FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2019

» Manche Wette war einfach zu riskant « M itten in die Finanzkrise von 2008 hinein aufgelegt, ent- wickelte sich der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen vom ursprünglichen Ge- heimtipp schnell zu einem der Topseller in der Branche. Zu Recht, wie dessen Portfolio- manager Frank Fischer durch überdurch- schnittliche Performanceergebnisse über die unterschiedlichsten Zeiträume mehrfach unter Beweis gestellt hat. Noch heute gehört der bei Morningstar in der Peergroup Mischfonds Euro flexibel geführte Fonds unter die Top Drei seiner Gruppe, was die längerfristige Per- formance über zehn Jahre angeht. Was den Fonds und seinen Manager auszeichnet, ist das unbeirrbare Festhalten an einem value- orientierten Managementansatz, der von einer tiefen Überzeugung geprägt ist. Frank Fischer selbst gehört zu den Pilgern von Omaha, die jedes Jahr zur Hauptversammlung der von Value-Legende Warren Buffett gemanagten Berkshire Hathaway reisen, um ihrem Vorbild wenigstens einmal im Jahr so nah wie mög- lich zu sein. Seit Anfang 2018 leidet der Fonds allerdings unter einer merklichen Perfor- manceschwäche. Während Fischer in nahezu jedem Jahr davor nicht nur die Benchmark, sondern auch seine Peergroup hinter sich ließ, hinkt der Fonds auch im laufenden Jahr noch deutlich hinterher. Das hat auch beim verwal- teten Fondsvolumen Spuren hinterlassen, das von seinen Höchstständen bei drei Milliarden Euro auf inzwischen noch 1,8 Milliarden Euro zurückgegangen ist. Wir wollten wissen, wie es dazu kommen konnte, und haben Frank Fi- scher zu einem gemeinsamen Analyse- gespräch mit Detlef Glow, Head of EMEA Research bei Refinitiv Lipper, gebeten. 88 www.fondsprofessionell.de | 3/2019 markt & strategie I fondsmanager im kreuzverhör Alle Fotos: © José Poblete » Als überzeugte Value- Investoren ist für uns eine eigene detaillierte Unter- nehmensanalyse nach wie vor durch nichts zu ersetzen. « Frank Fischer, Shareholder Value Management FRANK FISCHER: » Als Fondsmanager muss man meiner Ansicht nach auch einmal freimütig einräumen, wenn man falschgelegen hat, statt zu versuchen, den Fehler bei jemand anders oder in der Marktentwicklung zu suchen. « Detlef Glow, Lipper

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