FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020

Viele Berater haben schon reichlich Erfahrung mit nachhaltigen Geldanlagen Öko- und Ethik-Investments werden immer bedeutender Quelle: Umfrage auf FONDS professionell ONLINE vom 16. 4. – 5. 5. 2020, 245 Teilnehmer Über 80 Prozent 4,9 % 60 bis 80 Prozent 26,5 % 40 bis 60 Prozent 58,0 % 20 bis 40 Prozent 10,2 % Unter 20 Prozent 2,9 % Ich berate meine Kunden ausschließlich zu nachhaltiger Geldanlage. 4,9 % 5 9,6 % Ich berate nur auf ausdrück- lichen Kundenwunsch zu nachhaltiger Geldanlage. 32,7 % Ich berate nicht zu nachhaltiger Geldanlage. 2,9 % Gut beraten! Eine Umfrage von FONDS professionell zeigt, wie Finanzberater, Banker und Vermögensverwalter das Thema Nachhaltigkeit mit ihren Kunden angehen. Mehr als jeder zweite Umfrageteilnehmer berät schon seit über fünf Jahren zur nachhaltigen Geldanlage. Das dürfte für die Gesamtheit der Finanzberater nicht repräsentativ sein. Wahrscheinlich fühlten sich insbesondere Vermittler, Banker und Vermögensverwalter von der Umfrage angesprochen, denen das Thema ohnehin am Herzen liegt. Wie lange spielt die nachhaltige Geldanlage bei der Beratung von Privatkunden für Sie schon eine Rolle? Wie sieht Ihr Angebot an Privatkunden aus? Entwicklung der Bedeutung nachhaltiger Geldanlagen für das eigene Geschäft … … in den vergangenen drei Jahren … in den kommenden drei Jahren (Erwartung) Was schätzen Sie: Welcher Anteil des gesamten Mittelaufkommens der Fondsbranche wird in drei Jahren auf ESG-Produkte entfallen? E s gibt zig Studien zur Frage, wie wich- tig Privatkunden die Nachhaltigkeit bei der Geldanlage eigentlich ist. Das Fazit lautet meistens: Viele wollen es, aber die we- nigsten tun es – zumindest noch nicht. Doch wie gehen eigentlich die Finanzberater mit diesem Thema um? Erhebungen zu dieser Frage sind Mangelware. Darum hat sich unse- re Redaktion unter ihren Lesern umgehört. An der Umfrage, die von Mitte April bis Anfang Mai auf FONDS professionell ONLINE lief, nahmen 245 Leser aus Deutschland und Österreich teil. 60,8 Prozent der Befragten arbeiten als freie Finanzberater, 18,8 Prozent sind Banker, weitere 18 Prozent Vermögens- verwalter. Hinzu kommen einige Produktent- scheider aus Family Offices und Vertrieben. Die Ergebnisse zeigen, dass sich unter den Teilnehmern viele ESG-Profis finden: Sie beraten schon lange zur ökologischen und ethischen Geldanlage, steigen tief in das The- ma ein – und haben offensichtlich viele Man- danten, denen genau das wichtig ist. Eine Kundschaft für nachhaltige Investments gibt es also längst, anders als es viele der anfangs erwähnten Umfragen vermuten lassen. In einem Punkt herrscht immerhin Einigkeit, egal ob Privatanleger oder Finanzberater befragt werden: Die Bedeutung nachhaltiger Geldan- lage wird deutlich steigen. BERND MIKOSCH | FP Fast alle Umfrageteilnehmer berichten, dass die nachhaltige Geldanlage für ihr Geschäft eine immer größere Rolle spielt. Rund 87 Prozent glauben, dass in naher Zukunft mehr als 40 Prozent der Mittelzuflüsse auf Öko- und Ethikfonds entfallen werden. Im Vorjahr lag dieser Anteil Morningstar zufolge europaweit übrigens bei 37 Prozent. Seit mehr als fünf Jahren. 53,5 % Seit mehr als einem Jahr, aber noch keine fünf Jahre. 33,1 % Ich habe erst kürzlich begonnen, dieses Thema für mich und meine Kunden zu erschließen. 8,2 % 4,9 % 0,4 % Aktuell bin ich auf diesem Gebiet noch blank, ich möchte es künftig aber anbieten. Das Thema spielt für mich keine Rolle und wird es auch künftig nicht tun. Ich berate bevorzugt zu nachhalti- ger, auf Kundenwunsch aber auch zu konventioneller Geldanlage. Starke Zunahme 46,9 % 63,3 % Leichte Zunahme 40,4 % 28,6 % Keine Veränderung 11,8 % 6,5 % Leichte Abnahme 0,4 % 1,6 % Starke Abnahme 0,4 % 0,0 % 322 www.fondsprofessionell.de | 2/2020 esg-spezial I umfrage

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