FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2019
TARIFVERHANDLUNGEN Banker aller Lager erringen ein deutliches Gehaltsplus Die Tarifparteien im privaten und öffentlichen Bankgewerbe haben nach Streiks eine Eini- gung erzielt: Die Entgelte für die fast 200.000 Beschäftigten steigen in zwei Stufen um ins- gesamt vier Prozent. „Nach fünf Verhand- lungsrunden mit 45 Verhandlungsstunden haben wir ein umfangreiches Gesamtpaket ausgehandelt, das eine deutliche Verbesserung gegenüber dem letzten Arbeitgeberangebot darstellt“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmit- glied Christoph Meister. Der Tarifvertrag läuft bis Ende Juni 2021. Bereits zum 1. September dieses Jahres stie- gen die Entgelte um zwei Prozent, zum 1. No- vember 2020 erfolgt ein weiteres Plus um zwei Prozent. Damit erhöhen sich die Tarif- gehälter über die Laufzeit um durchschnittlich 1,66 Prozent pro Jahr. Alle Beschäftigten bekommen zudem einen Anspruch auf ein jährliches Qualifizierungsgespräch und sollen „passgenaue Qualifizierungsmaßnahmen“ erhalten, heißt es von Verdi. Für alle Vorsorge- untersuchungen gemäß dem Katalog der ge- setzlichen Krankenversicherungen werden die Banker von der Arbeit befreit – der Gewerk- schaft zufolge ist das eine echte Neuerung für die Branche. Auch bei den Volks- und Raiffeisenbanken entwickelten sich die Tarifgespräche zu einem zähen Ringen, das drei Monate währte. Doch dann einigten sich Arbeitgeber und Gewerk- schaften auf ein Gehaltsplus für die etwa 145.000 Beschäftigten. Sie bekommen eine Lohnerhöhung in zwei Stufen: Im Januar 2020 soll das Gehalt der Angestellten um drei Prozent steigen, im April 2021 folgt ein wei- terer Anstieg um 1,5 Prozent. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 34 Monaten bis März 2022. Bei der Postbank wiederum verhärtete sich der Tarifstreit. Bis Redaktionsschluss ge- langten die Parteien zu keiner Einigung. KONSOLIDIERUNG Merkur Bank übernimmt Großteil der Bank Schilling Die Merkur Bank mit Sitz in München über- nimmt wesentliche Teile des Geschäfts der Bank Schilling. Dies teilte das Käuferinstitut mit. Ein entsprechender Rahmenvertrag sei am 13. August von beiden Seiten unterzeich- net worden. Der Erwerb soll im vierten Quar- tal dieses Jahres unter Dach und Fach sein. Mit der Übernahme wird die Bilanzsumme der Merkur Bank eigenen Angaben zufolge bei mehr als zwei Milliarden Euro liegen. Damit werde die Privatbank zu den größten inhabergeführten deutschen Kreditinstituten gehören, heißt es in einer Pressemitteilung. „Mit diesem Schritt stellen wir die Weichen für weiteres Wachstum und bauen unsere Marktrelevanz aus. Wir steigern den Ertrag und die Investitionskraft“, sagt Marcus Lingel, geschäftsführender Gesellschafter der Merkur Bank. Sowohl die Filialnetze als auch die Geschäftsbereiche der beiden Unternehmen ergänzten sich sehr gut, durch den Zukauf komme es nicht zu Überschneidungen. Alle Geschäftsbereiche sollen auch in Zukunft fort- geführt und alle bestehenden Arbeitsverträge übernommen werden. Mit dem Vollzug der Übernahme wird das Unternehmen nach außen als Merkur Privatbank auftreten. Christoph Meister, Verdi: „Wir haben ein umfangreiches Gesamtpaket ausgehandelt.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Wolfgang Klein, Oldenburgische Landesbank Bei der Oldenburgischen Lan- desbank (OLB) soll Wolfgang Klein, bisher stellvertretender Vorstandschef, das Amt von Axel Bartsch übernehmen. Der der- zeitige Firmenchef soll demnach im Oktober 2019 an die Spitze des Aufsichtsrates wechseln und dort Ernst Thomas Emde nachfolgen. Sebastian Klein, Fürstlich Castell’sche Bank Der Vorstandschef der Fürstlich Castell’schen Bank, Sebastian Klein, hat das Kreditinstitut nach neun Jahren verlassen. Klein saß zunächst im Aufsichtsrat des Geldhauses. Später rückte er an die Spitze des Vorstands. Zuvor arbeitete er etwa bei der Bayeri- schen Landesbank, Cominvest und der Commerzbank. John Flint, HSBC John Flint, Vorstandschef der britischen Großbank HSBC, ist nach nur rund eineinhalb Jahren von seinem Posten zurückgetre- ten. Der 51-Jährige trat erst im Februar des Vorjahres die Nach- folge des HSBC-Vorstandschefs Stuart Gulliver an. Noel Quinn übernahm nun als Interims-CEO die Leitung des Geldhauses. Thomas Grosse, N26 Die Smartphone-Bank N26 hat ihr Führungsteam mit Thomas Grosse erweitert. Als Chief Ban- king Officer wird er den Aufbau weiterer lizenzierter N26-Banken in neuen Märkten sowie Koope- rationen mit anderen Banken innerhalb der N26-Gruppe ver- antworten. Er war zuletzt bei Google Deutschland angestellt. Thomas Henk, Bethmann Bank Der Frankfurter Standort der Bethmann Bank hat mit Thomas Henk einen neuen Niederlas- sungsleiter. Er folgt auf Lothar Henning, der das Geldhaus ver- lassen hat. Der diplomierte Bank- betriebswirt Henk kam 2014 im Zuge der Übernahme des Private- Banking-Geschäfts der Credit Suisse zur Bethmann Bank. Foto: © Angela Elbing | ver.di; OLB, dekabank, HSBC, N26, Bethmann Bank 66 www.fondsprofessionell.de | 3/2019 news & products I banken
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