durch die Nullzinspolitik bilden sich an den Anlagemärk- ten neue Preisblasen, das billige Geld hält „Zom- bieunternehmen“ künst- lich am Leben. Auch gesellschaftlich komme es zu Verwerfungen. „Es stellt sich die Stimmung ein: Lass es dir gut gehen, solange es noch geht, so- lange deine Euro noch Freuden kaufen können.“ Die Autoren stellen auch einen Zusammenhang zwischen dem steigenden Narzissmus der Men- schen und den Nullzinsen her. Zum Schluss gibt es Tipps, wie sich den- noch Geld verdienen lässt. Lesenswert! R. Stöferle, R. Taghizadegan, G. Hochreiter: „Die Nullzinsfalle“, 272 Seiten, 16,99 Euro, ISBN 978-3959720199, Finanzbuch Verlag FONDS professionell KLUB Mitglieder erhalten jedes Jahr 2 x 10 Euro Bücher- gutscheine für den Finanzbuch Verlag! Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Gunther Pahl, Arts Asset Management Arts Asset Management hat Gunther Pahl, seit 2004 in ver- schiedenen Positionen im Ver- trieb der C-Quadrat Gruppe tätig, zum Head of Sales Europe be- stellt. Pahl war bisher Head of Sales Austria und CEE. C-Qua- drat hat den Vertrieb unter der zuvor hauseigenen Marke Arts Asset Management gebündelt. Sven Boström, Arts Asset Management Das Außendienstteam von Arts Asset Management in Deutsch- land wurde Anfang Mai 2019 mit Sven Boström ergänzt. Als Sales Director Germany ist er für die Vertriebspartner in Deutschland zuständig. Boström war zuletzt unter anderem als Senior Finan- cial Consultant und Vertriebs- direktor tätig. Alexander Azmann, Arts Asset Management Alexander Azmann unterstützt ebenfalls als Sales Director Germany das Vertriebsteam der C-Quadrat-Tochter Arts Asset Management in Deutschland. Auch er ist für die Vertriebspart- ner in Deutschland verantwort- lich. Azmann ist bereits seit eini- gen Jahren bei der C-Quadrat Investment Group beschäftigt. Christine Berthold Poje, State Street Christine Berthold Poje ist seit April 2019 im Team „EMEA Asset Owners Sector Solutions“ bei State Street angestellt. Poje hat mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Branche und kommt von BNY Mellon, wo sie als leitende Kundenmanagerin für Asset Owners und Insurance Clients unter Vertrag stand. Christian Grabbe, Solactive Christian Grabbe hat den Index- anbieter Solactive auf eigenen Wunsch nach rund fünf Jahren als Leiter des operativen Ge- schäfts verlassen. Grabbe wech- selte Ende 2014 von der Baader Bank zu Solactive. Zu seinen weiteren Karrierestationen gehö- ren unter anderem die Citigroup und die Deutsche Bank. 38 www.fondsprofessionell.de | 2/2019 news & products I investmentfonds Foto: © Arts AM, State Street, Solactive

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