FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2019
FUSIONSFLIRT Großbanken brechen Gespräche über Zusammenschluss ab Deutsche Bank und Commerzbank haben die Gespräche über eine Fusion beendet. Nach gründlicher Prüfung habe sich her- ausgestellt, dass ein solcher Zusammen- schluss nicht im Interesse der Aktionäre sowie anderer Interessengruppen beider Unternehmen wäre, heißt es in einer Mit- teilung der Deutschen Bank. Die Institute hatten seit März offiziell über ein Zusam- mengehen beraten. Die Initiative für den Zusammenschluss ging offenbar eher von Finanzminister Olaf Scholz und dessen Staatssekretär Jörg Kukies, dem früheren Deutschland-Co-Chef von Goldman Sachs, aus als von den Topentscheidern der Geld- häuser selbst. Die Politiker fürchteten, dass insbesondere die Deutsche Bank eine erneute Finanzkrise nicht überstehen würde. Der Bund bleibt bei der Commerzbank der- weil demonstrativ an Bord: Man wolle die Anteile an der Commerzbank, die bei knapp 16 Prozent liegen und den Steuerzahler fi- nanzkrisenbedingt einst Milliarden kosteten, behalten, so Scholz. Unterdessen bringt sich offenbar die Unicredit für eine Übernahme der Commerzbank in Position. Die italie- nische Großbank hat die Investmentbank Lazard mandatiert, um eine Übernahmeofferte zu prüfen. Bei Lazard ist der frühere Finanz- staatssekretär Jörg Asmussen unter Vertrag. Während die Deutsche Bank offenbar allein weiterwerkeln will, ranken sich um ihre Fondstochter DWS Fusionsgerüchte. So soll über einen Zusammenschluss mit der Asset- Management-Einheit der Schweizer Groß- bank UBS gesprochen werden. Die Verhand- lungen gerieten aber angeblich ins Stocken. Zuvor wurde bereits die Allianz als möglicher Interessent gehandelt. Auch Amundi, Natixis und Generali wurden als potenzielle Partner für die DWS genannt. PRODUKTEHE Commerzbank und Allianz GI verlängern Vertriebspakt Die Commerzbank und Allianz Global Investors setzen ihre Kooperation fort. Die zweitgrößte deutsche Bank vertreibt wei- terhin die Fonds des Versicherungsablegers. Allianz GI wird strategischer Produktpart- ner für aktive Strategien, insbesondere bei Mischfonds. Die Gesellschaft steuert die Portfolios der Vermögensmanagement- Serie. Die Dachfonds entpuppten sich als Verkaufsschlager in den rund 1.000 Filialen der Gelbbank und schwollen auf ein Volu- men von 21,5 Milliarden Euro an. „Die starke Stellung der Commerzbank im Privatkundensegment und unsere eindeutige Positionierung als aktiver Fondsmanager sind eine hervorragende Ausgangsbasis, um unse- ren Marktanteil weiter kontinuierlich zu stei- gern“, sagte Tobias Pross, globaler Vertriebsvor- stand bei Allianz Global Investors. Ausbauen wollen die Häuser der Mitteilung zufolge den Digitalbereich. Hierzu wollen die Partner gemeinsam einen zweistelligen Millionen- betrag investieren, hieß es weiter. Die Com- merzbank schloss im Frühjahr 2018 zudem eine Kooperation mit dem weltgrößten Ver- mögensverwalter Blackrock. Dieser bringt sei- ne Indexdachfonds in die Partnerschaft ein. Finanzminister Olaf Scholz gilt als Treiber hinter den Fusions- gesprächen von Deutscher Bank und Commerzbank. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Bernhard Brinker, JP Morgan Chase & Co. JP Morgan Chase & Co. will das Geschäft mit Firmenkunden in Deutschland ausbauen und hat sich dazu mit Bernhard Brinker verstärkt. Er leitet als Managing Director den Bereich Corporate Client Banking & Specialized Industries. Brinker war zuvor Bereichsvorstand Private Banking bei der Hypovereinsbank. Norman Tambach, ING Norman Tambach tritt als neuer Finanzvorstand der ING in Deutschland an. Er verantwortete bislang das Financial Accounting & Regulatory Reporting der Bank und wurde bereits im Juni 2018 zum Generalbevollmächtigten ernannt. Zuvor stand er als Group Controller bei der ING Group unter Vertrag. Remco Nieland, ING Anfang April übernahm Remco Nieland bei der ING eine neue Funktion. Er ist neuer CFO für die Challengers & Growth Markets innerhalb der ING Group. Die Challengers & Growth Countries umfassen verschiedene wichtige Wachstumsmärkte der Gruppe, darunter etwa Deutschland, Österreich, Spanien oder Polen. Arie Wilder, Auxmoney Der kontinentaleuropäische Kre- ditmarktplatz Auxmoney hat die Geschäftsführung mit Arie Wilder verstärkt. Wilder, der bereits seit 2014 dem Führungsteam des Düsseldorfer Fintech Unterneh- mens angehört, übernimmt dort die Geschäftsführung neben sei- ner Tätigkeit als Chief Operating Officer. Petra Mennong, Société Générale Bank & Trust Die Société Générale Bank & Trust hat ihr Private-Banking-Ge- schäft in Deutschland ausgebaut und dafür eine Repräsentanz in Frankfurt eröffnet. Geleitet wird das Team von Petra Mennong, die zuvor für den digitalen Ver- mögensverwalter Liqid, die UBS Deutschland, Vontobel und J. Safra Sarasin gearbeitet hat. Foto: © Chris Ratcliffe | Bloomberg, JPMorgan Chase, ING, Auxmoney, Société Générale 52 www.fondsprofessionell.de | 2/2019 news & products I banken
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