FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020

Foto: © alfa27 | stock.adobe.com D ie Digitalisierung macht selbst vor traditionellen Branchen nicht halt. Früher musste zum Schneider ge- hen, wer einen maßgefertigten Anzug wollte, heute kann er ihn im Internet be- stellen – mit dem Ergebnis, dass sich mitt- lerweile auch Normalverdiener ein Sakko leisten können, das perfekt sitzt. Eine ähn- liche Entwicklung lässt sich in der Vermö- gensverwaltung beobachten. Ein individuell bestücktes und überwachtes Depot war bis- lang ein Produkt für wohlhabende Mandan- ten. Doch die Digitalisierung ermöglicht es, auch „Affluent“-Kunden, die zwar gut ver- dienen, aber keine Millionen auf dem Konto haben, eine nach ihren Wünschen gestaltete Vermögensverwaltung anzubieten. Ein Beispiel hierfür ist HVB Premium Invest, ein Produkt, das die Hypovereinsbank im April in Kooperation mit dem französi- schen Asset-Management-Giganten Amundi gestartet hat. Bei dieser fondsgebundenen Vermögensverwaltung können Kunden in einem gewissen Rahmen Wünsche äußern, die beimAufbau des Portfolios berücksichtigt werden. So seien derzeit bis zu 135.000 ver- schiedene Kombinationsmöglichkeiten auf Basis von ETFs und aktiv gemanagten Fonds möglich, betont die Bank. Das erlaubt im übertragenen Sinne noch keinen Maßanzug, der jede kleine Abwei- chung von der Normtabelle berücksichtigt, kommt dem aber recht nahe. Die „echte“ Maßschneiderei, die individuelle Vermö- gensverwaltung auf Einzeltitelbasis, steht HVB-Kunden ab einer Million Euro offen. Das neue Angebot verlangt nur 25.000 Euro Mindestinvestment, spricht also eine viel breitere Zielgruppe an. Zwei Aspekte verknüpft „Viele Kunden aus dem klassischen Pri- vatkundengeschäft, insbesondere aus dem ‚Affluent‘-Segment, wünschen sich, dass ein Profi ihr Geld managt, sie haben also Bedarf an einer echten Vermögensverwaltung. Zum anderen möchten sie aber selbst mitgestalten, welche Anlageschwerpunkte in ihrem Port- folio gesetzt werden, zum Beispiel beim The- ma Nachhaltigkeit“, sagt Ansgar Oberreuter, Leiter Produkt- und Kundenmanagement im Privatkundengeschäft der Bank. „HVB Pre- Die neue Vermögensverwaltung der Hypovereinsbank bietet trotz überschaubarer Einstiegs- summen Dutzende Wahlmöglichkeiten. Möglich wird das dank einer Kooperation mit Amundi. Maßgeschneiderte Massenware So stellt man sich das vor: Ein distinguierter Herr nimmt Maß, damit das Sakko aus dem guten italienischen Tuch am Ende auch wirklich perfekt sitzt. Eine echte Maßanfertigung ist allerdings ein teurer Spaß – insbesondere dann, wenn auch bei der nachfolgenden Fertigung viel Handarbeit im Spiel ist. In der Vermögensverwaltung ist das ähnlich. » HVB Premium Invest ist kein Robo-Advisor, sondern geht weiter! « Ansgar Oberreuter, Hypovereinsbank 384 www.fondsprofessionell.de | 2/2020 bank & fonds I vermögensverwaltung

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