FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020

künftig Invesco für ihn aus einer Hand. Unter- stützt durch eine transparente und wett- bewerbsfähige Gebührenstruktur bieten wir dabei fixfertige Multi-Manager-Portfolios an, die aktiv und risikogerecht verwaltet werden. Durch die Partnerschaft mit unserem Robo- Advisor Intelliflo haben wir einen vollständig integrierten Service geschaffen, der den tradi- tionellen Beratungsbereich transformiert und dem Berater die Zeit zurückgibt, sich auf sei- ne Kundengespräche zu konzentrieren, und die Portfoliokonstruktion uns überlässt. Intelliflo hatten Sie bereits 2018 erwor- ben, die bekanntere und größere Akqui- sition war Oppenheimer Funds. Wie läuft es da mit der Integration? Zielsetzung dieser Akquisition war es, die Stärken von Oppenheimer Funds in unsere bestehende Architektur zu integrieren. Da sind wir ein ordentliches Stück vorangekommen. Zuletzt haben wir unser Fondsangebot etwa um fünf neue Flaggschiff-OGAW-Fonds von Oppenheimer erweitert. Bei den im vorigen Herbst über unsere Luxemburger UCITS- Plattform neu aufgelegten Fonds handelt es sich um Strategien mit den Schwerpunkten Aktien global, Emerging-Markets-Aktien und Emerging-Markets-Anleihen. Die Fonds er- gänzen das bestehende Produktangebot von Invesco in der Region EMEA sehr gut und weisen kaum Portfolioüberschneidungen mit bereits bestehenden Fonds unserer Gesell- schaft auf. Alle Produkte zeichnen sich durch einen hohen sogenannten Active Share und einen nur geringen Portfolioumschlag aus. Die vier Aktienstrategien haben einen wachstums- orientierten Schwerpunkt, da sie einen thema- tischen Investmentansatz verfolgen, der den Fokus auf strukturelle Treiber des Markt- wachstums legt. Beispiele wie dieses zeigen, wie sinnvoll diese Integration war. Neben dem Produktangebot von Oppen- heimer ist Faktor-Investing ein wichtiges Thema für Invesco. In Deutschland ver- fügt Ihre Gesellschaft mit Bernhard Langer und seinem Team seit Jahren über Expertise für Faktor-Investing. Wie wird das Angebot angenommen? Gerade Faktor-Investing ist aus meiner Sicht ein durchaus wesentlicher Bestandteil der Invesco-Philosophie, sich möglichst breit aufzustellen. An dem einen Ende haben wir das klassische aktive Fondsgeschäft, am anderen unsere ETF-Sparte. Faktor-Investing steht dabei in der Mitte, wir nennen es die „dritte Säule des Investierens“. Das Schöne daran: Sie können damit sowohl institutionelle Investoren als auch Retailkunden erreichen, denn wir bieten das in Form von Mandaten, aber auch als Publikumsfonds für Privat- anleger an. Aber nicht nur das: Als Anleger können Sie auch innerhalb von Faktor-Inve- sting wählen, ob Sie eine ETF-Lösung oder einen aktiv gemanagten Quant-Fonds nutzen möchten. Und zu guter Letzt lässt sich Fak- tor-Investing auch hervorragend mit dem Me- gatrend ESG verbinden. Inwiefern? Weil unser Invesco Quantitative Strategies Team die Schnittstelle zwischen Faktor-In- vesting und nachhaltigem Investieren ist. Das Team hat seine faktorbasierte quantitative Investmentphilosophie seit 1983 kontinuier- lich weiterentwickelt. Parallel dazu verfügen die Kollegen auch über fast 20 Jahre Erfah- rung in der Umsetzung von ESG-Strategien. Das ist vor allem für Kunden interessant, die keinen engen Beschränkungen durch tradi- tionelle Benchmarks unterliegen und bei ihren Anlageentscheidungen sowohl ESG-Kriterien berücksichtigen als auch von den potenziellen Vorteilen eines stärkeren Faktorengagements profitieren wollen. Zur Steuerung des Bran- chen-, Länder-, Währungs- und Einzeltitel- risikos verwendet das Investmentteam ein eigens entwickeltes Risikomodell, um wirk- lich nur jene Risiken im Portfolio zu haben, die unserer Ansicht nach eine attraktive Ver- gütung versprechen. Ich bin sehr froh, dass wir diese kombinierte Ingenieursleistung von Deutschland aus anbieten können. Darf man daraus schließen, dass die deutschsprachigen Märkte ein bedeuten- der Standort für Invesco bleiben? Auf jeden Fall. Die schiere Größe dieses Marktes birgt für Asset Manager ein enormes Potenzial. Aber er ist natürlich hart umkämpft. Vergleichen Sie es mit einem riesigen Ölfeld, das noch lange nicht komplett erschlossen ist. Da muss man eben die richtigen Instrumente und das richtige Team haben, um erfolgreich voranzukommen. Dank unserer breiten Platt- form, unserer jahrzehntelangen Verwurzelung bei den Kunden hierzulande und nicht zuletzt dank eines supermotivierten Teams bin ich sehr zuversichtlich, dass Invesco hier auch künftig einen starken Fußabdruck hinterlassen wird. Vielen Dank für das Gespräch. HANS HEUSER | FP » Faktor-Investing ist ein durchaus wesentlicher Bestandteil der Invesco-Philosophie, sich möglichst breit aufzustellen. « Thomas Kraus, Invesco Foto: © Günter Menzl Thomas Kraus: „An dem einen Ende haben wir das klassische aktive Fondsgeschäft, am anderen unsere ETF-Sparte. Faktor-Investing steht dabei in der Mitte, wir nennen es die ,dritte Säule des Investierens‘.“ vertrieb & praxis I thomas kraus | invesco 294 www.fondsprofessionell.de | 2/2020

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