FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2019

0 10 20 30 40 50 60 70 80 2019* 2018 2017 2016 2015 2014 Misch- nutzung Andere Logistik- Industrie Living Einzel- handel Büro 0 % 1 % 2 % 3 % 4 % 5 % 6 % 3,7 6,2 3,4 3 2019 2018 2017 2016 100 % 110 % 120 % 130 % 140 % 150 % 160 % Gewerbe Wohnen Gesamtindex 160,7 148,4 157,7 ’19 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 Immobilienpreise brauchen auch in Deutschland eine Verschnaufpause Die hohen Preise rücken A-Städte langsam aus dem Fokus der Investoren markt & strategie I immobilien im überblick 162 www.fondsprofessionell.de | 3/2019 Immobilien vor dem Peak? Kaum eine Assetklasse profitierte von der Zinspolitik der Notenbanken so stark wie Immobilien. Die Bäume wachsen aber auch nicht in den Himmel. Der Anstieg der Immobilienpreise setzt sich global zwar weiter fort, die Zuwächse fielen zuletzt aber geringer aus. Die Immobilienpreise in Deutschland klettern weiter nach oben, im ersten Quartal 2019 war jedoch auch Deutschland zum ersten Mal seit 2010 von rückläufigen Wachstumszahlen betroffen. Quelle: Knight Frank, VDP Durchschnittliche Immobilienpreisentwicklung in 56 Ländern Immobilienpreisindex Deutschland D ie Immobilie ist ein Substanzwert, der von niedrigen Zinsen profitiert, nicht be- liebig vermehrbar ist und vergleichsweise geringen Preisschwankungen unterliegt. Es ist kein Wunder, dass sie zu den Favoriten der Anleger gehören. Allerdings gibt es kein Natur- gesetz, wonach die Preise und Mieten von Woh- nungen und Büros immer steigen müssen. Tat- sächlich verliert der aktuelle Höhenflug schon seit sechs Quartalen an Tempo. Ersichtlich wird dies am Global House Price Index von Knight Frank, der die durchschnittliche Preisentwick- lung in 56 Ländern abbildet. In Deutschland war dies jedoch noch nicht der Fall. Allerdings zeigt auch der Immobilienindex der deutschen Pfand- briefbanken, dass die Preisanstiege 2018 erst- mals seit der Finanzkrise an Kraft verloren haben. Auch das Transaktionsvolumen hat sich im Jahresvergleich um zwölf Prozent verringert. In den sieben größten Städten Deutschlands ging das Volumen um 14 Prozent zurück. Offene Immobilienfonds, die weiterhin hohe Zuflüsse verzeichnen, können das Kapital mangels attrak- tiver Objekte nur schwer platzieren. Ihre Liqui- ditätsquoten steigen, und immer mehr Fonds gehen dazu über, die Zuflüsse zu beschränken. Dass das Interesse der Anleger an Immobilien- wertpapieren ungebrochen ist, lässt sich gut an der Entwicklung der RX REIT Index ablesen. Er bildet die Kursentwicklung der vier börsen- notierten deutschen Real Estate Investment Trusts ab – seit Beginn dieses Jahres legte er um mehr als 35 Prozent zu. AZIM EL-MORSI | FP Das Transaktionsvolumen geht am deutschen Immobilienmarkt deutlich zurück, wovon am stärksten die beiden Städte München und Frankfurt betroffen waren. Nur in Berlin stieg das Transaktionsvolumen weiter: Von den zehn größten Transaktionen wurden insgesamt sechs in der Hauptstadt getätigt. *1. Halbjahr; Quelle: Jones Lang La Salle Transaktionsvolumen Big 7 Transaktionsvolumen nach Hauptnutzungsart Transaktionsvolumen Big 7 (Mio. Euro) Stadt H1 2018 H1 2019 Berlin 4.950 6.370 +36 % Düsseldorf 1.850 1.610 -13 % Frankfurt/Main 4.470 3.140 -30 % Hamburg 3.150 1.620 -49 % Köln 950 930 -2 % München 3.780 2.120 -44 % Stuttgart 930 1.030 +11 % Gesamt 20.080 17.180 -14 % Transaktionsvolumen bundesweit (Mio. Euro) Einzelobjekte 22.340 21.750 -3 % Portfolios 14.460 10.470 -28 % Gesamt 36.800 32.220 -12 %

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