FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2019

Foto: © xixinxing | stock.adobe.com S ie verwalten zusammen rund 275 Mil- liarden Euro – und besetzen damit weit mehr als ein Drittel des Gesamtmark- tes: die 25 größten Fonds mit vermögensver- waltendemAnsatz (VV-Fonds). Fast in jedem Kundendepot findet sich einer der Namen. Doch gelten die Dickschiffe noch zu Recht als Geldmagneten – oder ist der Erfolg, der ihnen einst die Milliarden zufließen ließ, längst überholt? FONDS professionell unter- zieht die 25 Flaggschiffe unter den Misch- fonds, die das auf VV-Fonds spezialisierte Research-Haus MMDAnalyse &Advisory in seiner Datenbank führt, einem Rating-Check (siehe Tabelle Seite 90). Das gesamte Feld der VV-Fonds wurde seinem Namen im schwierigen Börsenjahr 2018 nicht gerecht. Der Großteil der Portfolio Manager fuhr Verluste ein. War einst Verlass darauf, dass sich Einbrüche am Aktienmarkt mit Gewinnen bei Anleihen ausgleichen lie- ßen, so ging dieses Kalkül im vergangenen Jahr nicht auf. Ausgerechnet VV-Fonds mit flexiblem Ansatz rutschten im Schnitt mehr als zehn Prozent ins Minus. Die offensiven verbuchten 9,5 Prozent, die ausgewogenen mehr als sieben Prozent Verlust. Selbst die defensiven Mischfonds lagen mit fast fünf Prozent im roten Bereich, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der jeweiligen Kategorie- indizes von MMD Analyse &Advisory. Großes Aufatmen Die Turbulenzen gingen auch an den Dick- schiffen nicht vorbei. Der erfolgsverwöhnte Starmanager Bert Flossbach fuhr einen Ver- lust von fünf Prozent ein, den anderen Gran- den erging es ähnlich. Die britische Branchen- größe Richard Woolnough notierte mit dem defensiven M&G Optimal Income vier Pro- zent im Minus. Der Carmignac Patrimoine, der vor mehr als zehn Jahren die schärfsten Klippen der Finanzkrise meisterhaft umschif- fen konnte, türmte 2018 gar mehr als elf Pro- zent Verlust auf. Als Vertreter der MMD- Kategorie VV-Anleihen federte Michael Hasenstab mit seinem Templeton Global Total Return Fund Verluste weitgehend ab. Immerhin: Seit Jahresbeginn holen die Ver- mögensverwalter die herben Einbußen wieder auf. Der Kölner Vorzeigemanager Flossbach führt das Feld mit einem Plus von mehr als zwölf Prozent an, dicht gefolgt von Doug For- syth und seinem Allianz-Flaggschiff Income and Growth. Michael Schoenhaut bringt es mit Global Income Fund von J.P. Morgan Asset Management auf mehr als sieben, Union Investment mit dem Privatfonds: Kon- trolliert auf mehr als sechs Prozent Plus (lesen Sie auch das Interview mit dem Manager Alexander Wagner ab Seite 78). Auch dem Carmignac-Flaggschiff gelang eine Erholung um immerhin fünf Prozent. Die größten Manager dominieren den Markt für vermögensverwaltende Fonds. Wie Ratinggesellschaften die Dickschiffe benoten. Die große Pokal- Show Begehrte Auszeichnungen: Die größten vermögensverwaltenden Fonds sammelten dank der Gunst der Massen Milliardenbeträge ein. Manche Manager können jedoch nicht mehr an vergangene Erfolge anknüpfen. Das spiegelt sich in der Bewertung durch Ratinggesellschaften wider. 86 www.fondsprofessionell.de | 2/2019 markt & strategie I vermögensverwaltende fonds

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