FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2020

D ie hohe Kunst der Gestaltung eines Vermögensportfolios besteht darin, die richtige Mischung der richtigen Assets zu finden. Die Immobilie als Investment kann da im Hinblick auf Diversifizierung und Per- formance einiges bieten. Aber wie investiert man am besten in Immobilien? Ist ein offener Immobilienfonds besser oder eher ein ge- schlossener? Sind Immobilienaktien eher geeignet als Anleihen? Wie unterscheiden sie sich im Hinblick auf Rendite und Risiko? Auch die steuerliche Handhabe und die rechtliche Stellung des Anlegers sind jeweils verschieden. Durch die Digitalisierung sind mit Crowdinvestings und „Token“ noch wei- tere Möglichkeiten hinzugekommen. FONDS professionell hat sieben Vertreter verschiede- ner Investitionsvehikel zum Gespräch gebe- ten, um über die jeweiligen Vor- und Nach- teile zu diskutieren. Hans Heuser (FONDS professionell): Herr Thies, die One Group begibt über die Serie „Proreal Deutschland“ Anleihen. Wie genau ist das zu verorten, und in welches Immobiliensegment wird investiert? Malte Thies (One Group): Die One Group ist im Segment alternativer Finanzierung von Projektentwicklungen im Wohnungsbau un- terwegs. Als Investment bieten wir Mezza- nine-Kapital nach Vermögensanlagengesetz, speziell Namensschuldverschreibungen. Tilman Welther (FONDS professionell): Herr Speitmann, Sie sind seit 2002 in der Bran- che der offenen Immobilienfonds tätig. Klaus Speitmann (Swiss Life): Ja, und inso- fern habe ich alles mitgemacht: von der Insel der Glückseligen über die Zeit des sehr hohen Wellengangs bis heute, wo es seit der Regu- lierung darum ging, den offenen Immobilien- fonds wieder ein bisschen zu beleben. Bei der Swiss Life KVG bin ich verantwortlich für den Vertrieb des offenen Immobilienfonds „Living & Working“. Welther: Herr Riemann, Sie managen einen Aktienfonds – wie sieht da der spezielle Zugang zu Immobilien aus? Christian Riemann (La Française AM): Ich bin bei La Française Asset Management für die Aktien- und Mischfonds zuständig und da insbesondere für den Ve-Ri Listed Real Estate, der weltweit in REITs und Immo- bilienaktien investiert. Dafür haben wir einen systematischen quantitativen Investmentansatz entwickelt. Welther: Das ist so ziemlich das Gegenteil Ihres Ansatzes, Herr Kortmann … Konstantin Kortmann (JLL): Ich bin bei Jones Lang LaSalle, einem globalen Immobilien- dienstleister, für den Bereich Wohnen verant- wortlich. Da geht es sowohl im klassischem Sieben Wege zur Immobilie Die Diskussionsteilnehmer (v. l. n. r.): Malte Thies (One Group), Klaus Speitmann (Swiss Life KVG), Stefan Lammerding (Dr. Peters / Zinsbaustein), Christian Riemann (La Française Asset Management), Thomas Roth (Immac/DFV), Konstantin Kortmann (JLL), Marc Drießen (Bloxxter). Fotos: © Daniel Weisser Die Immobilie bleibt das Sachwertinvestment erster Wahl und wird es trotz aller Bedenken, dass Immobilienmärkte Blasen ausgebildet haben könnten, bleiben. Aber was ist das beste Investitionsvehikel? » Die Immobilie als Bestandteil eines Vermögensportfolios hat im Hinblick auf Diversifizierung und Rendite einiges zu bieten. Aber welches Investmentvehikel ist am besten geeignet? « Hans Heuser, FONDS professionell roundtable I sachwer te I immobilien 220 www.fondsprofessionell.de | 1/2020

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=